silence

Heute hatten wir nach gut einer Woche mal wieder Sonnenschein und blauen Himmmel. Die Tage davor gab´s so viel Regen, wie schon lange nicht mehr. Regen, Regen und nochmals Regen. Nieselregen oder lauter Prasselregen, ganz gerader Regen oder sehr schief (was dann immer ungünstig ist, weils zu allen offenen Fenstern reinregnet)… ja, und wenn man dann mit Regenschirm durch den Regen laufen muss, um sein Kind vom Kindi zu holen (weil das Auto noch immer in der Werkstatt steht), dann kann der Regen stellenweise sogar von unten kommen und man wird ziemlich nass und dreckig. Aufgrund der ganzen Wasserbäche auf den Straßen hat man zur Sicherheit eh Wasserschuhe oder Badeschlappen an – dann müssen hinterher immerhin nicht die Schuhe zum Trocknen aufgestellt werden. Und wenn es so viel regnet, dann trocknet ja eh nichts mehr. Da wir allerdings seit Sonntag fast jeden Tag viele Stunden ohne Strom waren, fiel das Wäschewaschen komplett aus dem Wochenplan. Heute lief die Maschine direkt mehrfach und die Berge sind ein bißchen in die Knie gegangen.

Der Regen  hat trotz allem seine guten Seiten, und das nicht nur für die Natur! Es hat sehr abgekühlt – laut Annelies Aussage ist es sogar schon KALT! -, man kann sich nachts wieder richtig zudecken und wacht nicht direkt auf, wenn der Ventilator aufgrund von Stromabwesenheit nicht mehr für die erfrischende Brise sorgt. Denn genau das war in der vergangenen Woche leider die Regel und nicht die Ausnahme!

Die letzten zwei Tage hatten wir wieder normal Strom. Aber laut Zeitungsansage ist das nur die Ruhe vor dem Sturm, denn ab Mitte nächster Woche wird fast in ganz Tansania für mindestens eine Woche der Strom jeden Tag für bis zu 15 Stunden abgeschaltet sein, wegen größerer Wartungsarbeiten. Wir rechnen hier eher damit, dass er bei Nacht nicht für die angekündigten Stunden zurück kommen wird. Und heute habe ich dann eine weitere Variante gehört, dass sie direkt noch Wartungsarbeiten am Unterseekabel in Angriff nehmen wollen, da Bedarf dafür sei oder so. Also bis zu 3 Wochen oder länger kein Strom? Wissen werden wir es eh erst hinterher und bis dahin hoffen wir einfach mal, dass in der Zeit nicht zu viele non-stopp Regentage sind (denn das wirkt sich dann sehr kontraproduktiv für unser Solar aus) und das der Generator ohne Probleme läuft, wenn wir ihn benötigen.

Jetzt noch ein kleines Gesundheitsupdate, denn irgendwie verhält es sich da leider recht ähnlich wie mit den Regentagen: kein Ende in Sicht. Nachdem Ha-Di nun gute drei Wochen mit (vermutlich unterschiedlichen) Erregern zu kämpfen hatte, geht es ihm endlich etwas besser und er hat wieder etwas mehr Energie. Nur seine Nase ist weiterhin nicht frei. Am Sonntag lagen sowohl er als auch ich flach. Joel hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon einige Tage lang immer wieder Fieber. Und Husten tun wir – bis auf Ha-Di und Romy – alle. Bei den Kindern ist es immerhin nicht mehr ganz so heftig. Ich lag also ab Sonntag mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dienstag und Mittwoch war Annelie wegen Fieber zu Hause und Joel läuft die Nase. Das Leben hat sich in dieser Woche also nicht nur „due to the rain“ eher aufs häusliche beschränkt, sondern wegen der Gesundheitslage und der überwiegenden Abwesenheit eines Autos. Und wenn man dann noch nicht mal Strom hat, fällt das Unterhaltungsprogramm gleich um ein vielfaches spärlicher aus… wie gut, dass es iPod gibt, wo man dann in geschwisterlicher Einheit gemeinsam einen Film schauen kann.

blogbild-1.jpg

Ach, und dann hat zu guter Letzt mein Laptop beschlossen, gar nicht mehr anzugehen. Dieses Phänomen begleitet uns schon seit guten 3 Wochen. Ha-Di hat ihn kurz unter die Lupe genommen, aber keine Ursache entdeckt, die dafür verantwortlich sein könnte. Und mein Mann ist ein guter PC-Arzt! Naja, zwischendurch ging er dann immer wieder an und ich habe zum Schluss zu der Variante gegriffen, ihn nur noch im Standby Modus auszuschalten. Aber leider hat das auch nur ein paar Tage funktioniert und danach herrschte Stille! Nun bin ich also auf Ha-Dis PC angewiesen bzw. meine Daten befinden sich auf meinem ganz alten Laptop – aber der hat bisher kaum Programme drauf und somit kann ich damit noch nicht wirklich was arbeiten. Zu meinen email-Adressen fehlt noch jeglicher Zugang und die Verbindung mit dem Internet klappt irgendwie auch nicht immer von diesem PC aus.

Im Augenblick befindet sich mein PC auf der Reise nach Deutschland – zusammen mit Hans und Doris. Sie sind heute aufgebrochen und werden laut Plan morgen zum Spätnachmittag in Frankfurt landen. Leider hat es Doris heute Nacht noch heftig erwischt – vermutlich eine Lebensmittelvergiftung, da laut ihrer Aussage das Hühnchen, dass sie gestern in der Stadt gegessen hat, doch ein wenig komisch geschmeckt hätte. Ha-Di hat schnell gehandelt, denn viel Zeit blieb bis zur Abreise nicht mehr, und ihr eine Infusion gelegt. Sie hat direkt auch Antibiotika bekommen und im Laufe des Tages einige Beutel… keine Ahnung, wie viele. Immerhin konnte sie soweit stabilisiert werden, dass sie heute kurz nach 18 Uhr mit dem Flieger ihrem Mann folgen konnte, der bereits am Nachmittag mit der Fähre und all dem Gepäck nach Dar gefahren ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.