Eine Großveranstaltung im Nirgendwo

Für mich war es das erste Mal, dass ich an der internationalen Konferenz von unserer Organisation teilgenommen habe. Bislang war mein Mann nämlich immer alleine dort, bzw. zweimal hatte er auch einen Teil der Familie dabei. Aber in diesem Jahr sollte es nun für uns alle soweit sein.

Ich war gespannt, was mich erwarten würde, denn für mich waren ja schon die deutschsprachigen Konferenzen bezüglich der Menschen und des Programms mehr als ausreichend. Und nun sollte ich mir das Ganze mal fünf und dazu noch auf Englisch antun?!

Da Ha-Di ein Teil des Leitungskomitees ist, musste er sich bereits am Donnerstag auf den Weg machen. Er ist mit dem Auto und dem Großteil unseres Gepäcks vorgefahren und ich hatte erstmals keinerlei Packstress vor unserer Abreise am darauffolgenden Montag. Das war echt entspannend.

Wir sind mit dem Zug gefahren, worauf sich die Kinder sehr gefreut haben. Glücklicherweise hat auch alles reibungslos geklappt und wir hatten sogar die Gelegenheit, bei unserem kurzen Stopp in Fulda dem Opa auf dem Bahnsteig zuzuwinken. Das war schön!

Der ICE war relativ voll. So waren wir sehr dankbar, dass wir wegen Josia im Abteil für Schwerbehinderte unterkommen konnten. Die meiste Zeit hatten wir dieses 6er Abteil sogar für uns alleine.

Ha-Di hat uns dann in Kassel mit dem Auto eingesammelt und von dort aus ging es noch eine gute Stunde weiter ins „Bergland“. Ja, es war wirklich mitten in der Pampa und bei unserer Ankunft hatten wir noch schönes Wetter.

Der Sonnenschein hat sich in den kommenden 10 Tagen leider ziemlich rar gemacht. Wir hatten oft Regen und zwischendurch fielen die Temperaturen sogar unter 10 Grad. Wie gut, dass ich genügend lange Sachen eingepackt hatte.

Da wir die meiste Zeit Seminare, Gespräche und sonstige Treffen hatten, hat uns die schlechte Wetterlage wenig tangiert. Aber für die Kinder wäre es bei ihrem Programm durchaus willkommen gewesen, wenn es sich etwas freundlicher präsentiert hätte. Sie hatten dennoch eine richtig tolle Zeit, konnten viele Freunde wiedersehen und neue Freunde finden. Wir haben sie oft nur für ein kurzes Hallo gesehen, denn selbst zu den Essenszeiten waren sie meist mit Gleichaltrigen unterwegs, die zwei Jüngsten mal ausgenommen.

Die Essenszeiten waren für mich der Hauptstresspunkt. Lediglich beim Frühstück war es entzerrt und deshalb deutlich ruhiger. Ansonsten war es einfach nur extrem voll, sehr laut und man musste teils richtig lange anstehen, bis man sich am Buffet bedienen konnte. Aber das war bei den Menschenmassen (über 1600 Leute) auch kaum anders zu erwarten. Immerhin war das Essen sehr lecker, abwechslungsreich und vielseitig vom Angebot her.

Am freien Nachmittag hat es leider auch geregnet. Wir sind dennoch losgezogen und haben eine kleine Glasmanufaktur besucht, die sich direkt im Ort befand. Es gab etliche Kunstwerke zu bestaunen und die Kinder haben lange Zeit zugeschaut, wie Kugeln geblasen und Schalen gegossen wurden.

Das Hotel hatte ein eigenes Bad, das allerdings sehr klein und dazu noch recht frisch war. Josia hat trotzdem sehr oft auf sein Bad bestanden, bevorzugt direkt nach dem Abendessen. Anschließend konnte man ihn dann direkt fürs Bett fertig machen.

Aber am Montagvormittag haben wir uns als Familie ins große Badeparadies direkt neben dem Hotel begeben. Es war richtig schön und tat uns allen sehr gut. Fast alle Becken hatten angenehm warmes Wasser, so dass auch ich ganz entspannt baden konnte. Es gab einen Whirlpool und drei Wasserrutschen. Eine lange Röhrenrutsche und eine, die komplett dunkel war und dann noch eine breite Rutsche mit mehreren Wellen. Josia wollte schon nach kurzer Zeit ganz alleine rutschen, auch wenn Kinder bis 6 Jahre eigentlich in Begleitung unterwegs sein sollten. Tja, Hinweisschilder jeglicher Art interessieren ihn nicht. Besonders die dunkle Röhrenrutsche hatte es ihm angetan. Er ist vorwärts und sogar auf dem Bauch liegend gerutscht und hatte so viel Spaß, dass er immer sofort wieder die Treppen hochkam und erneut in die Rutsche gestiegen ist. Da wir lange Zeit quasi allein bei den Rutschen waren, konnte er sich also voll austoben! Auch die anderen Kinder und Ha-Di sind gerutscht ohne Ende. Da war die Badezeit leider viel zu schnell vorbei!

Vom Baden gibt es diesmal keine Bilder – nur in unseren Köpfen 🙂 Wobei man Josia und die Rutschen wirklich hätte filmen müssen.

Ab Montagnachmittag ging für uns das Programm in deutlich kleinerer Runde weiter. Ich fand das sehr angenehm und wir hatten auch wirklich noch drei gute Tage. Und da wir abends kein offizielles Programm mehr hatten (nur noch das ein oder andere Treffen in kleiner Runde, teils auch erst zu späterer Stunde), konnten wir auch mal mit den Kindern zusammen auf die hoteleigene Kegel- und Bowlingbahn.

Am Mittwochabend ging das Packen los und der Rest folgte Donnerstagfrüh. Schnell waren die Koffer gefüllt und abholbereit.

Nachdem wir unser Auto beladen und die letzten Freunde verabschiedet hatten, sind wir zu einer Sommerrodelbahn am anderen Ende der Stadt gefahren und haben ein paar Abfahrten genossen. Josia war kaum noch zu bremsen und wäre mit Sicherheit noch etliche Runden gefahren, wenn seine Eltern mehr Tickets gekauft hätten.

Der kurze Karten-Check hat uns dann zu der Entscheidung verholfen, dass wir unseren Heimweg über Fulda wählen. War zwar ein bisschen länger, aber kaum nennenswert. Und so konnten wir ein Mittagessen bei Ha-Dis Eltern einplanen. Sie waren daheim und immerhin zum Teil terminfrei. Während der Fahrt haben wir festgestellt, dass die Kinder – bis auf Josia – noch gar keinen Besuch bei Oma und Opa in dieser Wohnung gemacht haben!

Wir haben lecker gegessen, einige Zeit beim Spielen bzw. mit ausruhen verbracht und sind später noch eine Runde durch die schöne Stadt geschlendert.

Es gab manches zu entdecken, was auch für uns Eltern neu war. Wie zB. dieses musikalische Quadrat oder die kleinen Wasserspiele…

Ein Eis gab es auch noch und wir mussten natürlich unbedingt im Bilderrahmen Fotos machen. Die ersten Bilder von uns sind dort bei unserer standesamtlichen Trauung vor fast 16 Jahren entstanden.

Abschließender Zwischenstopp auf einem Spielpatz. Und da es Wasser gab, war Josia schnell ohne Kleidung – auch von mir forciert, da ich keine Wechselkleidung zur Hand hatte.

Die Zeit verging wie im Flug und da wir ja noch über zwei Stunden Fahrt vor uns hatten, hieß es kurz nach 18 Uhr schon wieder Abschied nehmen für uns.

Die restliche Fahrt verlief gut und wir haben uns kurz vor dem Ziel bei Ikea noch schnell ein Abendbrot besorgt, sehr zur Freude der Kinder!

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