Abschied aus dem Morgengrauen

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Es dämmert. Die Welt ist eingehüllt in sanfte Nebelschleier. Alles wirkt grau, kalt und nass… ein typischer Anblick für diese Jahreszeit in unseren Breitenkreisen; für mich dennoch ein Anblick mit Seltenheitswert und besonderem Charakter.

In weniger als 24h werden meine Beine auf afrikanischem Boden stehen – wenn alles nach Plan läuft. Ab wann ich das jedoch von meiner Seele behaupten kann, weiß ich nicht. Die reist ja bekanntlich deutlich langsamer 🙂

Meine Nacht war kurz. Josia hat erst ziemlich spät in den Schlaf gefunden. Vermutlich spürt er auch die anstehende Veränderung, weil er wahrnimmt, dass seine Mutter angespannter ist. Es war ein voller Tag, mit Telefonaten, Besuchern, Abschieden, Packen, Listen schreiben… Als ich kurz nach 23 Uhr endlich auch im Bett lag, war ich müde und dennoch zu aufgedreht, so dass ich erst gegen 1 Uhr in den Schlaf gefunden habe.

Im Gegensatz zu Josia, der aktuell noch am Schlafen ist, war ich bereits kurz vor 6 schon wieder wach und seit 7 bin ich auf den Beinen. Aber der Aktionismus ruht noch… ich genieße mein letztes Frühstück in langer Hose und Fleecejacke, warmen Tee, der mich nicht direkt zum Schwitzen bringt, sondern einfach wohltuend ist.

Ab morgen ticken die Uhren wieder anders.

Ab morgen steht Dauerschwitzen auf der Tagesordnung.

Ab morgen werde ich die heiße Sonne und die intensive Farbenpracht der afrikanischen Vegetation um mich haben.

Ab morgen werde ich mich an frische Nebelluft nur noch erinnern – und sie vermissen. Ich liebe frische Luft.

Auch morgen werde ich noch im nassen Klima sein – aber tropisch-feucht-heiß ist eine ganz andere Form von nass 🙂

Aber der wesentliche Punkt ist:

Ab morgen wird unsere Familie wieder vereint an einem Platz sein!!!

Und genau darauf freue ich mich unwahrscheinlich…

auch wenn wir hier sehr viel Familie, wertvolle Freunde und ein Teil unseres sozialen Netzwerkes zurück lassen werden.

Ich höre Josia. Er erzählt.

Somit beginnt nun auch hier der neue Tag. Es müssen noch einige Dinge erledigt werden. Ich muss die letzten Habseligkeiten einsammeln und verpacken und dann werden wir uns gegen 14.30 auf die Reise machen.

Zuerst mit der Bahn nach Stuttgart und von dort aus mit dem ICE nach Frankfurt. Ich hoffe, dass mir auf dem Weg auch ab und an ein paar nette und hilfsbereite Hände zur Seite stehen werden, denn ab Stuttgart werde ich mit Josia und unserem Gepäck alleine sein.

Ich hoffe, dass wir problemlos einchecken können und genügend Platz im Flugzeug haben, so dass wir evt. auch etwas Schlaf finden werden auf diesem langen Flug in den Süden.

 

DANKE für eure Gebete.

Wir melden uns wieder

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