… und Tschüss!

Meine Ankunft im Zimmer hat Josia völlig ignoriert, da seine volle Aufmerksamkeit zu diesem Zeitpunkt dem Bildschirm galt, der vor ihm auf seinem Bett stand. Als wir ihm dann verkündet haben, dass wir jetzt nach Hause fahren werden, war er durch nichts und niemanden mehr zu bremsen. Er ist in Windeseile aus dem Bett geklettert, hat sich seine Schuhe geschnappt und ist zum Kleiderhaken gelaufen, wo er mit sehnsüchtigem Blick seine Jacke angestarrt hat. Wie gut, dass mein Mann unseren halben Hausrat bereits in Trolleys, Rucksack und Kiste verstaut hatte, denn Zeit zum Packen wäre nun nicht mehr gewesen.

Gut verpackt in Jacke, Mütze und Schal hat sich Josia von allen anwesenden Schwestern mit konstantem Winken und „Tschüüü“-Rufen herzlichst verabschiedet, nachdem er zuvor noch ganz freudig eine große Packung Pralinen überreicht hatte. Und jetzt nichts wie raus hier… muss er sich wohl gedacht haben. Den Aufzug fand er wie gewohnt super, aber für den kleinen Spielplatz, an dem wir auf dem Weg zum Ausgang vorbei kamen, hatte er keine Zeit mehr. Er wollte raus, raus, raus! Und kaum war er draußen, hat er übers ganze Gesicht gestrahlt.

Schnell den Kassenautomat abklappern und weiter zum Auto, wo Kind und Gepäck zügig verstaut waren. Und schon ging es nach Hause. Dort wurde Josia von allen liebevoll begrüßt und tüchtig gedrückt.

Die Ärzte hatten Wert darauf gelegt, dass er noch diese eine Nacht bleibt. Josia war zwar schon in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bis auf eine kurze Zeitspanne nach dem Einschlafen komplett ohne Sauerstoffunterstützung ausgekommen. Aber in der Regel müssen die Kinder vor der Entlassung mindestens 24h vom Schlauch weg sein. Nun ja, nach all den Tagen kommt es auf diese eine Nacht wohl auch nicht mehr an. Mein Mann hat mit Nachdruck darauf bestanden, dass all die Formalitäten für die Entlassung noch am Freitag geklärt werden, so dass wir Samstagfrüh nicht mehr zu viel Zeit mit Warten verbringen müssen. Und das hat geklappt!

Ich war sehr dankbar, dass mein Mann diese letzte Nacht noch übernommen hat. Schon seit einigen Tagen hatte sich bei meinen Zähnen etwas Undefinierbares zusammengebraut, was ich nicht so recht abschätzen konnte. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bin ich irgendwann ins Schwesternzimmer getigert, um nach einer Schmerztablette zu fragen. Eigentlich bekommt man ja nichts im Krankenhaus, wenn man selbst kein Patient ist. Aber vermutlich hat mein Gesicht sehr deutlich widergespiegelt, dass ich tatsächlich richtige Schmerzen hatte. Dank der Tablette konnte ich dann doch noch ein wenig schlafen. Wirklich weg waren die Schmerzen allerdings nicht.

In der nächsten Nacht habe ich wieder eine Tablette genommen – diesmal war ich ja zu Hause -, und in den frühen Morgenstunden nochmal nachgelegt. Da es schon Freitag war, habe ich schnell noch einen Nottermin beim Zahnarzt gemacht. War zwar mit sehr viel Wartezeit verbunden, aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Da hatte sich wohl eine Entzündung im Wurzelkanal entwickelt – Dinge, die kein Mensch braucht! Vor allem nicht zu diesem Zeitpunkt. Wobei es für sowas glaub nie der richtige Zeitpunkt ist.

Ich war also für mehrere Stunden beim Zahnarzt und schlucke vorerst weiterhin brav Tabletten. Ich glaube, es ist schon etwas besser geworden. Mal sehn, wie oft ich noch hin muss, bis diese Sache abgeschlossen werden kann 🙁

Hier noch zwei Bilder aus der Papa-Sohn-Krankenhauszeit.

Zurück zu Josia. Es geht ihm meiner Ansicht nach echt gut. Seine Nase scheint frei und er hustet nur noch selten. Wir werden weiterhin mit ihm inhalieren, die nächsten Tage auch noch mit medikamentösem Beisatz. Er soll weiterhin sein Spray nehmen und am Mittwoch müssen wir zur Kontrolle zum Kinderarzt, denn ganz frei ist seine Lunge leider noch nicht.

Ein Kommentar

  1. Zuhause ! Das freut mich sehr. Gute Besserung dem kleinen Mann. Und dir , liebe Doro, auch. Sowas braucht man wirklich gar nicht.

    Liebe Grüße
    Andrea

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