Er ist da…

… der Regen. Die Wolken haben tatsächlich ihre Schleusen geöffnet und uns ein wenig Abkühlung beschert – aber auch jede Menge Matsch und Pfützen. Es ist unglaublich, wie schnell sich manche Straßen in regelrechte Schlamm-Löcher verwandeln…

Beginn Regen 1 Beginn Regen 2

Als wir am Montag zur Schule gelaufen sind, haben die Kinder staunend die Wolken verfolgt. Es war ein echtes Schauspiel – blauer Himmel, weiße Wolken, die allerdings nur noch als Saum zu sehen waren, da sich eine große, dunkle Wolkenfront vor sie geschoben hat.

Schon kurz nachdem ich wieder daheim war, kam der Regen. Zuerst hörbar und dann auch sichtbar. Ich war gerade in der Küche und Josia hat sich sogleich kerzengerade aufgesetzt und sein Gesicht hatte das typische „Oh“. Er ist dann direkt zur Türe marschiert, die in den Hof führt. Dank des Fliegengitters kann er nicht einfach raus, zumindest nicht, solange auch der kleine Riegel zu ist. Er war sichtlich aus dem Häuschen und hat an seinem Shirt gezogen. Tja, wenn es regnet, dann muss man raus. Das scheint er noch gespeichert zu haben. Oder sein Verhalten ist einfach der grundsätzlich hohen Anziehungskraft des Wassers zuzuschieben.

Wir sind nicht raus in den Regen. Und er hat auch keinen Aufstand gemacht, sondern einfach von seinem Plätzchen an der Türe das Schauspiel verfolgt. Es war irgendwie echt frisch, da noch ein kühler Wind aufkam.

Im Laufe des Vormittags hat es noch ein paar Mal geregnet. Aber einen richtig krassen Wolkenbruch gab es nicht. Und am Nachmittag waren es immer mal wieder leichte und kurze Schauer.

Es ist auch schon vor dem Regen merklich weniger heiß gewesen. Immer noch viel zu heiß für mich, aber eben nicht mehr so totschlag-mäßig, wie das in den vergangenen Wochen der Fall war. Die Sonne ist über uns hinweg gezogen und steht nicht mehr im Zenit! In wenigen Tagen wird sie am Äquator sein und damit ist sie merklich auf dem Weg in den Norden. Und das ist für mich alle Jahre wieder ein Grund, sehr dankbar zu sein.

Ich bin gespannt, wie es nun weiter geht. Man kann es nie sagen, ob die Regenzeit nun tatsächlich richtig los geht, oder ob es nur die ersten Anfänge waren und dann wieder für ein paar Wochen nichts kommt. Das ist alles möglich…

Der Dienstag war dann ähnlich feucht, der Mittwoch brachte nur ein paar Tropfen, aber dafür hat es in der Nacht zum Donnerstag noch längere Zeit sanft vor sich hingeregnet. Die Dreckstraßen in unserer Umgebung sind schon seit dem ersten stärkeren Regen zu ziemlichen Schlammwegen mutiert, zusätzlich übersäht von kleinen und großen Pfützen. So sehr ich mich auch auf den Regen und die damit einhergehende Abkühlung freue, auf den Matsch und die Pfützen könnte ich getrost verzichten! Insgesamt gesehen sind die täglichen logistischen Abläufe etwas aus dem Lot, weil man teils kurzfristig aufs Auto umsatteln muss. Da kann ich dann nicht mal schnell meine Kinder zu Fuß zum Chor schicken oder mit dem Roller von der Schule holen –  … wenn der Regen kommt.

Es gibt Tage, da regnet es fast ausschließlich, und Tage, mit einzelnen Schauern zwischen viel Sonnenschein. Und meist lässt es sich schwer voraussagen, was für ein Tag heute ist. Man kann also auch vorab schwer planen.

Interessanter Weise kommt der Regen meist in Begleitung von Krankheiten. Der Wetterwechsel ist auch extrem und wenn man bedenkt, wie einfach viele Leute hier leben, dann macht sich dieser ausgiebige Regen natürlich ganz anders bemerkbar. Es ist kalt und feucht und selbst im Haus ist man davor nicht sicher.

Bei uns schnupft und schnieft es ebenfalls seit einigen Tagen. Unsere Haushaltshilfe hat es meiner Einschätzung nach am heftigsten erwischt, und sie trinkt seit Montag täglich ihren Erkältungstrunk mit viel Limette, frisch aus dem Garten. Josia und Annelie haben ebenfalls leichten Schnupfen, bisher noch erträglich. Josia kommt sogar meist angelaufen, wenn seine Nase geputzt werden muss bzw. versucht es immer wieder selbständig, indem er sein T-Shirt hochzieht und damit putzen möchte 🙂

Zum Schluss noch ein kurzes Update von den Reisenden auf dem Festland. Sie hatten am Dienstag auch einiges an Regen, und das leider ausgerechnet an dem Tag, wo sie zum Abend hin noch eine Fahrt vor sich hatte. So kam es dann auch, dass sie für eine Strecke von 60km gute 4 Stunden gebraucht haben und erst um Mitternacht am Zielort angekommen sind. Die Straße war so matschig und dazu noch hügelig, dass sie an manchen Stellen nicht wussten, ob sie überhaupt noch weiter kommen.

Donnerstagabend ging es dann erneut auf die Piste. Es hat wieder geregnet – aber zum Glück nicht so stark und nicht überall. Aber diesmal hatten sie eine Strecke von knapp 400km zu bewältigen und da sie leider erst gegen 18 Uhr losgefahren sind, waren sie bis nachts um 4 unterwegs. Stellenweise stand das Wasser in knietiefen Pfützen und manche Berge sind sie überwiegend schräg runtergerutscht statt gefahren. Wie gut, dass ich da nicht dabei war… ich wäre sonst vermutlich ausgestiegen :-0

Für Samstagnachmittag ist die letzte Etappe geplant, dann allerdings auf komplett geteerte Straßen und auch nicht mehr ganz so hügelreich und busch-artig wie bei den Abschnitten davor.

 

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