Das Musikfestival, der Sturm und seine Folgen

sauti 1

Wie alle Jahre wieder findet zur Zeit das große Musikfestival statt. Obwohl wir schon seit über vier Jahren hier wohnen, sind wir bisher noch nie dort gewesen. Dabei kommen so viele Menschen extra zu diesem Anlass nach Sansibar. Wir sind wohl doch kleine Kulturbanausen 🙂

Sauti 2

Sauti 4

Sauti 5sauti-6.jpgSauti-3.jpgIn diesem Jahr sollte sich das endlich ändern und wir haben uns auf den Weg in die Stadt gemacht, um die bunte Parade der Musikanten und Artisten zu sehen, die mit viel Tamtam durch die Gassen gezogen ist. Da wir nicht wussten, wo und wie die Parade genau unterwegs ist, sind wir einfach zum Old Fort gegangen, wo sie enden sollte. Als wir ankamen, war schon alles sehr voll und laut. Es war nicht einfach, zwischen all den Menschen einen guten Blick auf die Parade zu bekommen, geschweigeden Bilder zu machen – besonders wenn man vier Kinder dabei hat, die in der Masse nicht verloren gehen sollten und einer davon ständig auf den Arm wollte. Zum Glück waren wir nicht allein, sondern in Begleitung von Oma, Opa und Monika (Cousine von Oma Doris). Joel war das laute Treiben nicht ganz geheuer und nach Kurzem ist er dann zusammen mit Monika in Richtung Meer davongezogen, Oma, Nasya und Romy sind ihnen gefolgt. Der Himmel wurde immer dunkler und die Stimmung war ziemlich unheimlich. Opa, Annelie und ich sind durch den Forodhanigarten gelaufen, um Ausschau nach den anderen zu halten.

Sturm 2

Kaum waren wir an der Kaimauer wurde aus dem Wind ein richtiger Sturm, der ganze Sand und Dreck ist durch die Luft geflogen und man konnte kaum die Augen öffnen. Wir haben uns sofort auf den Weg zu den Autos gemacht und sind dabei direkt auf den Rest unserer Gruppe gestoßen. Die Kinder waren im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich durch den Wind und teils am weinen. Sie haben Zuflucht gefunden in einem kleinen Shop, so dass Hans und ich alleine zum Auto gelaufen sind. Dreck, Blätter, Äste und jede Menge Sand und Staub ist durch die Luft gewirbelt und wir haben einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen, wie schmerzhaft ein Sandsturm in der Wüste sein muss. Ich war so dankbar für meine Sonnebrille; keine Ahnung wie ich ohne den Weg gefunden hätte. Und ich war sehr erleichtert, als wir sicher im Auto angekommen sind. Inzwischen kam auch ein wenig Regen vom Himmel. Wir haben schnell die anderen abgeholt und als wir am Old Fort vorbei kamen, ist Roxanne mit ihren Kindern rausgekommen. Ich hab sie umgehend zu uns ins Auto eingeladen und dann zu ihrem Auto gefahren. Das hat die Kinder etwas aufgeheitert und sie konnte bereits erste Witze machen und sich gegenseitig vom Sturm erzählen. Das Meer war total aufgewühlt und die Wellen sind kräftig gegen die Mauer geschlagen. Unterwegs sind uns dann ein paar umgestütze Bäume und Äste begegnet.

Sturm 3

sturm 1

Wie gut, dass hier keiner davor zurück schreckt, einen Weg zu finden… denn an ein paar Stellen mussten wir die Straße verlassen und nebendran weiter fahren. Wir haben Ha-Di noch von der Werkstatt abgeholt. Dort ist eine der Palmen zusammengebrochen und hätte fast einen der Studenten getroffen. Außerdem ist das große Hallendach sehr anfällig für derartige Windangriffe. Wir sind dankbar, dass nichts davon geflogen ist!

sturm 4Sturm 5

Kaum waren wir zu Hause hat Ha-Di unsere Kettensäge geschnappt und geholfen, den großen Ast zu zerlegen, der 50m von unserem Haus quer über die Straße gefallen und dabei auch die Stromkabel mitgerissen hatte (siehe Bild oben). Die Kinder wollten auch ein wenig zuschauen, aber dann hat der Hunger uns nach Hause getrieben… Die Aktion hat eine gute Stunde gedauert und er durfte dafür dann einiges vom Holz mitnehmen. Es ist erstaunlich, wie schnell die Leute hier mit ihren Pangas und Äxten ankommen und das Holz zerkleinern. Und in den letzten zwei Tagen hat man immer wieder Leute gesehen, die sich kleine oder größere Bruchstücke auf ihre Rad gepackt und abtransportiert haben.

Der Strom kam in unserem Gebiet erst heute Abend wieder. Und für morgen wurde angekündigt, dass die ganze Insel ohne Strom sein wird. Keine Ahnung, an was sie arbeiten wollen… Wir hoffen alle sehr, dass der Strom wirklich am Abend wieder kommt und nicht was bei den Wartungsarbeiten „kaputt“ gemacht wird. Die 50 Stunden ohne Strom bei den derzeitigen Temperaturen waren schon lange und anstrengend genug.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.