6 Tage in Frankreich inklusiv Paris

Wir hatten uns unseren Freunden angeschlossen und für die Woche vor Ostern ein paar Tage Urlaub in einem Center Parc in Frankreich gebucht. Nachdem die Grippe bei uns so umgreifend gewütet hatte, kam zwischendurch schon die Sorge auf, dass wir gar nicht in den Urlaub fahren können. Aber da wir keinerlei Rücktrittsversicherung oder dergleichen abgeschlossen hatten, wäre in diesem Fall echt einiges an Geld in den Sand gesetzt worden.

Umso dankbarer waren wir, dass nach Romy kein weiteres Familienmitglied den Viren erlegen ist. Allerdings war es ausgerechnet Romy, die mit der Grippe letztlich am längsten zu kämpfen hatte und schlussendlich fast den kompletten Urlaub über gesundheitlich noch eingeschränkt war.

Wir haben uns für die Hinfahrt für die direkteste Route entschieden, da wir einfach möglichst schnell ankommen wollten. Für Romy war es auch so schon lange genug, aber dank Fiebermedizin hat sie die Reise gut überstanden – und wir anderen auch. Außer kurzen Pinkelpausen und Fahrerwechseln haben wir auch tatsächlich kaum angehalten.

Stau gab´s zum Glück keinen nennenswerten, erst bei der Ankunft am Parc selbst, da außer uns zu diesem Zeitpunkt noch unzählige andere Gäste ankamen. Aber auch das haben wir überstanden und dann konnten wir zu unserem Ferienhäuschen fahren.

Dort hieß es zügig ausladen und dann Auto brav auf den Parkplatz stellen. Denn der Park selbst ist eigentlich autofrei. Nur diese kleinen Golf-Elektro-Cars und natürlich Roller und Räder in jeglicher Größe und Form waren unterwegs.

Die Kinder haben den Auslauf genossen und sich direkt ein wenig ausgetobt. Zu diesem Zeitpunkt war es sogar trocken und die Sonne kam ab und an kurz durch. Aber das sollte sich in den kommenden Tagen leider nicht mehr wiederholen 🙁

Unser Häuschen ist das Grüne ganz rechts und unsere Freunde waren im roten direkt neben uns untergebracht.

Auch von innen war die Ferienwohnung sehr ansprechend und gemütlich. Leider war vor unserer Ankunft frisch renoviert worden und der beißende Geruch von Farbe und Lack schwebte in allen Zimmer. Selbst intensives Lüften konnte dieses Problem nicht vertreiben, was wirklich unangenehm war.

Die Kinder hatten sich relativ schnell darauf geeinigt, wer mit wem das Zimmer teilt. So viele Optionen gab es da auch gar nicht, denn meist bleiben Romy und Annelie zusammen und daraus ergibt sich dann automatisch der Rest. Da uns diesmal nur 3 Schlafzimmer zur Verfügung standen, haben sich Joel und Nasya das zweite Kinderzimmer geteilt.

Nachdem die Betten bezogen und die Koffer ausgeräumt waren, sind wir noch eine Runde gemeinsam los. Der Park selbst hat sich über eine große Fläche entlang eines Sees erstreckt. Wir wollten vor allem auskundschaften, wo wir unser Essen bekommen und was es sonst noch so Angeboten im Zentrum des Parks gibt.

Wir sind bis ans Ufer vom See, auf dem sich unzählige Wasservögel getummelt hatten. Die Schwäne waren richtig neugierig und kamen teils sehr nahe zu uns. Josia fand das sehr spannend und man konnte nicht sagen, auf was man nun mehr Acht geben musste: darauf, dass Josia dem Schwan gegenüber frech wird, oder das das Tier ihn beißen könnte oder das das Kind dem Vögel ins Wasser folgt oder…

Da einigen von uns die Nachwirkungen der Grippe noch in den Knochen gesteckt hat, haben wir immer wieder Pausen eingelegt und brav ausgeruht. Ist ja generell empfehlenswert, wenn man Urlaub macht. Josia hat auch jeden Tag irgendwann ein kurzes Nickerchen gemacht. Und dank der Zeitumstellung haben sich diese Schläfchen noch nicht einmal negativ auf seine früh morgendliche Aufstehzeit ausgewirkt. Das war echt sehr angenehm und tatsächlich etwas Besonderes.

Der Dienstag und Mittwoch waren leider fast komplett von Regen beherrscht. Meist nur sehr sanfter Landregen, der immer wieder von stärkeren Regenfällen unterbrochen wurde. Wie gut, dass es dieses große Erlebnisbad mit vielen Becken und unzähligen unterschiedlichen Rutschen gab. Es war natürlich auch entsprechend voll und laut dort, aber die Kinder haben sich daran nur wenig gestört und sehr ausgiebig gebadet.

Josia haben wir nie zu lange dort gelassen, weil er doch noch ein wenig erkältet und am Husten war. Da wollten wir natürlich nicht zu viel riskieren. Aber er hatte so viel Spaß und ist bei einigen Rutschen auch ganz eigenständig losgezogen und runter gerutscht. Ganz gleich, wie viel Wasser er dabei abbekommen oder sogar geschluckt hat… er wollte immer „no ein“. Dementsprechend groß war natürlich der Protest, wenn wir Eltern die Badezeit für ihn für beendet erklärt haben!

Romy war tatsächlich nur am letzten Tag im Erlebnisbad, und auch dann nicht sonderlich lang, weil sie bis zum Tag davor immer noch phasenweise Fieber hatte. Es tat uns wirklich sehr Leid für sie, aber sie war ihrerseits auch sehr verständig und vorsichtig. Nach der heftigen Krankheit auch mehr als ratsam.

Einige weitere, schöne Spielstunden haben wir in der großen Indoor-Halle verbracht. Wider unserer Erwartung war diese sogar gar nicht zu sehr überfüllt an diesem verregneten Nachmittag, so dass die Kinder ausgelassen durch die Gänge toben, klettern, rutschen und Fangen spielen konnten. Die Papas wurden dann auch noch als Fänger eingespannt und bekamen somit ihren sportlichen Ausgleich.

Am Mittwoch sind wir ein bisschen Shoppen gegangen. In der Nähe gab es einen Decathlon – leider war er nicht sehr groß und wir sind nur zum Teil fündig geworden. Die Kinder hatten dennoch ihren Spaß. Anschließend ging es in einen großen Supermarkt und auf

Der Donnerstag war endlich mal wieder trocken. Für den Vormittag ging es für einen Teil von uns zum Paintball. Da die Anlage im Freien war, und es die letzten Tage viel geregnet hatte, war es eher eine Schlamm- als eine farbenfrohe Geschützschlacht. Als die Helden aus der Arena kamen, standen ihre Hosen fast schon von selbst, so viel Dreck hatte sich an den Beinen angesammelt.

Die Nicht-Schützen haben sich währenddessen die Zeit auf dem Spielplatz und im Streichelzoo vertrieben. Es tat so gut, dass endlich mal wieder die Sonne zu sehen war – zumindest für kurze Momente. Am Nachmittag ist ein Teil der Kinder noch mit zur Drachenhöhle, während sich die Kleinen und Kranken eine Mittagspause gegönnt haben. Und abschließend hieß es dann natürlich wieder Baden!

Und am Freitag hieß es dann schon wieder Koffer und Auto packen und weiter ziehen. Für unsere Freunde ging es an diesem Tag noch ins Euro-Disney. Wir hatten ursprünglich auch vorgehabt, mitzugehen. Aber wegen der heftigen Krankheitsphase gepaart mit den kühlen Temperaturen haben wir uns von dieser Idee wieder verabschiedet. So ein ganzer, langer Tag im Vergnügungspark wäre schätzungsweise etwas zu viel für einzelne Familienmitglieder geworden.

Bevor wir uns endgültig von dem besonderen Dorf am idyllischen See verabschiedet haben, wurde noch kurz ein einfacher Cache gesucht und relativ zügig gefunden.

Und dann ging unsere Reise weiter in Richtung Westen mit Ziel Eiffelturm. Auf diese Weise haben wir uns zwar erstmal noch weiter von unserer Heimat entfernt, aber die Kinder wollten so gerne das Wahrzeichen von Paris mit eigenen Augen sehen. Das Wetter sah nicht gerade vielversprechend aus, aber bisher saßen wir ja noch im sicheren Auto.

Wir hatten uns auf der Karte einen Bahnhof im äußeren Paris-Ring gesucht, von wo aus wir dann mit der Metro ins Zentrum fahren wollten. Auf dem übervollen Parkplatz haben wir sogar noch eine kleine Lücke ausfindig gemacht, und dann ging es mit Kinderwagen, Rucksack und Schirm bewaffnet zum Bahnsteig. Genau in diesem Moment hat es nämlich zu regnen begonnen.

Wirklich weit kamen wir allerdings nicht. Ein Schalter war nicht geöffnet und der Automat hat uns trotz der Taste „Deutsch“ echt Nerven gekostet. Wir haben alle möglichen Optionen durchprobiert, kamen aber zu keinem akzeptablen Angebot. Vielleicht lag´s an den vorgegebenen Auswahlfeldern des Automaten oder unserer Unfähigkeit, aber nach grobem Überschlag hätte uns die Hin- und Rückfahrt in die City zwischen 60-80 Euro gekostet. Und dann wären noch zusätzliche Kosten für Fahrten innerhalb der Innenstadt dazu gekommen.

Ich weiß nicht, wie lange wir diesen Automaten gequält haben. Aber irgendwann hatten wir keine Lust mehr und sind zurück zum Auto. Also doch in die Stadt fahren, auch wenn jeder Reiseführer davon abrät?!

Wir haben es gewagt und es war in gewisser Weise ein Erlebnis der besonderen Art. Ich muss schon sagen, dass ich mir stellenweise wie in Afrika vorkam, denn hier scheint auch jeder nach Lust und Laune zu fahren. Es gibt an vielen Stellen keine Fahrbahnmarkierungen und die vielen Fußgänger, Rad- und Rollerfahrer sind auch eine nicht zu unterschätzende Größe!

Ha-Di hatte vorab online eine Bootfahrt auf der Seine gebucht. Somit war das unser erstes Etappenziel. Wir haben auch relativ problemlos einen Parkplatz gefunden. Die Preise waren üppig, aber wenn man nicht direkt 4-5h gelöst hat, dann war es dennoch gut zu verkraften. Mit Josia auf dem Rücken und dem Handy in der Hand haben wir uns dann bis zum Bootsanleger durchgeschlagen, der leider doch noch weiter entfernt war, als anfangs gedacht.

Bis zur Abfahrt war noch etwas Zeit, und so konnten wir erst mal alle eine teils dringend benötigte Klopause einlegen. Und dann saßen wir auf unserem Ausflugsboot und haben gehofft, dass es nicht regnet. Klar hätten wir uns auch ins Boot setzen können, aber vorne draußen war die Sicht natürlich eindeutig besser, der Fahrtwind plus Gegenwind aber auch nicht immer super angenehm.

Die Seine war extrem voll und die Strömung auch dementsprechend hoch. Wir sind an vielen interessanten Gebäuden vorbeigekommen und dann war da irgendwann tatsächlich der Eiffelturm in Sicht! Wir haben den Turm linkerhand passiert und sind noch ein Stück weiter bis zur kleinen Freiheitsstatue und dort wurde dann auch gewendet und es ging wieder zurück.

Unzählige Brücken verbinden die beiden Seineufer miteinander – teils nur für Fußgänger, teils für Autos und sogar für die Metro, wie man an dieser Brücke wunderschön erkennen kann.

Nach knapp einer Stunde – die Rückfahrt war windtechnisch deutlich angenehmer aber aufgrund der Gegenströmung auch einiges länger – haben wir unsere Anlegestelle an der Spitze der Ile-de-la-Cite gesehen. Eigentlich hätte die Tour noch um diese Insel mitten in der Seine gehen sollen. Aber das tat sie unglücklicherweise nicht – vermutlich wegen Wasserstand und Fließgeschwindigkeit. Etwas enttäuschend, denn so haben wir Notre Dame nicht mehr aus der Nähe gesehen, und auch ein paar andere schöne Sehenswürdigkeiten, die sich in diesem Bereich befinden…

Ha-Di ist direkt zum Auto gedüst, da unsere Parkzeit kurz vor dem Ende war. Der Rest der Familie war noch ein Stück zu Fuß unterwegs, da die Kinder auch gerne die Glaspyramiden beim Louvre sehen wollten. Auf dem großen Platz herrschte geschäftiges Treiben wir in einem Bienenstock. So sind wir recht schnell wieder weiter gezogen.

Als uns Ha-Di aufgesammelt hatte, ging die Fahrt schleppend weiter. Ich glaube, hier im Stadtzentrum ist immer Rushhour. Wir sind am Seineufer entlang bis zum Eiffelturm gefahren, wo wir auch noch mehreren Runden leider keinen Parkplatz ergattern konnten. Also bin ich mit den Kindern ausgestiegen und Ha-Di hat noch ein paar Schleifen gedreht.

Wir sind die wenigen Meter bis zum Eiffelturm gelaufen. Aber leider kann man ja schon seit einigen Jahren nicht mehr direkt unter das Wahrzeichen, weil dieser Bereich mit einem simplen Wellblechzaun komplett abgeschottet ist. Man kommt nur rein, wenn man auch Tickets zum Hochgehen bzw. -fahren hat. Und auch dort bildeten sich wieder große Menschentrauben rund um die Eingangsschleusen. Wir haben uns also mit dem Blick aus der fast unmittelbaren Nähe begnügt und ein paar Bilder gemacht. Nebenbei mussten wir gut Acht geben, dass uns Josia nicht entwischt und einen Abstecher in die unzähligen Pfützen macht.

Als wir zurück zum Auto gehen wollten, kam uns Ha-Di schon entgegen. Er hatte doch noch einen Parkplatz erhascht und somit konnte auch er noch zum Turm kommen. Ein Teil von uns ist dennoch zurück zum Auto, denn wir hatten seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und inzwischen war es schon nach 17 Uhr! Mein Magen hing also bereits unterhalb der Kniekehlen…

Ganz nebenbei wurden wir noch Zeugen, wie sich 5 Erwachsene und 2 Kinder in einen normalen BMW zwängten. In Afrika ist das ja normal, aber hier sind wir doch in Europa dachte ich?! Wobei die Wege rund um den Eiffelturm mich ehrlich gesagt auch eher an afrikanischen Straßen erinnert haben.

Als wir dann wieder vollzählig im Auto saßen ging die Reise noch ein bisschen weiter. Nächstes Etappenziel sollte der Triumphbogen und die Champs-Elysee sein. Es kam nochmals etwas Regen vom Himmel – wir Glücklichen saßen im Auto! Und die Straßen blieben voll und der Verkehr chaotisch. Aber so richtig heftig wurde es am Triumphbogen. Das ist ja ein enorm großer Kreisverkehr rund um den bekannten Bogen, aber es gibt weit und breit keine Straßenmarkierungen oder sonst was, womit der Verkehr geregelt werden könnte. Die Zufahrten zum Kreisverkehr sind durch Ampeln geregelt, aber auf dem großen Platz rund herum herrscht freie Fahrt und man fühlt sich ein bisschen wie im Box-Auto Ring. Kein Wunder, dass hier viele Autos ihre Schrammen tragen. Jeder fährt nach Lust und Belieben und wie es der Verkehrsfluss drum herum eben zulässt. Immerhin halten sich die meisten Fahrzeuge an die Hauptverkehrsrichtung! Wir haben gleich eine Doppelrunde gedreht – damit es sich auch lohnt. Und dann ging es ein kurzes Stück über den Champs-Elysee.

Von dort aus haben wir dann eine Nebenstraße eingeschlagen mit Ziel Moulin Rouge und Sacre Coeur. Der Verkehr blieb auch dort abenteuerlich, und ich war alles in allem sehr stark an Afrika erinnert und sehr dankbar, dass mein Mann am Steuer saß! Menschen, Radfahrer, Roller, Busse und Autos in allen Größen. Dazwischen waren die unzähligen kleinen Ampeln kaum wahrnehmbar, weshalb wir eine auch tatsächlich unabsichtlich bei Rot passiert haben.

Der Regen kam und ging, ebenso die Sonne und es malte sich ein wunderschöner Regenbogen an den Horizont – direkt in unserem Blickfeld.

Es gab überall so viel zu entdecken, aber irgendwann waren wir alle froh, als es dann raus aus dem Zentrum und Richtung Hotel ging. Wir hatten für diese Nacht Zimmer in einer Art Motel reserviert und kamen dort nur wenige Minuten vor unseren Freunden an, da wir auf dem Weg noch einen Zwischenstopp bei McD gemacht haben.

Bis jeder dann sein Zimmer in Bezug genommen hatte, ging nochmals einiges an Zeit ins Land und somit war es schon nach 22 Uhr, als die Kinder endlich geschlafen haben. Die Nacht war kurz und für mich leider auch oft unterbrochen. Fremdes Bett, ungewohntes Liegen, dazu noch viel zu schmal für mich und meinen Mann und dann noch eine Decke teilen… Nun ja, immerhin hat Josia relativ ruhig geschlafen.

Wir hatten kein Frühstück gebucht und dachten, dass wir dies ohne Probleme irgendwo im Städtchen einnehmen könnten. Aber dem war leider nicht so, denn irgendwie lässt es sich in Frankreich nicht so gemütlich frühstücken, obendrein waren diverse Streiks am Gange, so dass man auch nicht in den Supermarkt kam.

Letztlich haben wir uns dann Baguette und Croissants beim Bäcker geholt und Kaffee und Co nebenan im kleinen Supermarkt. Wir gut, dass wir einen Tisch im Auto hatten. So gab es ein Steh-Frühstück auf dem Parkplatz, was uns manch schräge Blicke anderer Kunden beschert hat. Uns hat´s geschmeckt und wir konnten uns gut gestärkt auf die lange Heimfahrt machen. Auch diese haben wir ohne größere Pause hinter uns gebracht.

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