Der Geruch von Weihnachten

„Mama, das riecht so gut nach Weihnachten!“

Mit einem Strahlen in den Augen hält Nasya eines der Säckchen in die Höhe, die zu unserem Adventskalender gehören. Ich muss über ihre Aussage schmunzeln, denn für mich persönlich riechen diese Dinger kein bisschen nach Advent oder Weihnachten, sondern eher nach Afrika. Selbst nach Jahren tragen diese Säckchen noch immer den typischen Geruch, welchen viele Stoffe aufgrund des Herstellungsprozesses an sich haben. Ein wenig nach Wachs und was weiß ich sonst noch. Schwer zu definieren.

Aber diese banale Aussage hat in mir nachgeklungen. Ich bin ja ein ziemlicher Nasen-Mensch. Gerüche lösen so manches bei mir aus – vor allem Erinnerungen! Gerüche erinnern mich an schöne Momente, leckeres Essen, bestimmte Personen, Orte oder Jahreszeiten… z.B. modriges Laub, ofenfrisches Gebäck, der feucht-schwere Duft von frisch geschlagenem Holz, welches wiederrum ganz anders riecht, als die trockenen Sägespäne, Früchte-Punsch, Orangen mit Nelken, ein harziger Tannenbaum und die Zweige des Adventskranzes…

Tja, dieser Tatsache „verdanke“ ich, dass mir in all den Jahren, in denen ich afrikanische Weihnachten gefeiert habe, innerlich selten so richtig nach Weihnachten zumute war. Denn gerade die Advents- und Weihnachtszeit ist für mich relativ stark mit verschiedenen Gerüchen verknüpft. Vieles davon steht hier erst gar nicht zur Verfügung – wie z.B. Tannengrün 😉

An der Sache mit den Orangen habe ich mich in einem Jahr tatsächlich mal versucht – aber der Erfolg war eher gering. Vermutlich hätte ich kiloweise Orangen mit Nelken verzieren müssen, um auch nur ansatzweise die Luft in den Räumen mit diesem Geruch zu schwängern. Unser Haus hier ist dafür einfach zu groß, die Räume zu offen und viele Fenster so gut wie nie geschlossen… da verflüchtigt sich jeder Wohlgeruch im Handumdrehen!

Nichts desto trotz hatten wir all die Jahre schöne Festzeiten – meist fernab von jeglichem klassischen Weihnachtsstress 🙂 Und das hat durchaus seine Vorzüge!

Außerdem dreht sich an Weihnachten schließlich nicht alles nur um Gerüche, und so hat sich auch bei uns über die Jahre hinweg die ein oder andere Tradition eingebürgert.

Gebastelt wird bei uns generell gerne und viel. Als die Adventszeit dann immer näher kam, haben sich die Kinder mal wieder an Sternen und Schneeflocken versucht. Mehrfach falten, tüchtig und kreativ drauf los schneiden, dann vorsichtig auseinanderklappen und das entstandene Kunstwerk bewundern. Wenn man dann noch die ganzen Sterne bedenkt, die im Verlauf vieler Tage in unserer Window-Colour-Fabrik entstanden sind, dann kommen wir auf ziemlich viel Weihnachtsdekoration. Wir hatten kaum genügend Glastüren und Wände für all den Schmuck…

Bastelzeiten 10 bastelzeiten 11 bastelzeiten 12Am Abend vor meiner Abreise habe ich schnell noch den fertig befüllten Adventskalender an seinem angestammtem Platz aufgehängt. Nun konnte der 1. Dezember kommen…

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Und rechtzeitig zum 1. Advent hatten wir die Krippe aus der Rumpelkammer gekramt und unseren Adventskranz zusammen gebastelt. Die Kerzen sind allerdings noch vom Vorjahr, was zum Glück keinen von uns stört. Nun konnte der große Count-Down beginnen.

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Außerdem haben wir sogar mit Salzteig gebastelt. Bemalt wurden die ganzen Sterne und sonstigen Ornamente in Zusammenarbeit mit unseren zwei jungen Damen Domi und Eli – ich war zu diesem Zeitpunkt schon außer Landes. Dann haben sie alles fein säuberlich im vergitterten Wohnzimmerfenster aufgehängt.

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Wenn der Schmuck abgebaut wird, wandern diese Dinger allerdings direkt in den Müll, denn der Salzteig ist dem Sansibar-Klima absolut nicht gewachsen :-0

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