Zur Porzellanhochzeit nach Sansibar – die zweite Woche

Am Samstagnachmittag haben wir uns auf den Weg nach Kendwa gemacht, wo wir für die kommenden sieben Tage in einem schönen Hotel an der Nordwestküste gewohnt haben.

Diesmal hatten wir nur ein Zimmer, was sich leider ungünstig auf meinen Schlaf auswirkte. Zwischendurch ist das Bett von Josia noch zusammengebrochen. Das wiederrum fanden die Jungs ziemlich spannend und sie mussten ganz genau beobachten, wie der Fundi (=Handwerker) das Bett wieder repariert hat.

Unsere Aussicht aufs Meer war wunderschön, aber die Höhe des Balkons hat mir anfangs etwas Bauchschmerzen bereitet. Mit den Jungs weiß man ja nie.

Unser erster voller Tag war auch hier der Sonntag, so dass wir den ganzen Tag zusammen genießen und gemeinsam die Gegend erkunden konnten. Und das haben wir auch getan!

Ganz vereinzelt zogen auch hier im Norden ein paar Regenschauer über uns hinweg, genau wie in der ersten Woche an der Ostküste. Aber so viel und heftig, wie es bei Ha-Di in der Werkstatt geschüttet hat, kam es bei uns glücklicherweise nie runter.

Die Tage verliefen vergleichbar wie in der ersten Woche mit Zeiten am und im Wasser, beim Lernen, Spielen und Essen. Nur hatten wir diesmal den Luxus der Vollverpflegung und konnten somit auch zur Mittagszeit eine Kleinigkeit im Restaurant zu uns nehmen. Das haben wir sehr gefeiert, denn es gab wirklich leckeres Essen dort. Und fast immer Pizza – ganz wichtig für Josia!

Josia uns seine große Liebe

Von Dienstag an bekamen wir wunderbare Gesellschaft von zwei vertrauten Frauen, mit denen ich vor etlichen Jahren schon einmal sehr schöne Tage am Strand verbracht habe. Und das fand nicht nur ich ganz toll, sondern auch die beiden Jungs.

Josia und sein „Hund“

Wir bauen Sandtiere am Strand – diesmal Krokodil, Krebs, Seestern und Schildkröte.

… und hier werden die Schwimmgürtel zu Fähren…

Josia hat in dieser Woche genug Vertrauen in seine Schwimmkenntnisse gefunden, so dass er sich freiwillig von seinen Schwimmflügeln verabschiedet hat. Denn ohne diese Dinger kann man plötzlich ganz wunderbar tauchen. Und genau das hat er von da an mit beeindruckender Ausdauer und technischer Brillanz praktiziert, bevorzugt unter den Beinen von uns Erwachsenen durch. Er war so stolz und glücklich! Und kaum mehr aus dem Wasser zu bekommen.

An einem Nachmittag haben wir Ha-Di im Schulungszentrum in Mkokotoni besucht. Er hatte eine Besprechung wegen dem Küchenausbau, weshalb sich die Gelegenheit ergab, alte Bekannte (Eltern von ehemaligen Klassenkameraden unserer Kinder) wiederzusehen. Es war interessant, ein wenig über die Familie und ihren Kindern zu erfahren, da sich in den Jahren seit unserem Wegzug so manches bei ihnen verändert hat.

Außerdem haben wir zusammen mit Lilli und Siggi einen Ausflug zu den Wasserschildkröten gemacht. Beide Jungs trauten sich sogar mit ihrem Papa ins Wasser und konnten auf diesem Weg die Tiere hautnah erlebt und nebenbei auch füttern.

Anschließend ging es für uns zu einer großen Schule in Nungwi, die dringend erweitert werden muss. Der Schulbetrieb läuft hier regulär in zwei bzw. drei Schichten ab, weil es einfach zu viele Kinder für viel zu wenig Klassenräume gibt. Wir kamen kurz vor Sonnenuntergang an und wenig später strömten uns die letzten Schüler entgegen, da sie erst jetzt Unterrichtsschluss hatten. Vermutlich werden wir hier in näherer Zukunft ein Projekt starten, um den Ausbau dieser Schule finanzieren zu können.

Besonders beeindruckt waren Josia und Ben, als an einem Vormittag dieser hübschen Gesellen überraschend aufkreuzte. Wir waren gerade auf dem Weg zum Pool und haben schnell Sack und Pack fallen lassen, um ihn herzlich begrüßen und in seiner Schönheit bewundern zu können. Nur das mit dem Fotografieren muss Josia noch ein bisschen üben.

Am nächsten Tag haben wir Mr Pascal – Josia hat sich da ein klein wenig vom Rapunzel-Film inspirieren lassen – erneut erspäht, denn er hauste noch immer in dem Busch, in welchen wir ihn am Vortag nach unserem Fotoshooting abgesetzt hatten. Nach diesem Treffen haben wir ihn leider nicht mehr gesichtet.

Leider verging die Woche im Norden wie im Flug und schon hieß es für uns erneut Koffer packen und Abschied nehmen – von lieben Freunden, vom herrlichen Meer und von dieser unbeschreiblich schönen Aussicht…

Auf dem Weg in die Stadt haben wir einen kurzen Abstecher zum Fumba Town Projekt gemacht. Und unseren letzten Abend verbrachten wir bei einheimischen Freunden in der Altstadt, wo wir zum gemeinsamen Essen eingeladen waren. Anschließend ging es zu Dirk nach Hause, der uns freundlicherweise für eine Nacht bei sich aufgenommen hat.

Da mein Mann am Vormittag unseres Abreisetages noch einen wichtigen Termin wahrnehmen musste, sind die Jungs und ich währenddessen an unseren „Heimatstrand“ in Mbweni. Ein letztes Mal Sonne, Strand und Meer genießen. Warum kann man das nicht einfach in den Koffer packen und mitnehmen?

Papa holt uns ab

Vom Strand aus ging es ein letztes Mal in die Stadt, da wir noch ein paar Besorgungen ausstehen hatten – schließlich wollten wir unsere vielzähligen Koffer nicht leer mit nach Hause nehmen. Und als alles verpackt war, ging es auch schon an den Flughafen, wo uns die freundlichen Gepäckträger mit beeindruckender Selbstverständlichkeit zielstrebig an der ewig langen Schlange von wartenden Touristen vorbeigeführt haben.

In der Abflughalle selbst war unendlich viel Betrieb, da mal wieder mehrere große Flugzeuge fast zeitgleich abgefertigt wurden. Wir haben es dennoch gut geschafft und waren dankbar, als wir endlich im Flieger Platz nehmen konnten. Ziemlich heiß war es

In Frankfurt wurden wir von Falah in Empfang genommen, der die Jungs und mich mit einem Teil des Gepäcks nach Hause gefahren hat. Ha-Di kam dann mit dem Rest in einem Mietwagen nach.

Ein Kommentar

  1. einfach wunderschön – und weckt sooo viele Erinnerungen!!

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