Ushindi

Angefangen hat alles mit einer einzigen Pastorenfrau. Vor einigen Jahren kam sie auf meine Schwiegermutter Doris zu mit dem Anliegen: „Mama Doris, ich würde so gerne ein wenig Geld für meine Familie dazu verdienen. Denkst Du, das wäre möglich?“

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Das eine führte zum nächsten und sie begann damit, einfache Taschen zu nähen, welche meine Schwiegermutter von ihr abkaufte.

Schon kurz darauf kam eine weitere Pastorenfrau mit dem gleichen Anliegen und innerhalb kurzer Zeit war eine kleine Gruppe entstanden. Nicht alle konnten nähen, aber dank der Verbindung zu einer Pastorenfrau (ebenfalls eine langjährige Freundin meiner Schwiegermutter), die eine kleine Nähwerkstatt hat, war es möglich, diesen Frauen einfache Grundlagen des Nähens beizubringen. Außerdem wurden Minikredite bereit gestellt, damit sie sich eine eigene Nähmaschine anschaffen konnten. Dadurch waren sie bald schon in der Lage, einfache Taschen selbständig bei sich Zuhause herzustellen.

2011 hat Doris gemeinsam mit diesen Frauen den Schritt gewagt, die inzwischen entstandene Gruppe unter dem Namen Ushindi offiziell zu registrieren.

Ushindi ist swahili und heißt „Sieg/Eroberung/überwinden“. Durch diese einfache Handarbeit ist den Frauen, die zum Teil in sehr ärmlichen Verhältnissen leben, die Möglichkeit gegeben, ihrer Armut durch Eigeninitiative anzugehen und teils zu überwinden. Natürlich ist es nur ein kleiner Tropfen, aber dennoch ein sehr wertvoller!

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Bei diesem Treffen war Josia erst wenige Wochen alt. Er wurde begeistert von Arm zu Arm gereicht und hat den Trubel überwiegend verschlafen.

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Manche Frauen leben und arbeiten in einer einfachen Lehmhütte mit einem Dach aus Palmblättern. Keine der Frauen besitzt eine elekt. Nähmaschine. Auf dem Dorf haben die meisten von ihnen sowieso keinen Zugang zu Strom. Die klassischen Butterfly-Maschinen stehen treu und zuverlässig zur Seite.

Bei meiner Oma stand auch so eine Nähmaschine mit Schwungbetrieb. Ich kann mich noch sehr gut an dieses – aus kindlicher Sicht – riesige Teil erinnern, ganz besonders gut an das enorm große Pedal. Ich fand es als Kind total faszinierend, habe sehr gerne daran herumgespielt, mich zum Teil darauf gesetzt und gefragt, was für ein wundersames Gerät sich wohl in diesem Kasten verbirgt. Als ich älter wurde wusste ich dann, dass es sich um eine Nähmaschine handelt und dass diese über die Füße mit Hilfe des großen Pedals angetrieben wurde. Was aus diesem wertvollen Erbstück geworden ist, weiß ich gar nicht…

Inzwischen gibt eine Ushindi Webseite und eine offizielle Facebook-Seite. Schaut einfach mal vorbei. Neben interessanten Informationen werden die einzelne Frauen der Gruppe und die verschiedenen Produkte vorgestellt.

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