Abenteuer „Homeschooling“

Schule daheim, Hausunterricht, Hausschule, häuslicher Unterricht…?

Die deutsche Sprache hat keinen geläufigen Begriff dafür, was vermutlich darauf zurück zuführen ist, dass es „homeschooling“ in Deutschland eigentlich nicht gibt! Seit dem Jahre 1938 ist der Heimunterricht gesetzlich verboten. Davor waren es vor allem Kinder aus Adels- und Königsfamilien, die von einem eigens dafür angestellten Hauslehrer unterrichten wurden. Wer erinnert sich nicht an die kleine, schwarzhaarige Heidi, die gemeinsam mit Clara in deren Zuhause „zur Schule“ ging?!

In Amerika ist diese Form des Unterrichts sehr weit verbreitet. Dementsprechend umfangreich sind auch die vorhandenen Materialen, Lehrpläne und Schulsysteme – oder wie man das auch immer benennen mag. Es gibt so viele Wege und irgendwie kann man dabei auch den Eindruck bekommen, dass jeder tun und lassen kann, was er will. Mit Sicherheit ist dem nicht so. Aber obwohl ich in den vergangenen Jahren immer wieder mit diesem Thema konfrontiert wurde und etliche Leute kennengelernt habe, die ihre Kinder daheim unterrichtet haben bzw. unterrichten, zählt dieses Gebiet für mich nach wie vor zur unbekannten Zone.

Man muss allerdings gar nicht so weit gehen, denn in vielen deutschen Nachbarstaaten ist das mit der Schule ebenfalls wesentlich lockerer geregelt, als wir das von Deutschland her kennen. In diesen Ländern gibt es dann keine Schul- sondern lediglich eine Bildungs- bzw. Unterrichtspflicht.

Obwohl uns dieses Thema unterschwellig schon über viele Jahre hinweg begleitet hat, sind wir trotz allem nie so richtig in die unbeschreiblichen Tiefen dieses großen Dschungels vorgedrungen. Und als wir uns im Sommer dann tatsächlich dazu entschieden hatten, einen Teil unserer Kinder aus der örtlichen Schule zu nehmen, war dieser Schritt wie ein Sprung ins Ungewisse. Plötzlich war es da, unser Abenteuer „Homeschooling“…

Da wir nur teilweise einem klassischen System folgen, bringt es durchaus etwas von einem Abenteuer mit sich. In erster Linie wollen wir unseren Kindern den Übergang vom englischen ins deutsche Schulsystem etwas erleichtern – keine Ahnung, ob dieses Ziel erfüllt werden wird. Aber wir geben uns Mühe 🙂

Zugleich es ist auch ein wesentlicher Teil unserer „Transition“. Unsere Familie – vor allem die älteren Mitglieder – befindet sich schon seit einiger Zeit in dieser Transit-Zone, dieser Übergangsbereich von unserem bisherigen Leben in das neue-alte Leben. Diese Zone ist schwer zu beschreiben und noch schwerer abzugrenzen. Außerdem erlebt jeder von uns sie in einer anderen Art und Weise, mal mehr, mal weniger intensiv… aber für uns alle bedeutet es die Loslösung von dem Leben, dass bisher „unser vertrauter Alltag“ ist.

Ich werde künftig immer mal wieder kleine Einblicke in unser Klassenzimmer geben, da das Homeschooling aktuell einen relativ großen Teil unseres Alltages ausmacht. Hier gibt es direkt schon mal zwei Blog-Posts:

Einblicke – Teil 1

Einblicke – Teil 2

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.