Mitten drin im goldenen Oktober

Der Monatsauftakt war wettertechnisch und gesundheitlich sehr durchwachsen. Halsschmerzen, Fieber, Erkältungen – für den einen gab es mehr davon, für den anderen weniger und nur Joel blieb komplett verschont.

Nasya kam krank von ihrer Chorfreizeit zurück. Josia und Romy haben sich angeschlossen und nach unserem Familientreffen waren auch Ha-Di und ich stark erkältet. Nicht gerade das beste Timing, denn am Donnerstag war Ha-Di als Sprecher bei einer Klausurtagung und von Freitag bis Samstag stand ein Seminar in Berlin in seinem Terminkalender. Obendrein wurde seine Stimme zum Wochenende hin zunehmend dünner. Er hatte dennoch ein gutes Seminar, das er glücklicherweise nicht komplett allein halten musste. Das hätte seine Stimme mit Sicherheit nicht geschafft.

Es blieb auch ein wenig Zeit zum Sightseeing – schließlich war es sein erster Besuch in unserer Hauptstadt! Da er auch noch den ganzen Sonntag in Berlin war, konnte er sich noch mit ehemaligen Botschaftskollegen treffen.

Nach seiner Rückkehr war allerdings auch keine Zeit für Ruhe und Erholung, da für Ha-Di von Montag bis Donnerstag der nächste Kurs für seine Weiterbildung zum Interkulturellen Coach anstand. Es war sehr spannend und ich war währenddessen überwiegend mit Josia beschäftigt, da er wegen einer Augenentzündung nicht in den Kindergarten konnte.

Augenentzündungen sind wirklich lästig und nach Josia waren Ha-Di, ich, Nasya und Annelie dran – jeden Tag einer mehr. Und Josia hat eine Woche später erneut angefangen. Wieder Kindergartenpause 🙁

Immerhin hat sich in der Zwischenzeit ein sehr stabiles Hoch bei uns ausgebreitet und wir konnten nochmal richtig viel Sonnenschein tanken. Die Farben sind einfach so unglaublich schön und vielfältig, wenn die Sonne alles erwärmt und erhellt.

Das Wochenende brachte endlich mal keine festen Termine mit sich und so konnten wir neben den alltäglichen Pflichten in und ums Haus herum, den Hausaufgaben und dem Lernen für die anstehenden Klassenarbeiten auch noch gemeinsam nach draußen.

Am Samstag hatte Joel ein Fußballspiel und am Nachmittag waren wir lecker Eis essen. Ein Teil der Familie wollte schließlich auch noch in den Genuss eines richtigen Eisbechers kommen, bevor es dafür endgültig zu kalt wird.

Nach dem Eis ging es noch eine Runde durch den Wald. Die Bewegung an der frischen Luft tat uns allen gut und das Farbenspiel mit der niedrig stehenden Sonne und den verfärbten Laubbäumen war traumhaft. Josia liebt es, durch den Wald zu stromern. Anstrengend wird es immer nur dann, wenn wir eine bestimmte Route laufen wollen.

Da direkt neben dem Parkplatz zwei Arbeiter am Holz machen waren, und das mit schweren Gerätschaften, kamen wir erst mal gar nicht vom Fleck.

Wie gesagt, Josia liebt es ganz alleine loszuziehen. Und es scheint ihm auch völlig egal zu sein, ob jemand mit ihm kommt oder nicht.

Diese Stämme hat er komplett selbständig erklettert; und zwar ganz bis oben hin!

Am Abend haben wir seit langem endlich mal wieder eine Runde gespielt. Das Activity wurde ausgepackt. Das wir als Familie gemeinsam ein Spiel spielen kommt inzwischen leider viel zu selten vor! Wir hatten sehr viel Spaß beim Raten und mussten wirklich oft und herzhaft lachen. Joel hat sein schauspielerisches Talent unter Beweis gestellt und Josia ist in regelmäßigen Abständen vom Sofa aufgesprungen, hat sich eine der Spielkarten auf dem Tisch geschnappt und ist damit an unser kleines Flipchart gelaufen. Dort hat er dann nach dem Stift verlangt und uns sein Bild aufgemalt. Wir haben tüchtig geraten und irgendwann ist er dann wieder fröhlich und zufrieden an seinen Platz zurück marschiert, damit der nächste weitermachen konnte.

Als das Spiel um war und die Kinder eigentlich hätten ins Bett gehen sollen, haben wir festgestellt, dass gerade „Verstehen sie Spaß“ im Fernsehen kommt. Und da wollte natürlich keiner mehr ins Bett. Immerhin war Josia schon im Land der Träume, und zwar mitten drin auf dem Sofa. Die anderen durften noch ein paar Beiträge anschauen, bevor auch sie ins Bett gehen mussten.

 

Da ich am Sonntag gerne mal was Neues sehen wollte, haben wir uns ans Schloss Monrepos gewagt. Bei diesem tollen Wetter hatten natürlich noch unzählige Leute den gleichen Einfall wie wir und so war bereits die Parkplatzsuche eine echte Herausforderung. Und dabei war der Parkplatz echt riesig! Wir hatten eine Familie aus unserer Gemeinde mitgenommen und waren deshalb mit zwei Autos unterwegs. Also war doppeltes Suchen nötig.

Wir sind ein wenig am See entlang geschlendert, haben von der Brücke aus die vielen Fische beobachtet, ein paar süße Leckereien auf der Picknickdecke genossen und abschließend sind wir noch eine Runde Boot gefahren. So saß unser Ausflugsprogramm in etwa aus.

Zwischendurch hat Josia noch kurz seine Kappe und einen Schuh in den See geschleudert. Zum Glück war Ha-Di schnell genug, um beides vor dem Abtauchen aus dem Wasser zu fischen. Für die Bootsfahrt haben wir ihm sicherheitshalber alles abgenommen, was er sonst noch hätte über Bord werfen können. Aber er war so damit beschäftigt, das Tretboot zu lenken, dass er keinen Zeit für weitere fixe Einfälle hatte. Zwischendurch wollte er dann immer mal wieder das Boot wechseln – mal zu Mama, dann wieder zu Papa. Einige Enten und Schwäne gab es auch noch zu sehen.

Viel zu schnell ging dieser wunderschöne Tag zu Ende und damit auch ein sonnenverwöhntes Herbstwochenende.

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