Allein daheim – zumindest fast

Heute ist Josia endlich wieder im Kindergarten. Er war auch schon gestern fit genug, aber eben noch nicht volle 48h unter Antibiotika. Also sind wir statt in den Kindergarten ein wenig Shoppen gegangen. Ist mit Josia ja meist wenig Erfolg versprechend und vor allem ziemlich anstrengend, aber auf alle Fälle besser, als einen ganzen Tag lang nur daheim rumsitzen und nach Spielmöglichkeiten zu suchen.

Angebote gibt es ja viele, aber seine Begeisterung für eine Sache hält oft nur wenige Minuten an. Und da hat man dann um 9 Uhr morgens bereits die Holzeisenbahn auf- und wieder abgebaut, eine Kugelbahn zusammengesteckt und noch vor ihrer Inbetriebnahme wieder auseinander gerissen, etliche Bilderbücher durchgeblättert und und und…

So ähnlich sind unserer letzten zwei Vormittage bereits verlaufen, und für einen weiteren dieser Art hatte ich keine Energie mehr. Also ab ins Auto und los zum Einkaufszentrum! Josia liebt es, unterwegs zu sein. Wir hatten kaum das große Kaufhaus betreten, da ist er mir beim Anblick der Rolltreppe davon gerannt. Da ich noch mit Jacke und Wagen usw. zu tun hatte, war ich natürlich längst nicht so schnell bei der fahrenden Treppe wie er. Als ich ankam, war er bereits fast im 1. Stock und zum Glück hat er sich dann ohne zu zögern auf die Abfahrtstreppe begeben und war damit problem- und unfalllos wieder bei mir.

Als ich ihn dann zurück in den Wagen verfrachtet habe, war er erst mal nicht so happy. Aber ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass wir später noch ein paar Mal mit der Rolltreppe unterwegs sein werden. Jetzt aber erst mal in den ersten Laden.

Nasya braucht noch ganz dringend ein Kleid für ihre Konfis-Abschluss-Feier, die in 10 Tagen stattfinden wird. Ja, wir sind mal wieder sehr früh am Start, ich weiß! Ohne Kind kann ich natürlich nicht kaufen, aber immerhin mal schauen, ob es überhaupt was Passendes gibt. Der erste Laden gab diesbezüglich nicht viel her. Aber Josia war voller Elan dabei, durch die Reihen zu stromern und Kleidungsstücke zu sammeln. Immer mit den erklärenden Worten auf der Lippe: „Meiner“. Ganz egal, ob es sich dabei um Babykleidung, Mädchenhosen oder viel zu große Shirts gehandelt hat – alles war „Meiner“ und wurde nach ausgiebiger Betrachtung zum Kinderwagen geschleppt.

Dann haben wir ein Minion-Shirt entdeckt, das sofort Josias Herz erobert hat. Ein begeistertes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Und es war nicht genug, dieses Shirt an unseren Wagen zu hängen, nein, es musste unverzüglich angezogen werden. An war das neue „Meiner“ und blieb es den Rest des Einkaufs über auch. An der Kasse habe ich den Zwerg einfach auf den Tresen gesetzt, damit das Shirt gescannt werden konnte und damit alles seine Richtigkeit hatte. Außerdem habe ich noch eine neue Hose für Josia erstanden, denn viele seiner Hosen haben entweder Löcher und sind inzwischen eindeutig zu kurz geworden.

Nach Shop Nr. 1 gab es die erste Stärkung in Form einer Brezel. Damit konnte ich ihn dann immerhin für die kommende Zeit sicher im Wagen wissen. Wir haben noch eine Weile dem Wasserspiel zugeschaut und dann ging es durch einige weitere Läden – alles im Schnelldurchlauf, denn ich wusste ja, nach was ich Ausschau halte.

Zwischendurch gab es die eine oder andere Fahrt mit der Rolltreppe, die von Josia stets mit einem herzlichen Lachen gefeiert wurde und jedes Mal viel zu schnell wieder vorbei war. Im Buchladen hat er sich die Zeit auf einem kleinen Kletter-Spiel-Boot vertrieben, aber das Buch, in welches ich gerne einen kurzen Blick geworfen hätte, gab es gar nicht.

Dann sind wir noch kurz in den Drogeriemarkt und haben einen ganzen Schwung Zahnbürsten und Zahnpasta erstanden, denn in unserer Vorratsbox hat sich die Ebbe breit gemacht. Josia hat sich auch eine schöne neue Zahnbürste ausgesucht – nach Scharlach empfehlenswert.

Bevor wir uns auf die Heimreise begeben haben, gab es noch ein Eis. Josia im Glück! Und dann ging es unverzüglich nach Hause, denn das Mittagessen sollte natürlich pünktlich auf dem Tisch stehen. Ich war sehr dankbar, dass Nasya schon kurz nach unserer Ankunft von der Schule nach Hause kam. So konnte ich ohne Josias Hilfe kochen, denn sie hat ein wenig mit ihm gespielt.

Nun ist die Hälfte meiner kinderfreien Zeit an diesem schönen, ruhigen Morgen leider schon wieder rum. Die Blumen sind gegossen, die Waschmaschine läuft und das Wohn- und Esszimmer sind aufgeräumt. Außerdem habe ich eine längere Email beantwortet und über meine letzten Tage Bericht erstattet. Aber hier auf dem Blog hat sich so viel aufgestaut, denn in den vergangenen vier Wochen kam ich nur äußerst selten hier vorbei. Ich bin gespannt, ob sich das in nächster Zeit ändern wird…

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