Unsere Sommerferien im Zeitraffer

In diesem Jahr sind wir nicht mit einem gemeinsamen Wichtelessen in die Ferien gestartet. Irgendwie waren die letzten Schulwochen überraschend voll und wir alle nicht so wirklich angekommen im wieder fast normalen Alltag. Außerdem hatten einzelne Kinder direkt am letzten Schultag anderweitige Verpflichtungen. Naja, ich sollte wohl eher von Feierlichkeiten und Ausflügen sprechen.

Für Romy ging es am ersten Ferientag gemeinsam mit drei Freundinnen mit der Bahn nach Fulda. Sie hatten sich für fünf Tage in der Wohnung von Bibi und Babu „eingemietet“, was gut geklappt hat. Die vier Mädels hatten eine schöne Zeit zusammen.

Das Zeltlager der Royal Ranger startete am Freitagvormittag. Ha-Di hat Annelie und Joel kurz nach 8 Uhr zum Treffpunkt gebracht, von wo aus es mit einem großen Reisebus Richtung Osten ging. Annelie hatte sich sehr kurzfristig für das Camp angemeldet, da noch Mitarbeiter für die Teams der jüngsten Campteilnehmer gebraucht wurden. Somit war sie erstmals als Juniorleiter dabei. Aber leider musste ich sie schon am Dienstag abholen kommen, weil sie gesundheitlich angeschlagen war. Das Wetter präsentierte sich in dieser Woche unglücklicherweise kühl und regnerisch, so dass einige Programmpunkte verschoben, kurzfristig umgeplant oder sogar ausfallen mussten.

Nasya hatte sich auf ein Zeltlager auf Korsika angemeldet. Als ab Ende Juli der regionale Inzidenzwert immer weiter stieg, machten sich bei uns erste Zweifel breit, ob die Freizeit unter diesen Umständen überhaupt durchgeführt werden kann. Und tatsächlich erreichte uns vier Tage vor der geplanten Abfahrt eine Email mit einem Alternativangebot. Für Nasya war schnell klar, dass sie notfalls auch an die Nordsee fährt, denn sie hatte sich schon sehr auf eine Freizeit gefreut. Immerhin wurde Zelt gegen Haus getauscht. Und so ist sie dann voll freudiger Erwartung am Sonntagabend in Karlsruhe in den Reisebus gestiegen. Ziel: Ameland – eine kleine Insel im holländischen Wattenmeer. Der Kofferinhalt musste vorab natürlich entsprechend angepasst werden.

Sie hatte eine wirklich schöne Zeit und die Sonne hat sich an vielen Tagen für etliche Stunden sehen lassen, so dass sie sich auch mal ins Meer gewagt hat.

Eigentlich hatten wir für diesen Sommer kein Bauprojekt geplant; uneigentlich gab es dann aber doch eins! Auch wenn es den Zeitplan für unsere Ferien durcheinandergeworfen hat, so bin ich rückblickend echt dankbar, dass diese Baustelle im Sommer und nicht im Herbst oder Winter kam!

Die vielen üppigen Regenfälle hatten dazu beigetragen, dass es eines Tages leider auch im oberen Badezimmer „geregnet“ hat. Schnell war klar, dass die Tropfen nicht durchs Dachfenster gekommen sind, denn das war eindeutig verschlossen. Nachdem mein Mann einen kleinen Teil der Holzverkleidung rund ums Dachfenster abgemacht hatte, konnte er gut erkennen, dass die Decke nass war. Und dann ging die Suche los. Finde mal bei einem Flachdach mit Dachbegrünung die vermeintlich undichte Stelle?!

Zuerst haben wir Ausschau nach dem Abfluss gehalten – aber leider nicht gefunden. Da sich das Dach aber nicht so angefühlt hat, als würde man in einem übervollen Sumpf stehen, lag der Schluss nahe, dass der Abfluss, wo immer auch sich auch befinden mochte, vermutlich nicht die Ursache unseres Problems sein würde.

Der zweite Blick fiel auf die Solaranlage. Und da kam dann schnell die erschreckende Wahrheit ans Licht: die Holzkonstruktion war nicht mehr intakt und die Massen an Niederschlag, die wir in diesem Jahr bisher zu verzeichnen hatten, haben unter anderem ihren Weg ins Innere des Holzkastens gefunden. Und da das Dach unter der Anlage ohne diese spezielle Dachfolie ist, war die Sickerstelle gefunden!

Die kommenden Tage war mein Mann also damit beschäftigt, die Anlage auseinanderzunehmen, das bereits faulige Holz großzügig zu entfernen und anschließend durch neues zu ersetzten. Letztlich konnte er zwei Stellen ausfindig machen, an welchen vermutlich schon seit längerer Zeit Feuchtigkeit eingedrungen ist.

Immerhin zeigte sich das Wetter in dieser Woche durchgehend freundlich und vor allem trocken, so dass er ohne Sorge vor erneuter Flutung seiner Arbeit nachgehen konnte. Und es gab sogar einige helfenden Hände von Seiten der größeren Kinder und Ha-Dis Freund, was echt super war.

Nach einigen Tagen intensiver Arbeit waren alle faulen Stellen ausgetauscht, der komplette Kasten neu gestrichen und bislang scheint das Ding auch dicht zu sein! Nun hoffen wir mal, dass die Decke noch gut trocknet und wir irgendwann die Holzverkleidung im Bad wieder anbringen können.

Die kleinen Jungs und ich haben währenddessen ein paar Unternehmungen in der näheren Umgebung gemacht. An einem Tag waren wir im Dino-Museum und im Naturkundemuseum. Die beiden haben sogar überraschend gut mitgemacht und es war lustig, mit ihnen immer wieder neue, spannende Dinge zu entdecken. Vor den Dinosauriern hatte Ben zum Teil ziemlichen Respekt. Josia musste ich im Gegenzug des Öfteren bremsen, weil er am liebsten alles angefasst und wenn möglich vermutlich sogar auseinandergenommen hätte.

Im Naturkundemuseum war es der große Wal mit dem Baby im Bauch, von dessen Seite Josia nicht mehr weichen wollte. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass genau dieser Wal auch in meiner Erinnerung tief verankert ist. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wann ich ihn zum ersten Mal gesehen habe und ob ich mit der Schule oder mit meinen Eltern dort war. Aber wenn ich meinen Erinnerungsfetzen Glauben schenken kann, dann hing dieser Wal damals in der großen Mittelganghalle und war somit das erste, was man unmittelbar nach dem Eintreten ins Museum zu sehen bekommen hat. Welche Exponate das Museum zu dieser Zeit außerdem noch hatte, weiß ich nicht. Da ist einfach so gar nichts da in meinem Kopf und es gab bei späteren Besuchen auch keinerlei Wiedererkennungsmomente… außer eben mit dem Wal!

Von dort aus sind wir zu den Seen gelaufen und haben noch ein wenig die Schwäne, Gänse und sonstigen Wasservögel beobachtet. Stellenweise waren Wiese und Weg übersät von Vogeldung, weshalb man gut darauf achten musste, wohin man seine Füße setzt. Und am Wasserlauf hatten die Jungs auch ihren Spaß. Zum Glück blieben wir trocken und ich hoffe auch einigermaßen sauber an unseren Schuhen. Danach folgte nur noch die Heimreise mit U- und S-Bahn sowie dem Bus.

Zwei Tage später ging es erneut nach Stuttgart; diesmal in den Zoo. Leider war relativ viel los, was in den Sommerferien und bei gutem Wetter natürlich nichts Besonderes ist. Wir haben dann einfach manche Stationen ausgelassen, wie z.B. das Aquarium. Da standen wirklich viel zu viele Leute an und schließlich waren wir erst vor wenigen Wochen hier und haben den Fischen und Schlangen einen aufmerksamen Besuch abgestattet.

Bei unserer Heimfahrt mussten wir es beim Umsteigen in Feuerbach leider ziemlich sportlich angehen, weil wir gerade vor dem Aufzug standen, der bereits von einer älteren Dame in Beschlag genommen worden war, als ich die Ansage für die erwartete Einfahrt unserer S-Bahn über Lautsprecher vernahm. Also hieß es flott die Treppe hoch, ich den Fahrradanhänger im Schlepptau, Ben und Josia auf sich allein gestellt. Der Zwerg wurde direkt etwas panisch, hat es aber dennoch super gut gemeistert. Ausgerechnet an diesem Bahnhof sind die Treppen der Unterführung endlos. Der Sprung in die S-Bahn hat glücklicherweise geklappt und wir mussten alle drei erst Mal ganz tief durchatmen und den Adrenalinschub verarbeiten.

Zwischendurch hatte ich von Romy Unterstützung in der Küche. Endlich mal wieder ein afrikanisches Mittagessen war unter anderem ihr Wunsch, und voila: sehr lecker wars!

Zwei Dinge, die in der Sommerzeit auf keinen Fall fehlen sollten: ganz viel baden und Stockbrot an der Feuerschale. Allerdings gab es davon in diesem Sommer nicht so wirklich viel; sehr zum Bedauern der Kinder!

Einen Open-Air Gottesdienst haben wir auch miterlebt. Der wichtigste Part für unsere Jungs war das mitgebrachte Essen.

An jenem Nachmittag gab es noch ein Grillfest mit den Flüchtlingen in unserem Garten. Leider blieben wir von der Ausschüttung der durchziehenden Regenwolken nicht gänzlich verschont. Glücklicherweise hatten wir drei uns rechtzeitig einen guten Platz im Obergeschoss des Spielhauses gesichert, wo es weitestgehend trocken geblieben ist.

Romys Geburtstag fiel auf einen Samstag, weshalb selbst am Vormittag schon viel Betrieb im Klettergarten war. Wir sind als gesamte Familie losgezogen, inklusive zweier Schulfreundinnen von Romy. Nur Nasya verbrachte diesen Tag im Bus auf der Rückreise von der Nordsee.

Nach knapp vier Wochen Ferienzeit daheim stand unser diesjähriger Familienurlaub an. Irgendwie hatte ich in den Wochen davor gar nicht so viele Gedanken daran verschwendet, weil unterschwellig immer die Befürchtung da war, dass wir die Reise in letzter Minute doch noch stornieren müssen. Aber die Coronabestimmungen für Kroatien blieben weiterhin im „grünen Bereich“ und somit hieß es Koffer packen.

Nach unserer Rückkehr blieben uns noch vier Tage bis zum Schulstart. Und während ich mit den Urlaubsnachwehen beschäftigt war, eroberten die Kinder in Windeseile ihr vertrautes Reich zurück. Und es konnte sogar noch eine Runde gebadet werden.

Für Freitagnachmittag hatten wir uns einen kleinen Ausflug in die Eisdiele vorgenommen, welcher leider nicht ganz so gemütlich ausgefallen ist. Wegen der Neuregelungen rund um Corona mussten wir nämlich außerhalb der Eisdiele speisen, denn an die vorgeschriebenen Tests hatten wir im Vorfeld natürlich keinerlei Gedanken verschwendet. Und bei unserer Lieblingseisdiele ist das Draußen nicht ganz so gemütlich, weil es aufgrund der viel befahrenen Straße relativ laut ist. Das Eis hat dennoch sehr lecker geschmeckt und bis auf Weiteres werden wird dort eben nur brav unsere Waffeln füllen lassen und das Eisbecher-Essen erst dann wieder in Erwägung ziehen, wenn es kein G3 oder sonst was rund um dieses Thema zu bedenken gibt.

Für Ha-Di ging es dann am Sonntag um 3.30 Uhr zum Stuttgarter Flughafen, wo seinem Bericht nach überraschend viel Betrieb war. Seine Reise hat gut geklappt und wir hatten einen Sonntag mit Gottesdienstbesuch, welchen ich mit den Kleinen teilweise auf dem Spielplatz verbracht haben. Ansonsten gab es keine nennenswerten Ereignisse an unserem letzten Sommerferientag.

Josia hat sich schon mal bereit gemacht fürs Fußballtraining – in Joels Ausrüstung

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