Sonne tanken…

In der Regel können wir uns bezüglich der Sonnenscheindauer nicht beklagen, denn davon haben wir echt oft mehr als wir vertragen können. Zur Zeit „sticht“ die Sonne zeitweise echt besonders heiß vom Himmel herab. Also ist es sehr naheliegend, diese Kraft zu nutzen und in Strom umzusetzen… denn davon gibt es hier auf der Insel leider weiterhin nicht die geringste Spur. Wir haben einiges dafür aus Deutschland mitgebracht und kurz nach der Ankunft auf dem Hausdach installiert. Allerdings wurde schnell klar, dass es nicht genug Panelen sind. Deshalb ist Ha-Di letzte Woche zusammen mit meinem Bruder nach DAR rüber, um dort weitere Panelen zu kaufen – und einen neuen Inverter. Der aus Deutschland ist einfach so „peng“ kaputt gegangen, wie ein paar andere Geräte leider auch. Manchmal ist es wirklich seltsam, was hier so abgeht.
Seit Freitagabend ist nun alles soweit installiert, aber wirklich davon leben können wir bisher noch nicht. Laut Verkäufer brauchen die neuen Panelen erst 2-3 volle Sonnentage, bis sie ihre ganze Kapazität entfalten. Und wer´s glauben mag oder nicht: gerade die hatten wir seither leider nicht. Wir haben derzeit keinen strahlend blauen und vor allem wolkenlosen Himmel von morgens bis abends, sondern immer wieder leichte bis stärkere Bewölkung zwischendurch, so dass wir bisher weiterhin noch zu oft zum Generator greifen müssen. Jeden Abend stellt sich die Frage: sind die Batterien voll genug, um die ganze Nacht durchzuhalten? Wir nehmen für die Nacht wirklich alles vom Netz, außer unsere Ventilatoren. Und dennoch hat es bisher keine Nacht durchgehalten. Also warten wir weiterhin auf die 3 Sonnentage pur und ein hoffentlich von der Kapazität her ausreichendes Solarsystem! Unser Anspruch ist ja wirklich schon auf ein Minimum herunter gefahren, was den Strombedarf angeht, die Gefriertruhe ist aus und Waschen tun wir nur, wenn der Generator an ist.

Hier noch ein paar Bilder von der Installation unserer Solaranlage. Mein Bruder hat eine Holzkonstruktion zusammen gezimmert und auf dem Dach fixiert…

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– die Kinder haben großes Interesse an der „wir ziehen alles aufs Dach hoch“-Aktion gezeigt –
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…und Ha-Di war für die Verkabelung zuständig, wobei wir uns erst mal an den Physikunterricht zurückbesinnen mussten, wie das nun genau aussieht mit einer Reihen-Prallelschaltung für die Batterien und die Panelen auf dem Dach.

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Bisher gibt es keine wirklichen „News“ bezüglich der  Rückkehr zur Normalität. Man bekommt hier und dort mal was mit und Ha-Di hatte ein interessantes Gespräch mit einem recht hohen Wesen auf seinem Rückflug von DAR, der recht gut über die Lage bescheid zu wissen schien. Demnach wird das alles auf alle Fälle nicht in absehbarer Zeit vorbei sein. Und wenn es irgendwann endlich wieder offiziellen Stadtstrom geben sollte, dann nur für wenige Stunden am Tag.
Seit Mitte letzter Woche hat sich dazu noch eine klare Benzin-Knappheit abgezeichnet. In der Stadt gab es kein Bezin mehr (die ganzen Tankstellen außerhalb der Stadt werden seit Wochen kaum noch beliefert und sind somit immer „trocken“). Wenn einzelne Tankstellen was zum Verkauf hatten, dann waren es irgendwie nur wenige Liter, die gleich wieder verbraucht waren. Überall gab es lange Schlangen im Umkreis von solchen Tankstellen, die scheinbar in Kürze Nachschub bekommen sollten. Bereits am Morgen haben sich die Leute mit ihren Kanistern, Mofas, Rollern und Autos angestellt – und oftmals umsonst gewartet. Auf dem Schwarzmarkt gab es noch Benzin – für den ca. 3-4fachen Preis. Und viele Fischer fahren inzwischen regelmäßig ans Festland, um dort ihren Sprit zu besorgen.
Am Sonntagnachmittag hatten dann die ersten Tankstellen wieder Kraftstoff und so haben wir gleich mal alle Bezinfahrzeuge voll gemacht und ein paar Kanister zusätzlich befüllen lassen.

Weitere Bilder bei unseren Teamkollegen.

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