Ordnung halten ist nicht schwer…!?

Ich lese derzeit das Buch der Familie Ordentlich. Also immer dann, wenn ich mal kurz ein paar Minütchen Zeit habe. Ein bunter Blumenstrauß aus praktischen Alltagstipps, Rezepten, Bastelideen usw.

Bei einigen Dingen kann ich zustimmend nicken. So manche Idee scheint sehr einleuchtend, aber ich weiß direkt, dass sich das in unserer Familie nicht so umsetzten lässt, dass es dann tatsächlich ein Gewinn ist. Und manches kann ich getrost gleich wieder vergessen, weil ich gar nicht so viel Zeit habe – wenn ich sie denn hätte, würde ich sie auf jeden Fall anders nutzen.

Es spielt nämlich so viele zusammen, wenn es ums Thema Ordnung halten geht. Wenn ich meine aktuelle Familiensituation anschaue, dann herrscht hier leider kein ausgewogenes Verhältnis zwischen „Ordnung-Haltern“ und „Chaos-Produzenten“. Schuld daran ist nicht unbedingt eine mangelhafte Erziehung zur Ordnung, sondern zu einem nicht unerheblichen Anteil dem mangelnden Alter und Verständnis zuzuschieben. Obendrauf kommt noch eine teils abweichende Definition von Ordnung bzw. ein nicht bei allen Familienmitgliedern gleichermaßen ausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen für Unordnung.

Ich will das nun gar nicht weiter ausführen und definieren. Für mich persönlich ist es nicht wichtig, dass es hier überall blitzblank und mikroskopisch sauber ist. Aber ich brauche tatsächlich ein gewisses Maß an Ordnung, um mich innerlich wohlzufühlen. Deshalb verbringe ich täglich ganz automatisch einige Zeit damit, Dinge von A nach B zu tragen, in der leisen Hoffnung, dass sie dort auch für eine Weile bleiben werden. Und ich versuche meine Familienmitglieder zur Nachahmung zu motivieren. Bislang bedarf es dafür meist noch konkrete Ansagen… aber hoffentlich verselbständig sich manches dann irgendwann doch noch!

Jetzt gibt es noch einen kleinen Einblick, wie das mit dem Aufräumen bei uns des Öfteren abläuft. Das ist nämlich in den meisten Fällen alles andere als nach Plan. Also wer Pläne braucht, wird hier nicht fündig werden und sollte lieber oben erwähntes Buch zu Rate ziehen!

Es ist Samstag. Annelie ist auf der Suche nach einem bestimmten Paar Schuhe. Weil sie nicht fündig wird, holt sie mich zur Hilfe. Während wir nun dieses große Regal, welches fast lückenlos mit Schuhen vollgestopft ist, stelle ich fest, dass wir hier ganz dringend mal wieder entrümpeln und richtig aufräumen sollten. Also machen wir das gleich mal, wenn wir eh schon alles durchwühlen. Das gesuchte Paar Schuhe bleiben aber weiterhin verschollen, so dass sich das Kind nun eben doch in die dunklen Turnschuhe zwängt, welche allerdings schon 1-2 Nummern zu klein sind. Naja, sie wird damit ja nicht wandern gehen, sondern lediglich zum Auftritt des Vororchesters!

Sohn Nr.1 ist schon bereit; er spielt nämlich ebenfalls bei besagtem Auftritt. Eigentlich würde er am liebsten schon los, aber dafür ist es noch viel zu früh. Nun bringt die Tochter das Stichwort Eis ins Spiel, alle sind begeistert und stürmen den Gefrierschrank.

Es dauert nicht lange, da ziert das weiße Shirt des Sohns deutliche Spuren. Was nun? Vorab ausziehen wäre natürlich ratsam gewesen. Aber diese Erkenntnis macht den Fleck nicht mehr weg. Also hilft nur Shirt aus und zur Schnellwäsche ins Bad damit. Da der Fleck keine Gelegenheit zum Trocknen hatte, ist das T-Shirt schnell wieder makellos und wird hoffnungsvoll im Garten in die Sonne platziert.

Bei der Rückkehr ins Haus springt mich sogleich die nächste Baustelle an. Kind 3 hat während meiner Waschaktion Kind 6 beaufsichtigt, welches allerdings etwas zu schnell war. Und so lag die Schüssel mit den Melonenstückchen nun auf dem Fußboden. Schnell einsammeln, was noch zu retten ist und die restlichen Spuren mit einem feuchten Lappen aufwischen.

Jetzt noch schnell für Kind 4 eine T-Shirt-Alternative im Kleiderschrank suchen, denn es kann ja schlecht mit nacktem Oberkörper zum Orchestervorspiel. Ein weißes Unterhemd müsste für den Anfang ausreichend sein. Nun wandert das noch nasse Shirt in eine Tüte und kann so mit dem Kind zum Treffpunkt. Immerhin bleiben noch fast 1,5h bis zum Auftritt, da sie vorab noch eine längere Probe- und Einspielzeit haben. Hoffen wir mal, dass es in der Zeit ausreichend trocknen wird, so dass er es dann während dem Vorspiel tragen kann.

Hat tatsächlich funktioniert!

Einige Stunden später kommen wir vom Auftritt zurück. Josia schnappt sich den Gartenschlauch und will den Garten gießen. Dabei bleibt es leider nicht, denn er hält den Schlauch gezielt in Richtung Tür und innerhalb weniger Sekunden schwimmt unser Treppenhaus. Tja, nun muss ich also doch noch Kehrwoche machen! Leider haben auch die Bilder an der Wand ihren Teil abbekommen und ich versuche schnell trocken zu legen, was nötig und möglich ist. Anschließend wird mit dem Wasserfall im Treppenhaus eben dieses gewischt – ziemlich gründlich diesmal, denn einiges ging auch unter die Treppe, wo wir etliche Dinge zur Aufbewahrung gelagert haben.

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