Von Flugzeugen, einer geistreichen Wunderlampe, Lagerfeuermomenten und vielzähligen Wasserspielen

Der Sommer ist da! Das lässt sich nicht nur an den endlos langen Tagen, wohlig warmen Temperaturen und reifen Getreidefeldern ablesen, sondern auch an einer Vielzahl zusätzlicher Termine. Ganz ehrlich, so voll war unser Familienkalender seit Jahren nicht mehr! Ja, wir Festen und Feiern wieder. Und ja, wir machen auch wieder so richtige Schulausflüge im altbekannten Sinn. Und hier folgt noch ein ja von meiner Seite, denn ich bin gerne dabei, wenn Ausflugstag ist!

Am ersten Juli hatte ich die Gelegenheit, Josias Klasse zum Flughafen Stuttgart zu begleiten. Für Josia war nicht nur das Ziel dieses Ausfluges der absolute Hit, sondern auch die Tatsache, dass seine Mama mit ihm im Schulbus fährt und dann noch den gesamten Ausflug über dabei sein wird – und das alles ganz ohne Ben. Die Vorfreude war wirklich groß, aber auch die Vorarbeit, denn ich musste aufgrund von Ha-Dis Abwesenheit ein bisschen mehr organisieren und meine beiden großen Töchter aktiv einspannen. Aber der Aufwand hat sich definitiv gelohnt.

Da wir zwei von Josias Bus schon um 6.45 Uhr eingesammelt wurden, lag die weitere Versorgung von Ben in Nasyas Händen. Immerhin war er zu dieser frühen Stunde bereits wach und hatte sogar schon gefrühstückt – das ist nicht so oft der Fall bei ihm. Ab 8 Uhr ging es für ihn in den Kindergarten, und bis zur Abholzeit um 12.30 Uhr gab es keine weiteren Verpflichtungen hier im Haus. Fürs Mittagessen hatte ich Maultaschen besorgt. Wasser heiß machen und die Dinger reinwerfen geht schnell und erfordert ein Minimum an küchentechnischen Vorkenntnissen.

Schon die Fahrt mit der S-Bahn war für die aufgeweckte Truppe an Zweitklässlern ziemlich aufregend, denn wir mussten zwei Mal umsteigen – und das zur Hauptverkehrszeit. Vor Ort blieb uns noch genügend Zeit für Vesper, Klogänge und die bunten Spielgeräte drinnen und draußen. Leider regnete es noch immer leicht.

Die Führung begann mit einem kurzen Informationsfilm und von dort aus zogen wir für knapp eineinhalb Stunden kreuz und quer über den Flughafen. Jeder von uns erhielt vorab noch eine schicke Warnweste und dann konnte die Reise beginnen. Wir mussten allesamt durch die Sicherheitskontrolle, wurden mit dem Bus kutschiert, durften die riesigen Löschlaster der Flughafenfeuerwehr aus unmittelbarer Nähe bestaunen, konnten vom Rollfeld aus den vorbeifahrenden Flugzeugen zuwinken, sowie Start und Landung beobachten, erhaschten einen Einblick ins Be- und Entladen der Frachträume, sahen die großen Tanklasterrüssel in den Flügeln stecken und bestaunten die Abfertigung des Festgepäcks.

Auf unserem Heimweg haben wir beim letzten Umstieg leider einen Teil der Klasse inklusive zwei Lehrern kurzfristig verloren, weshalb wir unsere S-Bahn wieder verlassen mussten. Die Vermissten tauchten genau in dem Augenblick auf unserem Bahnsteig auf, als die Bahn ihre Türen schloss. Die dreißigminütige Wartezeit zog sich, denn bei der Mehrzahl der Kinder war zu diesem Zeitpunkt absolut die Luft raus.

Nach Mittagessen und kurzer Pause ging es für uns drei in den Kindergarten. Irgendwie hatte ich nicht auf dem Schirm, dass gleich zu Beginn eine kleine Liedvorführung stattfindet. Wir kamen später und für diesen Part dann zu spät. Aber Ben hat das glaub nicht weiter gestört. Wir sind dann von Station zu Station und Ben hat sich mit viel Geschick und Ausdauer seine Stempel erarbeitet.

Als wir die Karte voll hatten, haben wir uns ein bisschen Essen am Buffet besorgt, und da die Biertische alle besetzt waren, haben wir eben im Spielbereich gegessen. Zum Grillen hatte ich nichts eingepackt, da mir das zu viel geworden wäre. Als Abschluss konnte sich jedes Kind für seinen vollgestempelten Laufpass ein Wassereis abholen. Dann löste sich die Gesellschaft allmählich auf und auch wir haben uns auf den Weg nach Hause gemacht.

Am Dienstagnachmittag ging es für die Koalaklasse ins Naturtheater nach Renningen zur Vorführung von „Aladin“. Ben und ich waren mit von der Partie, was sich erst am Wochenende davor so ergeben hatte. Somit musste ich die Zeit zwischen >Josia abliefern< und >Treffpunkt fürs Klassenfest< nicht mit hin- und herfahren oder sonstigen Aktivitäten überbrücken. Und ein bisschen Theater ist zwischendurch doch ganz nett, nicht wahr.

Die Kinder haben erstaunlich gut mitgemacht, obwohl es an diesem Nachmittag relativ heiß war und wir fast ausschließlich Sitzplätze in der prallen Sonne hatten. Einen Teil der Inhalte hatten die Kinder zur Vorbereitung im Unterricht besprochen, und dennoch war es für die Mehrzahl einfach zu langatmig und stellenweise vermutlich auch zu schwer verständlich, was teils der etwas mangelhaften Tonqualität zuzuschreiben war. Selbst ich musste mich zwischendurch sehr anstrengen, um alles zu verstehen. Vermutlich ist das bei so einer großen Bühne mitten in der Natur eine völlig normale Begleiterscheinung.

Der Großteil der Kinder wäre zur Pause schon bereit für den Gang zum Spielplatz gewesen. Auch Ben saß ab dann nur noch bei mir. Die erste Spielzeit hat er ganz brav neben seinem großen Bruder gesessen und aufmerksam die Geschehnisse auf der Bühne mitverfolgt.

Alle haben dann noch sehr tapfer bis zum Ende durchgehalten und sich nach Freigabe der Bühne mutig auf Autogrammjagd gestürzt. Meine zwei Jungs haben das wilde Treiben lieber von ihrem Platz aus beobachtet.

Der Marsch zum Grill- und Spielplatz wurde überwiegend gut bewältigt; zum Glück ging es ausschließlich bergab. Die Eltern hatten schon einiges aufgebaut und das Feuer gemacht. Für die Lehrer gab es ein gedichtetes Lied und ein Büchlein mit selbstgestalteten Seiten von allen Schülern als kleines Dankeschön. Und ansonsten blieb viel Zeit für Spiel, Spaß, Gespräch und Essen.

Josia spielt das Theaterstück nach…

Diesmal hatte ich Wurst zum Grillen eingepackt. Die Jungs haben sogar ein wenig beim Grillen geholfen und später wollten sie beide auch noch ein Stockbrot machen. Das wiederrum blieb in der Herstellung dann an mir hängen.

Es war schön zu sehen, wie selbstverständlich und sicher sich Josia in dieser ihm vertrauten Gruppe bewegt hat und wie er von seinen Mitschülern ins Spiel eingebunden wurde. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass er überhaupt nicht nach Hause gehen wollte. Kurz vor 20 Uhr habe ich mich dann gemeinsam mit Ben auf den Weg zum Auto gemacht. Und als wir endlich am Spielplatz eintrafen, kam Josia schon von selbst, in Begleitung eines Freundes. Bis wir daheim und die Jungs dann frisch geduscht im Bett lagen, war es allerdings nach 21 Uhr.

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