10 Dinge

Während mein geliebter Gatte unermüdlich in seiner Zweitheimat herumwirbelt, bleibt bei uns zuhause die Uhr natürlich nicht einfach stehen. Deshalb gab es in den vergangenen 14 Tagen viele Dinge, die wir Daheimgebliebenen erlebt und gemeistert haben. Ein paar davon habe ich für dich (und mich) hier festgehalten. Ich bin und bleibe eben ein Bewahrer, und das Schreiben spielt in diesem Zusammenhang für mich eine zentrale Rolle.

1. Erntezeit… die herrscht bei uns schon seit Wochen. Bereits vor den Ferien haben wir gefühlte Tonnen an Obst in unserem Garten geerntet beziehungsweise ernten lassen. Es wurden Unmengen verspeist, zig Gläser Marmelade eingekocht, tütenweise eingefroren und ganz viel verschenkt. Josia lässt sich liebend gerne inmitten der Sträucher nieder und bleibt dabei erstaunlich unbeeindruckt von den ein oder anderen Dornen, die es dort eben auch geben kann. Diverses Krabbelgetier stresst ihn da schon deutlich mehr. Dort sitzt er dann mit großer Ausdauer und befüllt voller Sorgfalt sein mitgebrachtes Schüsselchen. Nebenher wird mindestens genau so viel verspeist. Und er benennt ganz genau, für welchen seiner Freunde der Inhalt diesmal bestimmt ist.

2. Schulausflüge und Sommerfeste... kamen für uns in den vergangenen Tagen zuverlässig im Doppelpack daher. Und da ich diesen Punkt nicht in zwei Sätzen abhandeln möchte, gibt es darüber einen eigenständigen Blogeintrag.

3. Zum ersten Mal… Es gibt so gewisse Dinge, um die kümmert sich fast ausschließlich mein Mann. Ehrlich gesagt finde ich das auch ganz gut so. Selbst wenn er physisch nicht anwesend ist, klappt das bei vielen Sachen weiterhin erstaunlich gut; dem Internet sei Dank! Aber als mir am Sonntagabend ein schwarzer Punkt in Bens Ohrmuschel unliebsam ins Auge fiel, war schnell klar, dass dieses Tierchen dort nicht bis auf HaDis Rückkehr verweilen darf. Der Punkt entpuppte sich nämlich tatsächlich als die befürchtete Zecke und so schritt ich mit Brille und Zeckenzange bewaffnet an die Tat. Ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt einer Zecke an den Leib gegangen bin und ob überhaupt. Und ich kann mit Sicherheit behaupten, dass ich noch nie mit einer offiziellen Zeckenzanke hantiert habe.

Als weiterer Punkt reihte sich unter diese Rubrik der Anruf bei unserer Autoversicherung ein. Ich gestehe meine Ahnungs- und Planlosigkeit, wenn es um das große Thema Versicherungen geht. Die Damen am Apparat war nett, die gewünschte Auskunft kam schnell, aber ein paar Tage später stand alles nochmal Kopf, weil die Dame Nr 2 ganz andere Standpunkte vertrat als die Dame von der Vorwoche. Ich habe daraufhin die Flinte ins Korn geworfen und den Ball doch noch meinem Mann zugespielt.

Dann habe ich tatsächlich zum ersten Mal unseren großen Bus in die Garage gefahren. Rausfahren kam schon öfter vor, aber rein bis dato noch nie. Diese sportliche Übung habe ich nur ganz ganz früher mal mit dem Bus meiner Eltern ausgeübt – und selbst das kam extrem selten vor. Da unser Bus Überlänge hat, ist das rückwärts in die Garage parken nicht gerade ein Kinderspiel und ich war sehr dankbar, es ohne Streifzug geschafft zu haben.

Für Ben und Josia gab es auch noch ein „erstes Mal“, und zwar in unserer neuen Kinderstunde „Wunderwerk“. Eigentlich ist Josia schon zu alt für diese Gruppe. Aber er ist dennoch herzlich willkommen und die beiden haben die Stunde ganz klasse ohne meine unmittelbare Anwesenheit geschafft.

4. Sondereinsatz von Fräulein Ordentlich… und dieser ergoss sich nicht nur über unseren Raumteiler im Schlafzimmer, der ganz dringend mal wieder entrümpelt und entstaubt werden musste, sondern überraschenderweise auch noch über einen Großteil unserer Vorratshaltung im Keller. Ich habe es endlich geschafft, unser übervolles Regal auszumisten und neu sortiert einzuräumen. Und weil diese Aktion so gut gelaufen ist, folgte einige Tage später noch unser Gefrierschrank. Nun lassen wir uns überraschen, wie lange die aktuelle Ordnung Bestand haben wird. In bestimmten häuslichen Gebieten bietet sich nämlich sehr häufig dieses Bild…

… und vermutlich ist das der Grund, weshalb meine Energie fürs Ordnung schaffen an den meisten Tagen vom Alltagswahn komplett verschlungen wird.

5. Badezeit mit und ohne Freude… mal sind die zwei Jungs nur unter sich, liebend gerne bequatschen sie ihre älteren Geschwister und bitten um Gesellschaft, zwischendurch kommen selbstverständlich auch mal Freunde vorbei, vom jüngsten bis zum ältesten Kind, ganz bunt gemischt, die Cousinen plantschen auch mal mit… Jedes Mal ist der Spaß groß und die Wellen manchmal ziemlich hoch. Wir sind wirklich sehr dankbar für diesen Pool.

6. Ein bestandenes Abitur... Unmittelbar nach den Pfingstferien erhielt unsere Älteste ihre Prüfungsergebnisse fürs Schriftliche und gut eine Woche später folgten die letzten zwei Prüfungen. Das Mündliche lag ihr nicht ganz so wie das Schriftliche, aber sie hat bei beiden dennoch mit zweistelligen Punkten abgeschlossen und ist somit nun offizielle und stolze Abiturientin. Die Feierlichkeiten gingen natürlich direkt los, sowie ganz viele Proben und Vorbereitungstreffen für den Abi-Scherz und den Abi-Ball, der für Mitte Juli geplant ist. Und auf einmal ist der große Lebensabschnitte SCHULE Geschichte.

7. Eine Autopanne… Diesen Punkt hat diesmal ausnahmsweise meine jüngste Schwester übernommen. Ich stand gerade mitten im Erdbeerfeld, als mich ihr Hilferuf erreichte. Wirklich viel helfen konnte ich nicht, da ich wenig später eine Besprechung hatte. Aber ich habe direkt Rücksprache mit meinem Mann gehalten und so kamen wir schnell zu der Übereinkunft, dass das Auto im Bedarfsfall zu uns und nicht in die Werkstatt geschleppt werden sollte. An Fahren war tatsächlich nicht mehr zu denken, denn sie hatte es mit letztem Schwung gerade noch so auf den Parkplatz bei Ikea geschafft. Und genau dort musste sie über drei Stunden auf den Abschleppdienst warten, und das trotz Kleinkind. Ich habe nach dem Besprechungstermin zuerst meine Nichte und anschließend meinen Jüngsten vom Kindergarten abgeholt. Gemeinsam haben wir dann auf die Ankunft meiner Schwester gewartet.

Glücklicherweise beschränkte sich der Schaden auf einen gerissenen Riemen, den meine Schwester am nächsten Tag hier vor Ort besorgen konnte. Ha-Di mobilisierte seinen Mechanikerfreund, der sich um die Reparatur gekümmert hat. Und so war das Auto zwei Tage später tatsächlich schon wieder fahrbereit. Hatte ich nicht erwähnt, dass mein Mann selbst auf der Ferne noch ganz wunderbar Dinge für mich – in diesem Fall für meine Schwester – regeln kann?! Und in der Zwischenzeit konnte ich mit der Leihgabe unseres Autos behilflich sein.

8. Vier auf einen Streich… Ende Juni war Romys Zeit gekommen. Ganz tapfer und verhältnismäßig entspannt saß sie auf dem Stuhl beim Zahnarzt und hat sich ihre Weisheitszähne entfernen lassen. Ich verweilte mit im Behandlungszimmer und sah durchweg auf den Rücken des hantierenden Zahnarztes. Nach knapp 30 Minuten war der Kampf vorbei und die Kühlerei konnte beginnen. Ihre Backen schwollen an und wieder ab. Sie zeigte sich von Tag eins an relativ mutig hinsichtlich der Nahrungsaufnahme und sieht inzwischen wieder fast normal aus.

9. Ein folgenschwerer Unfall… am Montagfrüh erreichte mich die schreckliche Nachricht, dass es bei Bekannten von uns Samstagnacht bei einem Familientreffen einen Feuerunfall mit Explosion gegeben hat. Am meisten betroffen waren die drei Geschwister, ihre Kinder und Ehepartner bekamen vereinzelt noch leichte Verletzungen ab. Die zwei Brüder erlitten so schweren Verbrennungen, dass sie unverzüglich in die Spezialklinik ausgeflogen werden mussten. Seit diesem Augenblick vergeht kein Tag, ohne dass ich in Gedanken und Gebeten bei den Verletzten und ihren Familien bin. Ich kenne die drei Geschwister aus meiner Kindheit, wo wir aufgrund der Freundschaft unserer Eltern regelmäßigen Kontakt hatten. Und wie das Leben manchmal so spielt, kreuzten sich unsere Wege vor etlichen Jahren indirekt über meinen Mann wieder, der immer wieder beruflich mit den beiden Männern zu tun.

10. Der Schlaf… Hier kann ich mit Dank vermerken, dass es diesmal deutlich besser aussah als bei Ha-Dis letzter Reise. Der Wecker hat mich in den ganzen zwei Wochen zwar nur ein einziges Mal geweckt. Ansonsten war ich nämlich immer schon vor der eigentlichen Aufstehzeit wach, denn Josias innerer Wecker meldet sich zwischen 5.20 und 5.40 Uhr. Aber jedes Mal konnte ich ihn nach einem Pipi-Stopp davon überzeugen, dass er sich noch ein bisschen in Papas Bett kuscheln kann. Und dort ist er ganz zuverlässig innerhalb weniger Minuten wieder eingeschlafen. Auch die nächtlichen Weckrufe haben sich in einem absolut erträglichen Rahmen bewegt. Es gab einige Nächte, in denen mich die Jungs gar nicht gerufen haben. Und in den restlichen Nächten haben sie sich immerhin abgewechselt und auf ein bis zwei Mal beschränkt. Müde bin ich trotzdem sehr, da es in der Gesamtheit gesehen pro Nacht meist nur um die sechs Stunden oder weniger Schlaf waren. Und das ist für mich auf Dauer leider zu wenig!

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