Unsere Herbstferien in der Rhön

Bei uns gibt es zwar immer nur eine Woche Herbstferien, aber wir wollten diese kleine Auszeit dennoch für einen Tapetenwechsel nutzen. Also hat sich Ha-Di im Internet auf die Suche gemacht und ist dabei über ein Familienhotel gestolpert, das nicht zu weit weg und vom Angebot für uns als „Großfamilie“ sogar akzeptabel war. Wegen dienstlichen Verpflichtungen seinerseits waren beide Sonntage belegt und so blieb uns letztlich nur knapp eine Woche.

Auch am Samstag hatte Ha-Di noch ein paar Termine, aber das Packen lief glücklicherweise gut nebenher und so konnten wir am Sonntag kurz nach dem Mittagessen losfahren. Da wir im Hotel nicht vor 16 Uhr anreisen durften, hat das zeitlich gut gepasst.

Als wir unser Ziel erreicht hatten waren wir ein wenig geschockt, wie groß dieses Hotel ist! Davon hatten wir im Internet nichts gesehen – naja, vielleicht haben wir auch nicht genau genug gelesen 🙂

Wir hatten zwei Zimmer, direkt nebeneinander und relativ zentral gelegen. Schnell waren die Koffer ausgepackt und das Reisebett für Josia aufgestellt. Danach haben wir uns ein wenig im Hotel umgeschaut und sind gleich mal für längere Zeit auf dem großen Indoor-Spielplatz hängen geblieben. Der war wirklich richtig schön angelegt und trotz der Größe des Hotels, das obendrein noch komplett ausgebucht war, gar nicht so voll wie befürchtet. Bilder davon gibt es in einem weiteren Post.

Das Wetter zeigte sich in den sechs Tagen die meiste Zeit freundlich und trocken. An manchen Tagen war es zwar echt kalt und manchmal gab es auch morgendlichen Nebel, aber irgendwann kam fast immer die Sonne durch und wir konnten folglich auch jeden Tag ein wenig an die frische Luft.

Zum Hotel gehörte auch ein schöner Abenteuerspielplatz unmittelbar am Waldrand, der ebenfalls sehr einladend war. Besonders die zwei parallel laufenden Seilbahnen hatten es den Kindern – und auch uns Eltern – angetan.

Am Dienstag kamen unsere Freunde nachgereist und von da an waren wir fast immer gemeinsam unterwegs.

Die Jungs und Annelie haben zeitweise am angebotenen Kinderprogramm teilgenommen. Selbst Josia war stundenweise dort. Allerdings hatte ich dabei nicht immer ein gutes Gefühl. Die Altersgruppe erstreckte sich von 3 bis 11 Jahre und es waren meist nur zwei Betreuungskräfte bei den Kindern. So hat es mich nicht verwundert, als Annelie erzählt hat, dass sie die meiste Zeit nach Josia geschaut hat als sie mit ihm dort war.

In solchen Momenten werden wir leider immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass Josia eben anders ist und von vielen Kindern gerade deshalb gemieden wird. Dass er sich verbal nicht so gut verständlich machen kann, grenzt ihn in vielen Situationen zusätzlich aus und er kann nicht so ohne weiteres mit anderen Kindern in Kontakt treten, wie er sich das manchmal vermutlich wünschen würde. Er war zwar willkommen – zumindest von Seiten der leitenden Fachkräfte -, aber wirklich integriert und gut aufgehoben war er nicht.

Die Kinder haben sich auch gerne sportlich betätigt. So wurden an einem sonnigen Vormittag die Tennisschläger ausgepackt und geschwungen. Und Tischtennis haben sie auch fast täglich gespielt.

Für die Kinder gab es Mittagessen, wir Eltern hatten nur Halbpension. Dafür war das Frühstücks- und Abendbuffet sehr umfang- und abwechslungsreich und meistens auch lecker.

An einem Tag haben wir die hauseigene Kegelbahn getestet. Die war allerdings schon ziemlich in die Jahre gekommen und wollte sich anfangs auch gar nicht so richtig bedienen lassen. Spaß hatten die Kinder trotzdem.

Der Spieleabend bei unseren Freunden endete damit, dass die Kinder erstmals in Kontakt mit Poker kamen. Und sie fanden das so richtig spannend, so dass sie sich am Tag darauf erneut den Koffer mit den Chips geschnappt und eigenständig weiter gezockt haben 🙂

Wir hatten ja das große Glück – oder auch Unglück -, dass die Ferien mit der Zeitumstellung gekoppelt waren. Josia hat die Extrastunde am Morgen komplett ignoriert und so begann unser erster Tag leider schon kurz vor 5 Uhr. Und das obwohl er am Abend zuvor erst nach halb zehn geschlafen hat!

Da hieß es für mich, schnell anziehen und sich zusammen mit dem Kind aus dem Staub machen, damit der Rest im Zimmer nicht auch aus den Träumen gerissen wird!

In den kommenden Tagen hat sich die Aufstehzeit glücklicherweise Stück für Stück nach hinten verschoben, so dass wir gegen Ende der Woche bei unserer Standartzeit 6 Uhr angekommen waren. Für Ferien natürlich immer noch zu früh, aber immerhin besser, als 5 Uhr. Die ein bis zwei Stunden bis zum Einlass im Speisesaal – Frühstück gab es ab 7 Uhr – können sich nämlich ziemlich lang anfühlen!

An den meisten Tagen waren wir im Spielzimmer, das rund um die Uhr offen stand. Und dort waren wir fast immer ganz für uns alleine.

Da es abends an einigen Tagen deutlich später war, als bei uns zu Hause üblich, kamen wir um ein kurzes Nickerchen am Nachmittag oft nicht drum herum. Vermutlich hätte Josia ewig geschlafen, wenn wir ihn gelassen hätten. Aber dann wären die Nächte mit Sicherheit noch kürzer ausgefallen.

Einmal hat es Ha-Di sogar geschafft, dass Josia morgens nach dem Aufstehen nochmal in seinem Arm eingeschlafen ist. So konnten wir ausnahmsweise gemeinsam zum Frühstück gehen. Das kam in den 6 Tagen nämlich nicht so oft vor.

Ins Zentrum von Bad Kissingen sind wir an zwei Nachmittagen gefahren, um ein wenig einzukaufen. So kamen wir tatsächlich mit Winterschuhen für fast alle Familienmitglieder nach Hause. Und obendrein habe ich eine neue Winterjacke gefunden. Bad Kissingen ist wirklich ein nettes Städtchen, nur wurde es viel zu früh dunkel und kalt war es.

Gleich in der Nähe des Hotels stand eine kleine, alte Burgruine. An Halloween hat das Hotel dort sogar eine kleine Party organisiert, die allerdings ganz ohne uns von statten ging. Wir haben uns die Burg nämlich lieber bei Sonnenschein und ohne Gruselfaktor angeschaut.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder vom Abendessen bei Kerzenschein an der langen Tafel. Es war super, dass wir gemeinsam mit unseren Freunden an einem Tisch sitzen konnten.

Am Samstag haben wir unser letztes Frühstück genossen und dann hieß es auschecken und Abschied nehmen für uns.

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