Winter in Sansibar

Ich liebe den sansibarischen „Winter“, der vermutlich besser ist, als jeder deutsche Sommer. Wobei in diesem Jahr lässt sich der Sommer zur Abwechslung mal wieder mehr Zeit zum Verweilen in der Region Deutschland 🙂

Bei uns sind die Temperaturen im Vergleich zum Rest des Jahres extrem angenehm und pendeln zwischen 21° und 28° C. Es gibt manche Tage, an denen ist es bewölkt, stürmisch und kühl. Aber die meiste Zeit ist es sonnig und es weht ein angenehmer Wind. In diesem Jahr gab es schon einige starke Regenschauer, was eigentlich in dem Ausmaß eher untypisch ist, denn die richtige Regenzeit ist vorbei.

Die Kinder verbringen deutlich mehr Zeit draußen, als in der heißen Jahreszeit, wo man vor 17 Uhr nicht freiwillig das Haus verlässt. Sie fahren mit dem Rad oder den Inlinern, vergnügen sich auf dem Trampolin oder der Schaukel, machen ein kleines Feuerchen oder sonstigen Unfug. An Ideen mangelt es meistens nicht – und das ist gut so!

Man schwitzt nur dann, wenn man sich körperlich richtig anstrengt oder für längere Zeit in der prallen Sonne steht. Am Morgen ist die Luft erfüllt vom Duft der wohltuenden Frische, wie ich das von deutschen Sommermorgenden kenne. Es ist wunderbar! Ich liebe diesen Geruch, der schwer zu beschreiben aber unverkennbar ist – zumindest für meine Nase.

Bei Nacht kommen in unserem Haus inzwischen Decken zum Einsatz, naja, eigentlich hat nur Ha-Di eine von der Sorte. Die Kinder holen sich öfter eine zusätzliche Wolldecke ins Bett und selbst ich bevorzuge derzeit die Nutzung von 2 Bettlacken. Es tut so gut und wenn es nach mir ginge, könnte dieses „Winterklima“ das ganze Jahr anhalten!

Wir waren in der vergangenen Woche mehrfach am Strand. Da wir aktuell nicht in den Urlaub fahren, ist das ein guter Ausgleich und vormittags ist man meist für sich. Die Palmen bieten große Schattenflächen und der Wind ist manchmal fast zu kühl, so dass man sich entweder freiwillig in die Sonne begibt, oder mit einem dünnen Tuch einwickelt. Ich wähle  überwiegend Variante b. Die Kinder haben viel im Sand gegraben und gebaut oder sich bei Ebbe im Matsch vergnügt.

Selbst in unseren Breitengraden geht die Sonne im „Winter“ später auf aber zugleich auch ein wenig später unter. Wir sprechen hier zwar lediglich von einer Zeitspanne, die deutlich unter einer Stunde liegt. So sind unsere Tage im „Winter“ knapp 12 Stunden lang und im Sommer ungefähr eine dreiviertel Stunde länger. Aber aufgrund der sehr kurzen Dämmerungszeit merkt man selbst diese minimalen Verschiebungen in einem routinierten Tagesablauf.

Es ist wirklich bedauerlich, dass wir genau diese angenehme Jahreszeit aufgrund von Deutschlandaufenthalten schon so oft verpasst haben. Aber in diesem Jahr sind wir hier und ich bin jeden Tag mindestens einmal dankbar dafür, dass wir „Winter“ haben! Von mir aus darf die Sonne sich mit ihrer Rückkehr auf die Südhalbkugel gerne verspäten 🙂

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