Josia wird fünf Jahre alt

Ich finde es schon etwas bedauerlich, dass ich kaum noch richtige Updates über Josia mache. Als er klein war, da habe ich regelmäßig inne gehalten und darüber nachgedacht, was der süße Zwerg so alles kann, in welchen Bereichen er Fortschritte gemacht hat und wie aktuell der Alltag mit ihm aussieht. Es gibt ja auch manches an Video-Material von ihm – und dafür bin ich echt dankbar. Aber fürs Schneiden und Bearbeiten fehlt dann leider oft die Zeit und Muße…

Dabei gibt es definitiv genügend Schreibstoff. Ja, man könnte mit Sicherheit ganze Bücher über unseren Alltag mit Josia füllen, nur habe ich bisher keinen Co-Writer dafür engagiert und mir selbst fehlt schlussendlich die Zeit dafür. Es ist und bleibt ein Abenteuer und Zeit für Langeweile haben wir absolut nicht.

Aber manchmal merke ich leider auch, dass ich gar nicht mehr so genau darauf achte, was Josia nun lernt und wie sich die Entwicklung bei ihm ihren ganz eigenen Weg bahnt.  Denn genau das tut sie! Und dann sind da diese Momente, in denen ich ganz erstaunt bin, weil er mich mit seinem Verhalten und manch neu erworbenen Fähigkeiten tatsächlich überrascht.

Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr so ganz daran erinnern, wie meine anderen Kinder im Alter von 4-5 Jahren waren. Sie hatten auf alle Fälle keine Windel mehr an – außer bei Nacht zum Teil noch -, konnten Rad fahren und sich relativ problemlos mit uns verständigen. Ja, der Bereich Sprache war bisher bei keinem Kind Grund zur Besorgnis. Und bei Josia liegt hier nach wie vor die größte Baustelle, weshalb wir alle sehr gerne dem Trugschluss erliegen, dass er noch ein richtiges Kleinkind ist. Es ist schon verrückt, wie stark ein einzelner Bereich unsere gesamte Wahrnehmung beeinflussen kann.

Wir gehen seit über 1,5 Jahren mit ihm zur Logopädie. Es hat sich zu einem festen Routinepunkt in unserem Alltag eingespielt und Josia kennt die Abläufe und bleibt seit längerer Zeit sogar ganz alleine dort. Aber mir kommt es einfach so vor, als würden wir mehr auf der Stelle treten als vorwärts kommen. Wenn ich hier zu Hause einzelne Übungsblätter aus seinem Ordner hole und sie mit ihm gemeinsam anschaue, dann kommen seine Antworten meist ohne Zögern – er lernt durchaus etwas! Aber dennoch scheint sich davon im Alltag kaum etwas bemerkbar zu machen… oder erkenne ich es nur nicht, weil meine Wahrnehmung getrübt ist?

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass er in den vergangenen Monaten deutliche Sprachfortschritte gemacht hat. Über einen sehr langen Zeitraum hinweg hat er es strikt verweigert, Laute und Geräusche nachzuahmen. Inzwischen lässt er sich darauf sehr oft ein und hat sogar Spaß daran. Ähnlich verhält es sich mit der Zeichensprache, die inzwischen immer wieder von ihm angewandt wird. Dazu kommt, dass er auch seine ganz eigenen Geräusche und Bewegungen hat, um uns klar zu machen, was er möchte.

Aber trotz allem ist das Thema Kommunikation und Verständigung für uns ein häufiger Konfliktpunkt. Wir alle würden ihn einfach liebend gerne viel besser verstehen und uns sehr darüber freuen, wenn wir wirklich so richtig miteinander reden könnten. Josia erzählt so viel und voller Elan, aber wir haben meist keinen Clou, was er uns überhaupt sagen möchte. Immer mal wieder stimmt mich das echt traurig.

Der letzte Besuch beim HNO hat nun bestätigt, dass eine OP für ihn Sinn machen würde. Und so warten wir nun die letzte Abklärung im Krankenhaus ab. Eventuell liegt darin ja die Ursache, dass es seit Jahren nur so schleppend mit der Sprachentwicklung voran geht.

Sein eigentlicher Geburtstag war leider von der Grippe überschattet. Es ging ihm an dem Tag nur phasenweise gut; die meiste Zeit hing er einfach nur rum und wollte seine Ruhe haben. Folglich haben wir auch nicht viel gemacht. Es gab Kerzen und Geschenke – darüber hat er sich gefreut. Und dann haben wir am Nachmittag noch gemeinsam Kuchen gegessen. Davon wollte er aber nichts wissen. Selbst für die Kerzen hatte er zu diesem Zeitpunkt nichts übrig.

Am Nachmittag haben wir immerhin noch gemeinsam Kuchen gegessen. Davon wollte er aber nichts wissen. Selbst für die Kerzen hatte er zu diesem Zeitpunkt nichts mehr übrig. Somit hatten die großen Geschwister letztlich mehr vom Geburtstag als der Jubilar selbst.

Ich hatte kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, zu einem späteren Zeitpunkt doch noch ein paar Freunde von ihm einzuladen und ein bisschen Kindergeburtstag zu feiern. Aber daraus wird wohl nichts mehr werden, weil die kommenden Wochen wenig zeitlichen Spielraum dafür mit sich bringen. Nun stehen erst mal die Osterferien an und dann wird Ha-Di auch bald schon wieder Seminar haben und eine längere Reise usw. Und mir ist momentan einfach zu oft und zu viel schlecht, um das dann zusätzlich zum eh schon sehr vollen Alltag noch irgendwie zu stemmen. Tja, und hier merkt man eben auch einen gewissen Unterschied zu den gr0ßen Geschwistern: die haben in diesem Alter nämlich von sich aus schon klar bekundet, dass sie gerne eine Geburtstagsfeier mit ihren Freunden haben würden 🙂

 

Abschließend noch einige Bilder aus Josias fünftem Lebensjahr:

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