Letzte Woche haben wir erneut zu einem Seminar für Vor- und Grundschullehrer eingeladen. Nachdem unsere letzte Schulung (vor über einem halben Jahr) auf sehr positive Resonanz gestoßen ist, liegt uns die Fortführung dieser Arbeit wirklich am Herzen. Roxanne konnte in der Zwischenzeit bereits ein paar der Lehrerinnen an ihren jeweiligen Schulen besuchen und auch damit wollen wir in den kommenden Monaten weiter machen.
Neben Roxanne und mir gab es auch diesmal eine „Gastrednerin“: Jasons Mutter, die selbst viele Jahre lang unterrichtet hat und uns mit Rat und Tat tüchtig zur Seite gestanden ist.
Wir haben uns an den drei Nachmittage mehr auf praktische Inhalte konzentriert, da wir den Lehrerin Ideen und einfache Möglichkeiten an die Hand geben wollten, wie sie ihren Unterricht abwechslungsreicher gestalten können.
Am ersten Nachmittag ging es um simple Basteleien aus alltäglichen Gegenständen, wie z.B. leere Klopapierrollen, Pappteller, Stoffresten, Sand, Muscheln, Bohnen, Papiertüten, …
Es war faszinierend mit welcher Begeisterung und Hingabe wirkliche alle mitgebastelt haben. Und diesmal waren wir nicht „only women“. Nein, es kamen sogar zwei Männer, die sich glücklicherweise gut in die Gruppe eingefunden haben. Viele von den Frauen waren uns – zumindest vom Gesicht her – vom letzten Seminar noch vertraut. Wir waren so dankbar, dass so viele wieder gekommen sind.
Natürlich konnten wir nicht alles in zwei Stunden basteln. Ein paar Ideen haben wir deshalb nur vorgestellt und kurz erklärt, wie z.B. diese Masken und Handpuppen. Dazu kam stets ein kurzer Impuls, in welchem Zusammenhang diese Dinge im Unterricht zu Einsatz kommen könnten.
Am zweiten Tag war Aktion angesagt: Spiele für drinnen und draußen. Natürlich war es uns auch hier wichtig, dass wir möglichst viele der Spiele, die wir im Handout kurz beschrieben haben, gemeinsam auszuprobieren. Manches haben wir vorab noch ein wenig an die Kultur- bzw. Erfahrungsumwelt angepasst.
„Abdulli sagt…“ hat direkt zu Beginn für sehr viel Gelächter gesorgt. Roxanne hat vorgesprochen, was Abdulli wünscht und es dann auch ausgeführt, so dass jeder ihrem Beispiel folgen konnte.
„Abdulli sagt, berühre deinen Mund…“
„Abduhli sagt, berühre deine Knie…“
Und jedes Mal gab es Leute, die selbst dann, wenn kein „Abdulli sagt“ kam, der Aufforderung nachkamen – und daraufhin natürlich ausscheiden mussten.
Dann haben wir noch „Reise nach Jerusalem“ gespielt; allerdings ohne Stühle. Für jeden gab es nur ein Stück Papier als „Stuhl“, was alles noch wesentlich lustiger gemacht hat…
Absolutes Highlight war BINGO. Die Karten für das Spiel haben wir am Tag zuvor gemeinsam hergestellt. Der genannte Buchstabe musste dann mit Hilfe von kleinen Steinen abgedeckt werden und auf diese Weise hat jeder versucht aufs nächste BINGO hinzuarbeiten.
„Faules Ei“, einfache Fangspiele im Kreis, „Mein rechter, rechter Platz ist leer“…
Später haben wir noch ein paar Spiele mit der gesamten Gruppe gespielt; bei 31 Leuten ist da echt was geboten.
Als sehr arbeitsintensiv hat sich das Packen der Abschiedsgeschenke erwiesen. Jeder Teilnehmer bekam am letzten Tag eine Tasche mit Bastelbeigaben und Arbeitsunterlagen für den Unterricht.
Am letzten Nachmittag war wieder einmal Eigeninitiative gefragt. In Arbeitsgruppen haben alle Teilnehmer einen kleinen Beitrag vorbereitet und uns wurden auf diesem Weg ein kleiner Einblick in ihren schulischen Alltag gegönnt.
So sieht Tau ziehen ohne Tau aus – ganz wichtig: die Vorderfrau unter allen Umständen ganz fest halten!
Nach der Teepause wurden die Zertifikate + Geschenktaschen überreicht…
… und deren Inhalt direkt in Augenschein genommen.
Es kamen zwischen 30 und 33 Leute zu unserem Seminar und die meisten waren die kompletten drei Tage dabei. Unsere Sekretärin hat kopiert, geschnitten, laminiert und kopiert bis buchstäblich zur letzten Minute, weil zwischendurch der Drucker noch Probleme gemacht hat.
Es war erneut eine eindrückliche und sehr ermutigende Zeit, die wir mit diesen wunderbaren Lehrerinnen und Lehrern verbringen durften.
