Telegramm-News der Daheimgebliebenen – Tag 2 und 3

Die Nacht auf Mittwoch war von einigen Unterbrechungen gekennzeichnet. Josia wollte gegen 3.50 Uhr erstmals aufstehen und der nächste Versuch kam dann um 5 Uhr. Da habe ich ihn dann kurzerhand mit zu mir genommen, wo er sich tatsächlich nochmals ohne viel Aufstand hingelegt und relativ zügig weitergeschlafen hat. Der Wecker kam dann in Form von Annelie, die kurz nach 6 Uhr ins Badezimmer geschlappt ist. Licht und Geräusche – da ist Josia dann sofort wieder in der Senkrechten! Aber für mich war die Nacht sowieso schon seit dem ersten Weckruf kurz vor 4 Uhr gelaufen gewesen.

Also sind wir aufgestanden, haben uns angezogen und Frühstück gemacht. Immerhin hat Ben weitergeschlafen, nachdem er zwischen fünf und halb sechs sein morgentliches Unruhe-Fenster hatte.

Der Morgen verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Nur der Gefrierschrank machte weiterhin Probleme, weshalb ich einige zusätzliche Trips in den Keller unternommen habe. Erfolglos allerdings!

Als alle aus dem Haus waren habe ich mich um die Wäsche gekümmert und anschließend immerhin einen Teil des Gefriergutes ausgeräumt, um es kurz darauf mit zur Gemeinde zu nehmen. Mein Mann hatte mir dort eine Notlösung organisiert, und somit konnte ich nun immerhin seine Fleischvorräte und das Eis sicher zwischengelagert.

Den Rest des Vormittags haben Ben und ich beim Frauenfrühstück verbracht. Wobei das zunehmend anstrengender wird mit ihm, weil er zum einen extrem aktiv und entdeckerfreudig ist, zum anderen gegen Ende immer völlig übermüdet und unleidig ist, da es definitiv zu spät für ihn ist. Seine Schlafzeit hat sich aktuell relativ zuverlässig zwischen 10.30/11.15 Uhr eingependelt. Ab dann heißt es Mittagsschlaf von 60-90 Minuten halten.

Ich bin etwas früher heimgefahren und er ist unverzüglich eingeschlafen – also bereits auf der kurzen Heimfahrt. Zum Glück lässt er sich meist relativ problemlos umbetten.

Heute hat er dennoch etwas zu kurz geschlafen. Und dann kam auch Josia schon nach Hause und ich musste schnell noch das Mittagessen zurechtzimmern – mit seiner „Hilfe“ wohl gemerkt! Ach, und der Kühlschrank musste auch ganz dringend mal wieder ausgewischt und ausgemistet werden. Ich musste diese Arbeit zwar in Etappen in Angriff nehmen; und der Einsatz war nicht zu übersehen.

Nach der Stärkung haben wir ein bisschen Bücher gelesen und im Keller geschaukelt. Und dann kam bald schon unsere Babysitterin. Josia und sie haben einen kleinen Ausflug gemacht, und ich habe mich hier mit Ben durch das gefrorene Obst gewühlt. Ein Teil musste ich leider in den Kompost geben, weil es einfach zu viele Bananen waren. Aber die gesamten Erdbeervorräte habe ich am Nachmittag dann in Marmelade verwandelt. Dank Nasyas zeitweiliger Unterstützung – sie ist mit Ben noch eine Runde raus – konnte das Projekt einigermaßen reibungslos durchgezogen werden. Und nun haben wir 10 neue Gläser mit frischer Marmelade!

Zum frühen Abend hin kam ein Freund vorbei, der sich unsere piepsende Gefriere vorgeknöpft hat. Mein Mann ist wirklich phänomenal, wenn es um das Organisieren von Hilfe geht! Ich staune immer wieder und schätze diesen Charakterzug sehr an ihm. Da sitzt er mitten im Busch in Afrika und weil er selbst das Problem nicht lösen kann, mobilisiert er andere. Das zweite Hoch geht ans Internet, denn über dieses konnte er dann bei Bedarf Anleitung und Hilfestellung reichen.

Während der Freund am Schrauben und Löten war, habe ich mich ums Abendessen bemüht. Erfolg schien sich leider nicht abzuzeichnen. Keine Ahnung, was sonst noch der Auslöser für diese ständigen Wackler und Piepser sein könnte?!

Der Prozess des zu-Bett-bringens verlief reibungslos. Ich hatte noch eine kleine Dusche für die zwei Jungs eingeschoben, wobei Ben nach seinem letzten Kneipp-Erlebnis zuerst ziemlich skeptisch war und nur widerwillig in die Dusche gegangen ist. Das passt eigentlich gar nicht zu ihm, weil er Wasser total liebt und selbst mit Spritzen und über Kopf usw. bislang keine nennenswerten Probleme hatte. Aber beim letzten Baden mit Josia hat dieser einfach mal die Brause angedreht, und diese Dusche kam für Ben leider nicht nur unerwartet, sondern war auch ziemlich kalt!

Ich konnte noch kurz mit meinem Mann telefonieren – auch hier ein Hoch auf das Internet! Und dann haben die vier großen Kinder und ich noch eine Folge unserer Lieblingsserie geschaut, bevor wir alle ins Bett gefallen sind.

Schlafen kurz vor 22 Uhr… und das war auch gut so, denn um 2.50 Uhr wurde ich von Josia geweckt, der plötzlich neben mir im Bett saß. „Mama?“

Das war ein Schock, denn eigentlich war sein Bett bisher immer ausbruchssicher!?!

Mein Kopf war am Rätseln, wie er das denn nun geschafft hatte. Aber auch über meinen Schlaf. Hatte ich vielleicht doch so tief geschlafen, dass ich sei Rufen nicht gehört habe? Eigentlich macht er sich ja immer erst lautstark bemerkbar und bricht nicht einfach so aus seinem Gefängnis aus… oder doch?

Ich weiß es nicht! Und ich wollte diesem Rätsel zur nächtlichen Stunde auch nicht weiter auf den Grund gehen. So folgte meinerseits nur die Ansage, dass er sich nun bitte wieder schlafen legen soll, hier in Papas Bett eben. Und das hat Josia auch ohne Protest getan. Allerdings ist er mir ziemlich auf die Pelle gerückt – und das mag ich zum Schlafen meist nicht so sehr.

Ich musste ihn noch einiges Male etwas weiter rüberschieben. Aber abgesehen davon hat er dann bis kurz nach 5.30 Uhr ruhig geschlafen. Ich befand mich in jener Nacht immer wieder in einem seltsamen Zwischenstadium von Realität und Traumleben. Das war wirklich extrem sonderbar und zeugt wohl nicht gerade von geruhsamem Schlaf.

Da Ben schon ab fünf immer unruhig war und ich viel Händchen halten musste, war meine Nacht erneut viel zu früh zu Ende. Josia hat sich zwar nochmals zum Hinlegen bewegen lassen, aber das brachte mir nur ein bisschen mehr Zeit im kuschlig warmen Bett – an Schlaf war nicht mehr zu denken! Annelie kam und obwohl ich die Schlafzimmertüre komplett angelehnt hatte (aus der gestrigen Erfahrung heraus), war Josia dennoch wenig später nicht mehr zu halten. Und Ben gleich mit dabei.

Frühes Frühstück, Anziehen mit Musik – was zum Wecken anderer Familienmitglieder beigetragen hat -, Fläschchen für Ben und inhalieren für Josia. Aber alles in allem waren wir gut in der Zeit und pünktlich fertig für den Bus.

Bis dann alle aus dem Haus waren hatte Ben schon mehrfache Heulanfälle hinter sich. Es ist ja immer so gemein, wenn alle los dürfen und er daheim bleiben muss. Ich weiß gar nicht so genau, wann ich selbst gefrühstückt habe. Aber nachdem ich dann die Spuren der ersten Fütterungszeit beseitigt hatte ging es erst mal in den Keller, wo wir zwei gemeinsam eine Ladung Wäsche in die Maschine gepackt und die Betten für meine Schwiegereltern fertig gemacht haben. Naja, Ben hat währenddessen eher mit der Nachttischlampe und dem Ladegerät gespielt…

wenn das Kind ganz unbedingt raus will…

Wirklich spielfreudig war mein Herr Sohn danach auch nicht, und so sind wir tatsächlich kurz in die Stadt gefahren. Ein paar Kleinigkeiten braucht man ja immer und nebenbei habe ich sogar noch stark reduzierte Winterstiefel für Benjamin gefunden. Er war ja so stolz!

Der restliche Einkauf endete mal wieder mit viel Gebrüll, weil er kein Essen in die Hand bekommen hat. Wie gut, dass ich inzwischen immer den Gurt dabeihabe, um ihn gut gesichert in den Einkaufswagen setzen zu können.

Daheim stand dann erst mal Mittagschlaf für ihn auf dem Programm, während ich mich um das Essen gekümmert habe. Und dann trafen auch bald schon meine Schwiegereltern ein.

Der restliche Tag war nicht sonderlich produktiv, dafür umso geselliger. Wir haben mit Spielzeugautos und Bällen gespielt, bevor es dann noch ein bisschen an die frische Luft ging, da Ben ganz unbedingt wollte. Selbst der leichter Regen konnte ihn von seinem Vorhaben, eine Runde mit dem heiß geliebten Bobbycar zu drehen, abbringen. Und als Josia von der Schule zurück war – überglücklich beim Anblick seiner heiß geliebten Bibi -, sind wir noch kurz in die Bücherei.

Die drei Großen konnten noch eine Runde Rummycup mit ihren Großeltern spielen. Nur Romy hat gefehlt, da sie bei einer Freundin übernachten wird.

Es ist kurz nach 21.30. Alle schlafen friedlich, auch wenn bei Joel noch das Hörspiel quasselt. Und ich schlüpfe nun ebenfalls ganz schnell ins Bett, denn wer weiß, was die heutige Nacht an Überraschungen bereit hält….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.