Pinkelpause

Kürzlich haben wir eine Tierdoku geschaut. Ich weiß gar nicht mehr, um welche Tiere es darin ging. Aber eine Sache blieb hängen: die Pinkelpause. Während ein Tier sein kleines Geschäft verrichtete, erläuterte der Sprecher ganz beiläufig, dass dies in der Regel ca. 21sec dauern würde, wie bei den meisten Säugetieren, uns Menschen inklusive.
Wenn man jetzt noch das Aus- und Anziehen mitberechnet mag man evt auf 1 Minute kommen. Bei uns hat man ja nicht so viele Schichten an 🙂 Keine allzu lange Zeit, könnte man meinen. Dennoch ist es lange genug, um Unfug anzustellen – wenn man Josia heißt!
Das hat er uns in der vergangenen Woche nicht nur einmal unter Beweis gestellt.

Heute war der Kaffeeautomat sein Opfer. Als die Pinkelpause um war, lag das Schubfach, welches Spülwasser und verbrauchtes Kaffeepulver auffängt, auf dem Küchenboden. Kind nass, Boden nass und feuchtes Kaffeepulver weiträumig verstreut. Ich hab mich ums Kind gekümmert und meine Haushaltshilfe um den Küchenboden.

Vor ein paar Tagen hat er das komplette Basilikum aus dem Gewürzstreuer geschüttet.
Schritt 1: Stuhl an die Arbeitsfläche schieben.
Schritt 2: schnell auf den Stuhl und von dort aus auf die Arbeitsfläche klettern.
Schritt 3: aufstehen und zum Gewürzregal laufen, welches an einem der oberen Hängeschränkchen angebracht ist.
Schritt 4: erst besten Streuer aus dem Regal nehmen und aufdrehen.
Schritt 5: mit viel Schwung innerhalb weniger Sekunden den kompletten Inhalt verstreuen.
Als ich dazu kam, saß er auf der Arbeitsfläche umgeben von einem Teppich aus stark duftendem Basilikum. Arbeitsfläche voll, Stuhl voll und ein Großteil des Fußbodens. Gewürzstreuer leer.

Am Wochenende hat er im Kinderzimmer die Wimperntusche seiner großen Schwester entdeckt. Und auch diesmal war nur die kurze Zeitspanne einer Pinkelpause nötig, um anschließend ein bemaltes Kind vorzufinden. Er kam mir voller Begeisterung aus dem Kinderzimmer entgegen, den Tusch-Stab gerade im Mund! Eine genauere Inspektion des kleinen Kerls ließ erkennen, dass er schwarze Spuren auf seinem Hemd, beiden Armen, im Gesicht und auf seiner Zunge hinterlassen hatte, ein klein wenig befand sich auch noch auf einem Bein.

josia tusche 2 josia tusche 1

Und wenn ich schon dabei bin, hänge ich drei weitere „Vorfälle“ an, auch wenn es sich hierbei um keine Pinkelpause-Folgen handelt. Das Zeitfenster des „Unbeaufsichtigt-Seins“ war allerdings auch in diesen Fällen nicht nennenswert länger.

Er wollte keinen Mittagschlaf halten, und so habe ich ihn wieder nach unten getragen und ins Esszimmer auf den Boden gesetzt, wo der Rest der Kinder gerade am Tisch saß und gebastelt hat. Ich bin kurz zurück in Schlafzimmer, um noch die Ventilatoren am Bett auszumachen, was mit Sicherheit keine Minute gedauert hat. Als ich wieder ins Esszimmer kam, war Josia verschwunden und keiner hatte davon groß Notiz genommen. Da unsere Haustüre offen stand, bin ich direkt nach draußen, um dort Ausschau nach ihm zu halten. Und da war er dann auch, am Wasserhahn beim Hände waschen, Kleidung mit inbegriffen.

Beim zweiten Vorfall war ebenfalls Wasser involviert. Wir hatten noch das befüllte Planschbecken vom Vortag im Innenhof stehen. Eigentlich ist die Küchentüre zum Hof immer eingehackt, so dass Josia sie nicht selbst öffnen kann. Aber diesmal war dem nicht so. Deshalb stand seinem Bad nichts mehr im Wege – schließlich kann man auch mit Kleidung planschen gehen. Und so saß er überglücklich und vor Freude kreischend mitten im Becken und hat ausgelassen getobt.

Unscharf, aber ein dennoch sehr aussagekräftiges Handy-Beweis-Bildchen…

Josia kleiderbad

Ha-Di hatte noch ein paar letzte Besorgungen gemacht, um für die Zeit nach den Wahlen ausgestattet zu sein. Er hatte die vollen Körbe und Kisten auf den Küchenboden gestellt und dann waren wir beide noch kurz draußen, um jemanden zu verabschieden. Bis ich wieder im Haus war und in die Küche kam, saß Josia in einem Mikadohaufen aus Spaghetti! Zum Glück hatte er „nur“ eine Packung Spaghetti aufgerissen. Die weiteren Packungen waren verteilt, aber immerhin noch unversehrt. Ebenso Haarschampoo und diverse andere Dinge, die auf alle Fälle deutlich mehr Arbeit bedeutet hätten.
Und all dies hat sich tatsächlich innerhalb der letzten 8 Tage abgespielt!

2 Kommentare

  1. Boah! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ein so kleiner, süßer Mann so viel Chaos und Unfug anstellen kann und das jeweils innerhalb von wenigen Augenblicken! Pole sana, Doro! Andererseits: Du hast immer was zu erzählen und so lange es nicht zu extrem wird, bestimmt auch immer was zu lachen! 😉 Wünsche dir viel Geduld, die Situationen immer wieder neu von der witzigen Seite zu sehen.

  2. ich schließe mich der Carina an! Wie gut, dass du alles kommentierst und bebilderst, so haben wir auf Jahre hin etwas zu lachen!!! toller Junge! und tolle Mama und überhaupt tolle Familie!

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