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Zeit für Josias Mittagschlaf. Noch sitzt er in seinem Bett und freut sich an den Katzen in seinem Bilderbuch. Er liebt dieses Buch und immer wieder lässt er ein freudiges Kreischen verlauten. Mal sehn, wie lange es heute dauert, bis er in den Schlaf gefunden hat. Er braucht diese kleine Pause, auch wenn er manchmal lautstark Protest einlegt. Wenn er dann schlummert, stelle ich den Wecker, damit er nicht zu lange im Land der Träume verweilt. Denn sonst haben wir abends ein viel zu munteres Kind und die Nachtruhe lässt auf sich warten.

Am Sonntagfrüh habe ich meine letzte Spritze im Krankenhaus abgeholt und mit einem Gefühl neu erlangter Freiheit zog ich von dannen. Abgesehen von ein paar unschönen Nadelerlebnissen verlief die fünftägige Behandlung gut. Da zwischendurch noch die Blutwerte kontrolliert werden sollten, wurde ich an manchen Tagen sogar drei Mal gestochen. Aber nun ist es ja vorbei!

An den darauf folgenden drei Tagen habe ich noch Antibiotika in Tablettenform zu mir genommen und seit Mittwochmittag bin ich auch damit fertig… hoffentlich für sehr, sehr lange Zeit! Die Menge an Antibiotika, die ich in den vergangenen drei Monaten zu mir nehmen musste, reichen für die nächsten Jahre 🙁

Alltag ist hier natürlich bei weitem noch nicht eingekehrt. Oberste Priorität ist meine vollständige Genesung. Und um dieses Ziel zu erreichen soll ich mir viel Ruhe und jede Menge nahrhaftes Essen gönnen; denn ich muss dringend zunehmen. Ich merke natürlich selbst, dass mir die Energie fehlt – angefangen bei meinen Muskeln. Wenn ich längere Zeit auf den Beinen bin und etwas machen, dann spüre ich nach und nach die Erschöpfung in mir aufsteigen. Somit verbringe ich momentan noch relativ viel Zeit im Bett oder auf dem Sofa. Für mich ist die größte Herausforderung, auf meinen Körper hören zu lernen und ein gutes Maß an Arbeit und Ruhe zu finden. Denn das kann mir niemand von außen her vorgeben. Und ich kann es leider auch selbst schwer abschätzen. Ich bin müde.

Dann ist da noch die Angst, dass ich erneut krank werden könnte. Und diese Angst ist keineswegs unbegründet, denn meine Abwehr muss sich ebenfalls erholen und wieder aufgebaut werden. Leider zerstört man durch diese Medikamente ja nicht nur die „Bösen“ im Körper. Ich bin sozusagen unter Quarantäne – zum Schutz meiner selbst. Allerdings ist Josia seit einigen Tagen wieder erkältet und am Husten, was die Sache nicht unbedingt leichter macht. Der kleine Mann ist sowieso schon ziemlich durch den Wind, weil ich momentan so wenig Zeit mit ihm verbringe…

Ich hatte mich auf dieses Wochenende gefreut, da heute und morgen an unserer Schule ein großer Schwimmwettkampf stattfindet! Seit zwei Wochen hatten Nasya und Romy jeden Tag (außer am Wochenende) eine Stunde Training, um nach der langen Sommerpause wenigstens ein bisschen in Form zu kommen.

Es ist das erste Mal, dass die „National Open Swimming Championships“ auf Sansibar ausgetragen werden. Der ehemalige Präsident von Sansibar ist Ehrengast des Events, was vermutlich ein klein wenig damit zu tun haben könnte, dass drei seiner Enkel ebenfalls unter den Wettkämpfern zu finden sind.

Nasya und Romy sind bereits seit 7.20 aus dem Haus – wegen dem Warm-up. Gegen 8.30 sollte es dann offiziell losgehen und Ha-Di ist mit Joel und Annelie an die Schule. Als ich vorhin auf unserem Balkon die Wäsche aufgehängt habe, konnte ich die  Lautsprecherdurchsagen hören. Aber es war zu unverständlich, als das ich irgendetwas davon hätte verstehen können. Daran zeigt sich mal wieder, dass die Schule nur ein Katzensprung von unserem Zuhause entfernt ist.

Ich versuche mich also weiter auszukurieren und werde mich dann an den Erzählungen und Bildern erfreuen, die meine Lieben später nach Hause bringen werden…

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