Wenn ich die Zeit finde, dann lese ich eigentlich sehr gerne.
Früher war Lesen für mich gleichbedeutend mit Zeitverschwenden, denn am Ende kommt ja nicht wirklich was dabei heraus. Folglich habe ich als Kind und Jugendliche relativ wenig in meiner Freizeit gelesen. Spielen und kreativ sein waren eher mein Ding!
Das änderte sich in den späteren Teens- und anfänglichen Twens-Jahren. Langsam entstand ein Bezug zu Büchern, hauptsächlich zu Sachbücher. Da lernt man dann ja immerhin etwas und somit ist das Lesen keine Zeitverschwendung.
Während dem Studium musste ich logischerweise ziemlich viel Lesen, und nicht alles war wirklich interessant. Kennt man ja noch aus der Schulzeit. Wie schön, dass es inzwischen keine Pflichtlektüren mehr für mich gibt – und ich vermisse das absolut nicht!
Außerdem habe ich sogar etliche Romane gelesen und bei den meisten nicht das Gefühl gehabt, dass es Zeitverschwendung war 🙂 Ja, man lernt nie aus.
Auch wenn die Zeit fürs Lesen in meinem Alltag meist knapp bemessen ist, so versuche ich dennoch immer wieder in diese Welt abzutauchen. Ich lese die ein oder andere Zeitschrift, dann natürlich ein paar Blogs und hin und wieder reicht es auch mal für ein Sachbuch oder einen Roman.
Und wenn mich das, was ich da so lese, besonders anspricht, dann halte ich das gerne auch mal fest. Ich finde es ist schade, wenn Worte einfach nur so vorbeizuziehen und dann allzu leicht in Vergessenheit geraten.
Deshalb habe ich auch hier immer mal wieder einzelne Gedanken festgehalten und tue dies auch heute. Oft schreibe ich noch was dazu… aber das muss auch nicht immer sein.
DER TRAUM VOM LEICHTEN LEBEN – von Hans-Joachim Eckstein
Schwerwiegende Entscheidungen fallen selten in leichten Zeiten, und tiefgehende Veränderungen entstehen nicht durch oberflächliche Erfahrungen.
Bedeutende Entwicklungen werden kaum durch unbedeutende Begegnungen angeregt, und persönliche Hilfe erfahren wir so gut wie nie in unpersönlichen Beziehungen.
Verständnis für die Schwachheit anderer erwächst nicht aus der eigenen Stärke, und wie man andere Menschen tröstet, wissen wir erst, wenn wir nicht nur getrost, sondern auch selbst getröstet sind.
Warum also sehnen wir uns ausschließlich nach einem leichten und unbeschwerten Leben, wenn das, was uns so wertvoll macht, in einem verletzlichen und tiefgründigen, in einem lebendig gelebten Leben liegt?
Wie wahr!!! Schon seltsam, dass wir uns nach einem unbeschwerten Leben sehnen, denn ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass alles, was mich geprägt hat, was ich gelernt und erkannt habe – durch schwierige Zeiten entstanden ist. Und im Nachhinein bin ich sehr sehr dankbar dafür. Aber eben erst im Nachhinein, als es mir bewusst wurde, was daraus entstanden ist. Vielleicht gehört das einfach zum Menschsein – dieses erst in Nachhinein verstehen. Keiner sehnt sich doch im Voraus nach Schwierigkeiten… 🙂
Danke für das Teilen deiner Gedanken, liebe Doro
Mama