Muttertag, Regengüsse und eine Schere

Trotz bewölktem Himmel haben wir heute Vormittag unsere Sachen zusammen gepackt und sind zur Ostküste aufgebrochen. Auf einen langatmigen Tag zu Hause hatten wir absolut keine Lust und ein Fünkchen Hoffnung sagte uns: vielleicht ist das Wetter an der Ostküste ja besser als hier.

Die Kinder waren ganz aufgeregt und natürlich die ganze Packzeit über im Auto beschäftigt. Joel war dagegen ziemlich weinerlich drauf – aber nach einer kurzen Stärkung an der Brust konnte er endlich selig einschlafen.

Bei solchen Strandausflügen decken wir uns meist mit Obst, Brot und den nötigen Feuermachutensilien ein, so dass wir ein schönes  Mahl am Strand zubereiten können; evt. sogar mit frischem Fisch. Aber diesmal haben wir kaum was zum Essen eingepackt, da wir an einen Platz gehen wollten, wo man gutes Essen kaufen kann. Allerdings haben wir nicht an die Auswirkungen der „low-season“  gedacht, die man an der Ostküste deutlich mehr wahrnehmen kann als hier bei uns in der Stadt. Bei uns sind auch jetzt noch ein paar wenige Touristen unterwegs, aber an der Ostküste haben die meisten Hotels und Restaurants momentan geschlossen wegen keiner Nachfrage! Auch die kleine Strandbar hatte Pause – also kein Essen in Sicht!

Ha-Di hat sich dann gleich fürs Meer gerüstet um wenigstens Fisch zu bekommen. Eine Streichholzschachtel hatten wir noch im Auto und Holz lag genügend am Strand herum. Ich hab in der Zwischenzeit die bereits hungrigen Kinder (im Auto kam schon mehrfach: ich hab so Hunger) mit Apfelschnitzen und Karotten versorgt. Eine kleine Kekspackung hatten wir auch dabei, die aber viel zu schnell leer war.

Dann haben sich die Kinder dem Spielen zugewandt. Es gab viel zum Sammeln am Strand und nach kurzer Zeit hat Annelie dann Ha-Dis Box mit Köderfischen entdeckt und diese dann zum Spielen beschlagnahmt. Für sie war es kein Problem, dass da ziemliche große Hacken dran waren. Sie hat drei davon in einen kleinen Eimer gepackt und ist damit dann Richtung Meer losgezogen. Auf halber Strecke hat sie es sich doch anders überlegt und kam an den Strand zurück. Dort hat sie dann noch ein paar Blümchen gepflückt und diese in eine halbe Kokosnuss, die mit Wasser gefüllt war, gelegt.  Sah echt hübsch aus.

Joel hat sich mit Sand, Schaufel und Eimer begnügt, ebenso wie Romy. Und Nasya wollte ihre Karotte selbst schälen.

Aber dann wurde der eh schon etwas kühle und unangenehme Wind zunehmend heftiger und eine fast schwarze Wolkenfront kam auf uns zu. Also haben wir schnell alle Sachen geschnappt und auf einer nahe gelegenen Veranda in Sicherheit gebracht. Zum Schluss dann noch alle Kinder und uns selbst. (Paula und Rich waren mit uns unterwegs. Rich hat sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls im Meer befunden und versucht, das Surfbrett zu besteigen). Und schon kam der Regen und recht viel Wind.

Die Kinder haben sich in ein kleines „Gitterbett“ gekuschelt und mit Handtüchern zugedeckt. Sie hatten sehr viel Spaß bei der ganzen Sache – auch wenn es zwischendurch immer wieder kleine Streitigkeiten gab –  und fanden den Regen somit nicht ganz so schlimm. Romy hatte ihren „Rucksack“ dabei (was ein kleiner Koffer war), und als sie diesen geöffnet hat, kam die Tischdecke von unserem Wohnzimmertisch zum Vorschein!

Annelie war viel mit rein und raus steigen beschäftigt, kam dann zum Wäschekorb mit den ganzen Badesachen, hat fleißig darin rumgekramt und dann ihren Badeanzug entdeckt. Den hat sie sich geschnappt und gemeint: „Bade gehn“

Das Warten auf besseres Wetter konnte ich dann noch mit einem Lolli für jeden versüßen.

Regen und Wind wurden weniger, Ha-Di und Rich kamen wieder aus dem Meer zurück und wir haben kurzerhand unsere Sachen im Auto verstaut, um irgendwo noch was zum Essen zu bekommen. Rich und Paula sind geblieben… muss wohl recht vertrautes Wetter für die beiden gewesen sein *grins*.

Unsere Essensuche endete etwas kläglich, aber die Kinder waren dennoch zufrieden und Annelie und Joel haben auf der Heimfahrt zeitweise geschlafen.

Am Nachmittag hat Nasya sich leider noch mit der Schere am Auge verletzt. Sie kam heulend aus dem Kinderzimmer zu mir in die Küche (ich war gerade dabei noch etwas habhaftes zum Essen zu kochen) und meinte: „ich hab mich mit der Schere ins Auge geschnitten“. Da war dann auch etwas Blut, aber sonst zum Glück nicht viel zu sehen. Nach einer Weile konnte man auf dem Augenlid eine kleine Verdickung erkennen, wo sie sich vermutlich mit der Scherenspitze verletzt haben muss. Wie gut, dass der Augenschlussreflex so schnell funktioniert hat und die Schere nicht wirklich ins Auge gegangen ist.

Den Spruch des Tages hat Romy dann beim Baden verlauten lassen. Sie lag als Letzte noch im Wasser (auf dem Bauch) und hatte bereits den Abfluss offen. Sie meinte dann so: „Guck mal Mama, dass Wasser wird immer dünner.“

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