Einblicke in unser Klassenzimmer – Teil 1

Seit Ende September ist Dominique bei uns – kurz Domi. Sie kam den langen Weg aus Mbesa zu uns, wo sie eigentlich für dieses Schuljahr als Lernhelferin arbeitet. Glücklicherweise hat sie sich auf dieses Abenteuer eingelassen und sich von ihren drei „Kolleginnen“ getrennt, um uns zu unterstützen. Ihr Willkommen fiel etwas flach aus, da ich zu der Zeit hauptsächlich damit beschäftigt war, im Bett zu liegen und wieder zu Kräften zu kommen.

Domi ist nun in erster Linie für Annelie zuständig. Die beiden haben sich von Anfang an sehr gut verstanden und Annelie war deutlich mehr motiviert, als in den Wochen davor, wo Ha-Di oder ich den Unterricht mit ihr gemacht haben. Mit dem Unterrichtsmaterial ist Domi vertraut. Sie hat sogar eine richtige Einführung direkt bei der Deutschen Fernschule genossen 🙂

Neben Deutsch und Mathe sorgen vor allem der Sachkunde- und Kunstunterricht regelmäßig für praktische Abwechslung. So wurde in der Einheit zum Wasser unter anderem ein kleines Brunnenmodel gebaut und das Prinzip des Filterns mithilfe eines Kaffeefilter-Versuches veranschaulicht.

Zwischendurch holen wir uns auch mal das ein oder andere Lernvideo aus dem Internet ab. Gerade bei der Maus und bei Löwenzahn gibt es zu vielen Themen ganz tolle Beiträge. Ja, auch ich kann dem Satz „Meine Bildung hab ich aus dem Fernsehen“ beipflichten. Natürlich trifft das nicht ausschließlich zu, denn so viel TV habe ich als Kind auch wieder nicht geschaut und viele Lehrer haben einen wertvollen Job in der Schule getan. Aber wenn bei der Maus etwas erklärt wird, dann bleibt das in der Regel sehr lange im Gedächtnis hängen. Schließlich zersägt kein Chemielehrer Duplo-Bausteine in seinem Unterricht um das Prinzip des Crackens zu erklären 🙂

Wir haben dafür Löcher in eine alte Dose genagelt und diesen Brunnen dann gut eingebettet mit Steinen, Sand und Dreck. Und Joel redet heute noch von unserem Brunnen und wie das Wasser einfach so reingesickert ist…

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Viel Zeit vergeht natürlich am Schreibtisch – lesend bzw. schreibend. Das ist nicht immer so spaßig und manchmal fließen sogar ein paar Tränen, weil Annelie keine Lust mehr hat oder müde ist oder sonst was…

oktober HS 3

Wenn man zu Hause in die Schule geht, bringt das auch manche Freiheiten mit sich. So haben wir in den Schulferien von Joel an einem Vormittag den Entschluss gefasst, dass wir gemeinsam an den Strand gehen werden. Vorab haben wir noch eine Stunde Unterricht im Klassenzimmer gemacht und dann ging´s ins Watt.

Romy und Nasya beschäftigen sich derzeit in NWA (=Naturwissenschaftliches Arbeiten/Biologie, Chemie, Physik) mit diversen Weichtieren. Und in Kürze werden wir uns in EWG (=Erd-, Wirtschafts- und Gemeinschaftskunde) mit der Nordsee und somit auch mit dem Leben im Wattenmeer auseinandersetzen. Auch bei Annelie kommt diese Einheit in den nächsten Wochen in Sachkunde.

Also haben wir uns mit Eimern und Schaufeln bewaffnet in den Matsch gestürzt und tüchtig gebuddelt…

oktober hs beach 5Oktober HS beach 4

Ein paar Anschauungsobjekte haben wir dann mit an den Strand genommen und zur besseren Beobachtung in einzelne Förmchen verteilt. Josia war voller Eifer bei der Sache und fand die sich windenden Würmer und die springenden Muscheln total spannend! Nur leider hatten wir die Lupe daheim vergessen.

Oktober HS beach 3oktober hs beach 2

Ha-Di hat uns dann noch einen richtigen Wattwurm ausgegraben. Und ein paar Kinder haben sich sogar getraut, den Wurm mal anzufassen…

oktober HS beach 1aUnd zum Abschluss noch was zum Schauen; am Anfang rauscht der Wind allerdings noch recht laut…

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