Geburtstagsausflug nach Nungwi

4.40 Uhr. Einfach nochmal umdrehn und weiter schlafen. Wer sucht sich freiwillig diese Uhrzeit aus, wenn es ums Aufstehen geht? Aber wenn man noch vor Sonnenaufgang am Strand in Nungwi sein soll, dann muss man leider so früh raus…

Völlig schlaftrunken kroch ich dennoch aus dem Bett und zog mich an. Noch bevor ich damit fertig war, wurde Josia unruhig. Eigentlich hätte ich ihn gerne schlafen lassen, bis wir aufbrechen. Aber er schien das anders zu sehen und stand innerhalb weniger Sekunden in seinem Bett. Da hatten die anderen Kinder deutlich mehr Probleme.

Ich musste schnell noch ein paar Brote schmieren und weitere essbare Dinge in einen Korb stopfen und dann konnte es auch schon losgehen. Alle anderen Sachen hatten wir schon am Vorabend gepackt. Als wir um 5.15 Uhr aus dem Hof fuhren, gab es eine unsanfte Begegnung mit einem Auto, das wie aus dem nichts aufgetaucht war und von HaDi prompt übersehen wurde. Es krachte und anschließend hatte unsere Seitentüre eine ordentliche Beule – zum Glück schien das andere Auto unversehrt.

Die restliche Fahrt verlief zum Glück reibungslos und dank der frühen Stunde auch flott, so dass wir trotz verspäteter Abfahrt und dem kleinen Unfall pünktlich am Treffpunkt waren.  Als wir ankamen haben wir erst mal unser Frühstück ausgepackt und ein paar Brötchen verdrückt. Und kaum waren wir gestärkt ging es mit Sack und Pack die letzten paar Meter bis ans Meer, wo das Boot bereits auf uns wartete…

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Es war noch ziemlich bewölkt und die frühe Morgensonne brach nur in kurzen Phasen durch die Wolken – diese Momente waren allerdings besonders schön. Und so lange wir noch in Standnähe waren, zeigte sich das Meer auch verhältnismäßig ruhig…

nungwi boot 2nungwi boot 3aJe weiter raus es ging, desto größer wurden die Wellen. Und dann gibt es da diesen kurzen Bereich, wo man sozusagen den Inselschatten komplett verlässt und ins offene Meer kommt. Es ist schwierig genau zu beschreiben. Aber kaum waren wir in diesen Bereich gekommen, brachen die Wellen über unser Boot und wir wurden alle ziemlich nass :-0

Schon nach kurzer Zeit kehrte tatsächlich wieder mehr Ruhe ein. Aber da der Himmel weiterhin wolkenverhangen war, blieben die wärmenden Sonnenstrahlen aus. Das war echt schade, denn so war es aussichtslos, dass die nassen Sachen an uns schnell trocknen.

Joel hing noch relativ lang in den Seilen, lag mal hier mal dort rum und klagte, dass es ihm kalt sei. Ich glaube, er hat zum Teil tatsächlich geschlafen. Laut Ha-Di verhält er sich wohl meistens so, wenn er mit ihm auf einen Angelausflug geht.

Später haben sich Joel und Josia am Steuer abgewechselt. Das brachte ein wenig Abwechslung in die eintönige Fahrerei…

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Aber auch dann gab es immer mal wieder Phasen, wo wir etwas stärkere Wellen hatten und erneut gut durchnässt wurden. Wir sind teils regelrecht in die Wellen gefahren, so dass eine ordentliche Ladung Wasser über unser Boot geschwappt ist – und damit natürlich auch über uns. Außerdem haben wir viele Möwen gesehen und immer wieder sind fliegende Fische aus dem Meer gesprungen. Das ist echt sowas von lustig.

Ansonsten sind wir vor allem den Möwen gefolgt, denn meist befinden sind dort auch die Fische. Wir hatten aber nur zwei Mal einen Biss, aber richtig am Haken blieb leider keiner.

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Irgendwann hatte die Sonne endgültig die Oberhand gewonnen und es wurde direkt heiß! Wie gut, dass es ein kleines Dach gab, wo wir bei Bedarf Schatten finden konnten. Der Trocknungsprozess ging nun zügig und gefroren hat keiner mehr – ganz im Gegenteil.

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Mir war es leider zunehmend unwohler. Mein Kopf fühlte sich sonderbar an, ebenso die Beine und obendrauf war´s mir dann auch noch schlecht. Das hatte ich noch nie auf einem kleinen Boot, nur bei der Fährüberfahrt nach Dar. Irgendwann hab ich dann doch zur Übelkeitstablette gegriffen. Aber die schien kein bisschen was zu helfen und so sind wir zurück geschippert. Die Kinder hatten inzwischen auch genug vom Bootfahren.

Ein absolutes Highlight war ein kleiner Schwarm Delfine, in den wir gefahren sind und die uns dann eine kurze Zeit tatsächlich begleitet haben. Sie sind direkt in unserer Bugwelle getanzt und wir konnten sie richtig schön beobachten. Selbst Josia hat vor Begeisterung Freudenschreie ausgestoßen.

Ich war so dankbar, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Wir haben uns einen Schattenplatz am Strand gesucht – es war zum Glück noch einer frei -, und dann lag ich erst mal auf einer Strandliege, bis es mit dem Unwohlsein endlich besser wurde. Aber wirklich wohl gefühlt habe ich mich trotzdem nicht. Mein Hals tat noch immer ziemlich weh und die Beine waren auch sonderbar.

Bald darauf haben wir zu Mittag gegessen und später waren die Kinder noch eine Runde im Meer. Hier oben an der Nordspitze ist das sogar erfrischend, was so gut tat! Es war nämlich unbeschreiblich heiß an diesem Tag. Selbst im Schatten konnte man es kaum aushalten, weil die Luft so warm und kaum ein Windhauch vorhanden war.

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Die Kinder haben im Sand gespielt und Josia hatte seine Freude an der Dusche, die in einigen Metern Entfernung stand. Er ist immer wieder zur Dusche marschiert und hat sich darunter gestellt…

Gegen halb vier haben wir unsere Sachen zusammen gepackt, da wir noch bei den Wasserschildkröten vorbei schauen wollten. Ha-Di musste eine Weile verhandeln, da der eingeforderte Eintrittspreis viel zu hoch war. Und als wir das glücklicherweise geklärt hatten, konnten die Kinder den Wasserschildkröten Gesellschaft leisten. Josia fand vor allem das Füttern toll und er hat tüchtig einen Büschel Seegras nach dem nächsten ins Becken geschleudert.

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Ich hab eine Weile zugeschaut und mich dann ins Auto zurückgezogen, weil ich mich sehr unwohl gefühlt habe. Inzwischen hatte ich auch noch Fieber.

Die Heimfahrt verlief nicht so reibungslos. Wir hatten ein Huhn auf der Kühlerhaube und später im Stadtverkehr ziemliches Autochaos. Keine Ahnung, warum da so viel los war oder ob das für diese Stelle und diese Uhrzeit normal war. Wir haben in dem ganzen Tumult zu allem Überfluss noch die Stoßstange unseres Vordermanns geküsst; der allerdings auch keine funktionstüchtigen Bremslichter hatte. Und so waren wir am Ende alle froh, als wir zu Hause ankamen…

Für mich ging´s mit kurzem Umweg über die Dusche direkt ins Bett, denn ich hatte 39,5 Fieber. Der Rest der Familie hat noch zu Abend gegessen und war dann aber auch mehr als bettreif. Schließlich war es ein sehr langer Tag.

Ach, eine wichtige Sache war da doch noch: HAPPY BIRTHDAY LIEBER JOSIA!

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