Diamantenrausch

Diamanten 1

Schon seit geraumer Zeit sitzt mir diese Feier im Nacken. Romys Geburtstag ist in die Deutschlandzeit gefallen und für sie war absolut klar, dass wir nach unserer Rückkehr noch eine Feier für sie machen müssen. Aber kaum waren wir wieder hier, hatte Joel und kurz darauf Nasya Geburtstag. Und für drei Feste innerhalb weniger Wochen hatte ich absolut keine Motivation. Also habe ich den zwei Großen die Idee unterbreitet, dass wir diesmal ja eine Feier für beide zusammen machen könnten – und sie fanden es cool. Jetzt mussten wir nur noch den passenden Zeitpunkt finden.

Nasya und Romy haben sich vorab in ihren Klassen umgehört, ob ihre Freunde in den Ferien daheim sein werden und daraufhin haben wir dann die Einladungen unters Volk gebracht. Den minimalen „Verlust“ von zwei Kindern, die vorab bereits ihre Abwesenheit bekundet hatten, haben wir dabei in Kauf genommen. Ansonsten hätten wir auf ein Wochenende ausweichen müssen. Aber irgendwie war in letzter Zeit immer viel los und sehr häufig können dann eben auch nicht alle Freunde. Und unter der Woche ist an der Schule selbst nach offiziellem Unterrichtsende oft recht viel los.

Es war unsere erste Feier, die wir komplett auf dem Schulgelände durchgeführt haben. Im vergangenen Jahr sind wir an Nasyas Geburtstag nach dem Kuchenverzehr zur Schule gelaufen, um dort ein Geländespiel zu machen. Und da alle Kindern so viel Freude an diesem Spiel hatten, wollte Nasya es am liebsten nochmal machen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon ganz andere Gedankenblitze verfolgt, die nach und nach an Gestalt gewonnen und dank der Transporthilfe von unserem letzten Gast Realität werden konnten.

Durch die Zusammenlegung der zwei Geburtstage war die Aussicht auf eine stattliche Gruppe Kindern hoch. Unser Haus ist zwar groß aber der Platz um den Esstisch reicht bei Weitem nicht für 18-20 Kinder aus. Somit habe ich den Kuchen durch Muffins ersetzt und dazu noch ein paar kleine Laugenstangen gebacken. Alles in allem praktisches Finger-Food. Dann wurde unsere große Kühlbox randvoll bepackt mit kleinen Wasser- und Saftflaschen, die vorab einige Stunden im Gefrierschrank verweilt haben. Des Weiteren wanderte unser Campingtisch, eine große Matte, ein paar Utensilien fürs Spiel, die Kamera und die mit Süßigkeiten und Stickern befüllten Good-bye-Tütchen in unser Auto und ab ging´s zum Schulgelände.

Wir kamen gemeinsam mit den ersten Gästen an und schnell waren alle Dinge ausgeladen und ausgebreitet. Die bereits Anwesenden haben sich auf dem Spielplatz vergnügt bis die meisten endlich da waren. Zuerst gab es Essen und Trinken und während die Kinder noch tüchtig die Münder voll hatten, habe ich ihnen das Spiel erklärt. Es gab drei Gruppen: zwei mussten Diamanten finden und anschließend irgendwie schmuggeln, damit die dritte Gruppe – unsere Polizei – sie nicht findet und beschlagnahmt. Die kleinen, bunten Steinchen waren überall auf dem Schulgelände verteilt – das hatte ich vorab gemeinsam mit Joel erledigt. Wer Diamanten hatte, konnte damit zu unserem Tausch-Büro kommen, welches von Franzi besetzt war. Und dort wurde dann per Würfel der Wert dieser Diamanten festgelegt und ein entsprechender Scheck ausgestellt.

Die Kinder haben tüchtig gesucht, wurden immmer kreativer, was das „Verstecken“ ihrer wertvollen Fracht anging und haben gemeinsam versucht, die Polizei auszutricksen. Allerdings hat die Polizei auch sehr viele Diamanten sichergestellt. Sie bekamen für ihre Waren dann einen Festpreis.

Am Ende wurden alle Schecks zusammengerechnet und die Gewinnergruppe bekam als Belohnung eine Tafel Schoki aus Deutschland. Da waren alle glücklich.

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Nach dem Spiel haben Nasya und Romy ihre Geschenke ausgepackt und dann war die Zeit auch schon um. Also haben wir unsere sieben Sachen wieder zusammengeräumt und uns auf den Heimweg gemacht. Vorab hat jeder Gast noch seine kleine „Zucker-Tüte“ bekommen.

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Und an diesem Abend hat es tatsächlich noch geregnet! Es war den ganzen Nachmittag über bereits sehr bewölkt, wodurch es zum Glück nicht ganz so schlimm heiß war wie an den Tagen davor – aber immer noch schwül genug. Ich war sehr dankbar, dass der Regen erst kam, als wir bereits müde und zufrieden auf dem Weg ins Bett waren. Einen Plan B hätte ich nämlich nicht gehabt…

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