Isimila

In einem Reiseführer wurde über eine Schlucht berichtet, die nur wenige Kilometer von unserem Camp entfernt liegt. Nachdem uns der Nachmittag in der roten Schlucht schon so gut gefallen hat, wollten wir uns auch gerne dieses Naturschauspiel näher anschauen… aber irgendwie lief uns die Zeit davon. Und dann war es schon Montag und somit die letztmögliche Gelegenheit für uns, diesen Ausflug in Angriff zu nehmen. Der Himmel sah nicht allzu verheißungsvoll aus. Aber wenn es an der einen Stelle wolkenverhangen und am Regnen ist, kann es oftmals nur wenige Kilometer weiter strahlend blauen Himmel geben. Somit haben wir uns trotz der Wolken ins Auto begeben und sind losgefahren. Schon nach 5 Minuten kamen wir in einen richtig krassen Regenguss – es hat sogar gehagelt!

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Wir sind weiter gefahren und nach kurzer Zeit war die Straße trocken und kein Regen zu sehen – aber die dunklen Wolken standen uns weiterhin sprichwörtlich zur Seite. Und es waren nicht nur kleine Flecken, sondern richtige Schlechtwetterfronten, die sich da aufgebaut hatten.

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Wir haben den Weg gefunden – dank einiger handgepinselter Hinweisschilder. Und bei unserer Ankunft war alles trocken und sogar ein klein wenig Sonnenschein zu erahnen. Allerdings sah der Himmel nicht so aus, als würde es so bleiben. Ha-Di hat sich auf den Weg ins Haus gemacht, um unseren Eintritt zu bezahlen, denn diese Schlucht kann nur mit offiziellem Tourguide durchwandert werden. Auf die Frage nach dem Wetter kam nur die kurze Antwort: „Es wird nicht regnen! Und wenn doch, dann bekommt ihr euer Geld zurück.“

Mir ging es nicht so sehr ums Geld als um unsere Kleidung und Gesundheit. Wir hatten nur zwei Schirme dabei, einen weiteren hat der Guide angeschleppt, um uns ein wenig zu beruhigen. Aber wenn es wirklich richtig kommen sollte, wie wir das bereits während der Autofahrt erlebt hatten, dann sind diese zwei Schirmchen ein Witz.

Wir haben uns auf den Weg gemacht, die Augen immer wieder zum Himmel und auf die krassen Wolkenformationen über und neben uns gerichtet. Vor uns in den Bergen konnte man den Donner hören und sogar ab und an einen Blitz sehen. Aber wir sind dennoch brav weiter gelaufen, als ob all dies nicht vorhanden wäre. Beim Großteil unserer Familie wurde die Begeisterung allerdings nach und nach von Unwohlsein und Angst überlagert.

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Gerade sind wir noch über eine einfache Wiese gelaufen und plötzlich standen wir am Rand dieser Schlucht, die wie aus dem nichts in unser Blickfeld kam. Das war mindestens genau so krass, wie die Schlechtwetterlage über unseren Köpfen. Wir sind vorsichtig in die Schlucht hinab gestiegen – und da waren sogar noch andere Leute!

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Diese Schlucht sah trotz mancher Gemeinsamkeiten doch ziemlich anders aus. Da es eine geführte Tour war, konnten wir auch nicht einfach in all die Nebenarme wandern und die Gegend eigenmächtig in Augenschein nehmen. All zu groß war der Drang danach nicht vorhanden, denn schon nach wenigen Metern in der Schlucht kamen die ersten Tropfen vom Himmel. Und in meinem Kopf gab es nur noch zwei Fragen: Wie lange müssen wir noch laufen und wie schnell wird der Regen stärker werden?

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Der Regen wurde stärker, aber ein richtiger Wolkenbruch kam zum Glück nicht. Allerdings frischte der Wind auf und es wurde zunehmend kühler. Die Kinder haben dennoch die ein oder andere Ecke etwas genauer ausgekundschaftet und als wir zurück beim Eingang waren, konnten wir uns im kleinen Museum ein wenig aufwärmen. Dort waren viele steinzeitliche Werkzeuge ausgestellt, frühere Äxte und Speere und sonstige Kampf- und Arbeitsgegenstände, die man in dieser Schlucht gefunden hatte. Normalerweise kann man in einem bestimmten Bereich selbst nach solchen Fundstücken suchen. Aber diesen Part haben wir gerne ausgelassen.

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