Tag zwei

Ich hab geschlafen, aber absolut den Überblick darüber verloren, wann und wie viel. Gefühlt hat die ganze Nacht der Alarm neben mir gepiepst, weil Josia mit seiner Sättigung bei 90 oder darunter war. Anfangs lag ich noch bei Josia im Bett. Das ist dieses Mal möglich, da er kein Gitterbettchen bekommen hat. Aber irgendwann bin ich dann auf meine Liege umgezogen. Zwar deutlich unbequemer, aber etwas mehr Platz für mich und vor allem nicht so hoch am Kopfteil. Josia soll ja möglichst erhöht liegen, damit das mit dem Atmen besser klappt. Keine Ahnung, ob das wirklich hilft bei ihm.

Josia hat eigentlich recht gut geschlafen und nur sehr wenig gehustet. Ich musste ihn allerdings immer wieder umlegen, weil er sich oft so sehr zusammen faltet, dass selbst mit der Sauerstoffunterstützung nicht mehr sonderlich viel bei ihm ankam. Außerdem hat er sich wieder des Öftern den Schlauch auf die Nase gezogen oder er ist zur Seite weggerutscht. Dann kann der Sauerstoff noch so blasen – im Kind kommt davon nicht mehr viel an. Auch da habe ich gänzlich die Übersicht verloren, wie oft ich das Ding an die richtige Stelle zu gezogen habe. Manchmal hat Josia es nämlich sofort wieder rausgezogen. Das schafft er selbst im Schlaf.

Der Morgen kam und ich war irgendwie auch froh, dass die Nacht rum war und damit auch das viele Piepsen. Als Josia wach wurde, hat er sich erst mal von allen Schläuchen losgerissen und wollte aufstehen.

Kurz darauf kam auch das Frühstück; sehr zur Freude von uns beiden. Josia hat sich schnell an den Tisch gesetzt und wollte von mir Messer und Butter haben. Zurzeit will er des Öfteren selbst sein Brot schmieren – was allerdings ohne Unterstützung noch nicht wirklich klappt.

Er bekam eine Brezel. Die Banane- und Apfelstückchen hat er links liegen lassen. Und nach wenigen Bissen ist er schon wieder losgezogen um zu spielen.

Im Lauf des Vormittags kam dann ein paar Mal die Schwester. Wir mussten natürlich wieder inhalieren und Fieber messen. Alles gut. Dann kam ein Arzt. Diesmal einer, den ich noch von der Zeit mit Annelie auf dieser Station kannte. Er hatte ein Röntgenbild verordnet, um einfach ausschließen zu können, dass es nicht doch wieder eine richtige Lungenentzündung ist, denn die Sättigungswerte sind ja wirklich nicht so gut bei Josia. Und vom Blutbild her könne man nichts Eindeutiges sagen. Entzündungswerte sind erhöht, aber nicht zu sehr.

Wir haben erst noch eine Weile gespielt und das auch immer wieder im Spielzimmer auf der Station. Und kurz nach 11 Uhr mussten wir dann zum Röntgen gehen. Die kleine Wanderung durchs Krankenhaus fand Josia sehr spannend und wir kamen dann auch direkt dran. Auf die Liege liegen fand Josia wie erwartet sehr doof und wir mussten ihn zu zweit festhalten. Ging aber alles schnell und dann wurden wir wieder „entlassen“. Das Röntgenbild war unauffällig.

Bevor es zurück auf die Kinderstation gehen konnte, musste Josia noch eine Runde am Kinder-PC spielen, der dort im Wartebereich stand.

Dann gab es Mittagessen, was Josia mit einem lauten BÄÄÄH direkt zur Seite geschoben hat. Erst als er im Bett vor dem Computer lag und Film geschaut hat, konnte ich ihn füttern. An Mittagschlaf war nicht zu denken, denn er wollte lieber wieder ins Spielzimmer. Und so haben wir die nächsten Stunden damit verbracht, zwischen unserem Zimmer und dem Spielzimmer hin und her zu wechseln.

Gegen Viertel nach drei kam HaDi mit den drei Mädels. Josia wir happy und musste direkt alles zeigen, was es hier so zu tun gibt.

Schichtende in greifbarer Nähe für mich!

HaDi und ich haben noch ein paar Dinge abgeklärt und dann konnte ich meine Sachen packen und wir sind nach Hause gefahren. Ich hab mich vor allem auf mein Bett gefreut, wobei es bis dahin noch einiges zu tun gab.

Für Nasya ging´s an diesem Abend noch zu einer Schulfreundin zum Übernachten und somit waren wir nur noch zu viert daheim.

Josia ist an diesem Abend sehr früh eingeschlafen. Kaum war er im Land der Träume musste der Sauerstoff wieder aufgedreht werden. Er hat aber vorab noch einen neuen Schlauch bekommen, da der Alte sich im Lauf des Tages immer mehr verselbständig hatte…

Fortsetzung folg!

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