Unser Morgen begann mit einem spuckenden Kleinkind. Josia hatte gerade seine Milchflasche geleert und mir diese mit einem zufriedenen Lächeln in die Hand gedrückt. Gefühlt war es direkt danach, aber ich glaube, ein paar Minuten sind doch vergangen. Und dann kam eine große Ladung postwendend hoch und hat sich über mein Bett verteilt. Wir haben schnell den Kleinen aus dem Milchsee gehoben und mit wenigen Handgriffen das Leintuch abgezogen, bevor sich die Nässe noch durch die Matratze saugt.
Josia schien etwas verwundert, aber seine Stimmung war dennoch ok. Seinen Schlafanzug hat es auch erwischt, weshalb wir ihn direkt umgezogen und gewickelt haben. Dann noch schnell ein frisches Leintuch und wir konnten uns nochmals ein wenig hinlegen. Mit schlafen war allerdings nichts mehr drin, denn nach und nach kamen weitere Kinder zu uns ins Zimmer und nach dem Gang zum Klo auch in unser Bett.
Wäre heute ein gewöhnlicher Schultag, dann hätten wir uns nun langsam zum Frühstückstisch begeben. Aber auch hier ist am 1. Mai Feiertag und die Kinder haben schulfrei.
Wir sind dennoch bald darauf aufgestanden, da Ha-Di noch ein wenig Ruhe haben wollte und die Mehrheit der Kids wie gewöhnlich Hunger hatte. Also ging es für uns zum Frühstück, während Ha-Di sich zur Seite gedreht und die Rückkehr der Ruhe genossen hat. Nur wenig später war er bereits wieder im Land der Träume 🙂
Josia hat seinen Teller inklusive Butterbrotschnittchen mit einer simplen Handbewegung entleert. Auch nach mehrfachem Versuch meinerseits wollte er sich nicht zum Essen bewegen lassen. Ziemlich blass um die Nase war er auch. Wirklich etwas zu sich genommen hat er erstmals am späten Vormittag. Und dann ist er kurz darauf eingeschlafen.
Nach dem Mittagschlaf hat er immerhin ein paar Nudeln gegessen, während wir uns den Ofenschlupfer haben schmecken lassen. Süß und Milch wollte ich seinem Magen lieber nicht zumuten. Am Nachmittag hat er von sich aus nach Essen verlangt und ich habe ihm dann auch Joghurt mit Obst gegeben, was er problemlos gegessen hat. Und fürs Abendessen konnte ich ihn wieder nicht vom Brot überzeugen. Ein kleiner Happen und mehr ging nicht. Aber als er den Joghurt im Kühlschrank gesehen hat, war unübersehbar, dass er davon haben möchte. Somit hat er nochmals ein wenig Joghurt gegessen und seit 19 Uhr schläft er bereits. Das ist extrem früh für ihn!
Leider hatte er heute auch schon 4x die Hose voll – und die letzten zwei Mal ziemlich dünn! Nun war sein Stuhlgang so lange Zeit gut, und kaum ist er ein paar Tage daheim, geht der Dünnpfiff wieder los?! Sind das nun immer noch Restaufstände der Coli-Bakterien, die im Krankenhaus in seinem Stuhl
gang nachgewiesen worden waren? Oder hat er sich was Neues eingefangen, denn ein paar Leute im Team hatten in den vergangenen Tagen auch Magen-Darm-Probleme. Allerdings hatte er mit keinem von ihnen Kontakt.
Die ersten 1,5 Tage nach seiner Rückkehr aus Nairobi hatte er noch leichtes Fieber. Aber abgesehen davon ging es ihm gut. Gut geschlafen hat er leider noch keine Nacht, seit die zwei zurück sind. Mit Sicherheit macht ihm auch die erneute Klimaumstellung zu schaffen, denn in Nairobi ist gerade in der Nacht doch merklich kühler. Und dann hat er vermutlich auch noch manches zu verarbeiten…
Ich denke, dass ich nun am besten auch direkt das Licht ausmachen und die Augen schließen sollte – obwohl es noch vor 20 Uhr ist. Aber in Kürze wird der Rest der Familie vom Grill-Abend zurück kommen und bevor dieser Kinder-Wirbel-Sturm durch unser Bad gezogen ist, wäre jeglicher Schlafversuch vergebens. Ich hoffe, dass Josia dennoch ungestört weiterschlummern wird 🙂