Am Heiligen Abend daheim

Eigentlich wurden bei uns die Feiertage relativ entspannt eingeläutet. Und wenn ich es recht bedenke, war der Heilige Abend gar nicht so anders als in den Jahren zuvor. In den Tagen vor dem 24. fanden noch ein paar Diskussionen bezüglich des Essens statt. Die Vorlieben gingen etwas auseinander und mir war es ehrlich gesagt ziemlich egal. Also habe ich vorab einfach dafür gesorgt, dass genügend Vorräte im Keller angelegt werden und wir sozusagen aus dem Vollen schöpfen konnten. Und das konnten wir dann auch tatsächlich.

Ha-Di hatte schon seit Wochenbeginn versucht, mir immer wieder die kleinen Jungs abzunehmen. So konnte ich tatsächlich noch unzählige Karten für unsere Unterstützer schreiben und malen. Bei Part zwei haben mich stellenweise meine Töchter unterstützt, wofür ich sehr dankbar war.

Wenn die Hand nicht mehr wollte, dann habe ich einfach den nächsten Schwung an Geschenken eingepackt. Allerdings kam es in diesem Jahr des Öfteren vor, dass ich mich auf die Suche nach einzelnen Geschenken begeben musste. Man hat ja so seine Plätzchen, wo man diese möglichst kindersicher zwischenlagert. Aber Josia ist mittlerweile echt ein guter Finder und somit musste ich bezüglich der „Verstecke“ kreativ werden. Nur dumm, wenn man sich dann nicht mehr daran erinnert. Zum Glück habe ich alles rechtzeitig wieder gefunden!

Am Donnerstagvormittag konnte ich in Begleitung von Romy tatsächlich einen kurzen Besuch bei meiner Oma im Altenheim machen. Der letzte Termin wurde nur wenige Stunden davor wegen Krankheitsfall im Heim abgesagt. Und davor hatte ich sie zuletzt am Tag der Einschulung von Josia gesehen. Ist also wieder eine Ewigkeit her.

Nachdem die Papiere für den Besuch ausgefüllt waren, mussten wir tatsächlich noch einen Corona-Schnelltest über uns ergehen lassen. Es war für uns beide der erste Test, und wir können nun von uns behaupten, dass wir coronafrei in die Feiertage starten.

Meine Oma war ziemlich verwirrt und es war echt schwierig, sich richtig mit ihr zu unterhalten. So verlief unser Gespräch konstant im Kreis und immer wieder kam von ihr: „Das hab ich jetzt nicht verstanden…“. Klar, wir mussten brav unsere FFP2 Masken tragen – trotz negativem Test. Und mit dem Ding ist die Kommunikation dann doch etwas erschwert. Aber grundsätzlich hatte ich bisher nie den Eindruck, dass meine Oma schwerhörig ist. Und mir kam es auch eher so vor, als ob dieses nicht verstehen mehr mit dem Inhalt als mit der Akustik zu tun hatte.

Es war anstrengend und zugleich auch irgendwie traurig. Ich würde gerne viel mehr Zeit mit ihr verbringen. Aber ich weiß gar nicht, wieweit sie es wirklich noch versteht und was sie tatsächlich braucht. Der Schmerz über den Tod ihrer jüngeren Schwester war nicht von der Hand zu weisen. Auch bei diesen Dingen ist es schwer zu beurteilen, was sie nun wirklich versteht und was nicht. Aber ich hatte ihr Bilder vom Grab mitgebracht, da sie wegen der Auflagen vom Altenheim leider nicht bei der Beerdigung vor wenigen Tagen dabei sein konnte.

Nach unserem Besuch haben wir noch Baguette fürs Käsefondue besorgt. Und der restliche Heimweg war bestückt von vielen, kurzen Stopps, da wir noch ein paar Dankeskarten sowie einzelne Weihnachtsgeschenke abzuliefern hatten. Aber alles nur in den Briefkasten bzw. vor die Haustür.

Daheim ging´s für mich direkt an den Herd. Es gab nur eine einfache Suppe, denn schließlich wartet das große Essen am Abend auf uns. Wir hatten uns letztlich für Käsefondue und Pizzabrötchen mit Salat entschieden. Als Nachtisch hat mein Schwester noch AppleCrumble vorbereitet.

Einen Gottesdienst gab es ausnahmsweise keinen, was den Nachmittag durchaus entzerrt hat. So konnten die Jungs und ich noch eine Runde an die frische Luft und weitere Grußkarten hier in Ditzingen verteilen, während Ha-Di und die Großen sich in Ruhe einem Brettspiel zugewandt haben.

Abschließend bot sich ein kurzer Stopp an einem Spielplatz an, bis es dann leider zu tröpfeln begann. Also ging es von dort aus flott zurück nach Hause. Und es war auch an der Zeit, mich den letzten Vorbereitungen für den nahenden Abend zu widmen. Dank des relativ einfachen Essens hielt sich der Aufwand in Grenzen. Sehr angenehm war das!

Kurz vor 18 Uhr haben wir uns um den Esstisch versammelt. Außer uns waren noch meine Schwester Juliane und unsere Mitbewohnerin Jess dabei. Jess hat bereits die letzten zwei Jahre mit uns den Heiligen Abend verbracht.

Das Essen hat allen geschmeckt und war reichlich, so dass wir den Nachtisch auf später verschoben haben. Um 19 Uhr hatten wir uns mit Ha-Dis Familie für ein Online-Treffen verabredet. Es war wirklich nett, auf diesem Wege alle Geschwister und die Eltern kurz zu sehen. Ein paar Geschenke wurden präsentiert und kurze Herzlichkeiten ausgetauscht, bevor sich wieder jeder seiner eigenen Familie zugewandt hat.

Bei uns folgte dann die Bescherung. Und auch in diesem Jahr wollten die Kinder wieder würfeln. Ich habe diesmal zum Farbwürfel gegriffen. Da zwei Farben doppelt vorhanden waren, hatten wir somit nur 4 verschiedene Aktionen. Das war deutlich überschaubarer und vor allem für Josia viel einfacher. Er hat es super gemacht und immer gewusst, was er bei welcher Farbe nun tun muss.

Die Sache hat sich wie gewohnt ziemlich gezogen. Die zwei kleinen Jungs waren phasenweise so sehr in ihr Spiel vertieft, dass wir sie einfach haben machen lassen. Irgendwann fiel ihnen dann wieder ein, dass es da noch Geschenke geben könnte. Ben ist dann zielstrebig zum Weihnachtsbaum marschiert und hat sich einfach irgendwas geschnappt. Da musste man dann schnell sein, um ein falsches Auspacken rechtzeitig zu verhindern.

Bei Josia hieß es auch dieses Jahr bei jedem Geschenk: „Oh, pa-tol!“ (=Paw Patrol). Ganz gleich, ob es sich um eins seiner Geschenke oder eins von den Geschwistern, Eltern oder der Tante handelte. Seine Freude war riesig, als aus seiner ersten Geschenkbox dann tatsächlich etwas von der heißgeliebten Paw Patrol zum Vorschein kam: die Einsatzzentrale!

Witzig war vor allem der Sport, der beim Fallen einer bestimmten Farbe absolviert werden sollte. Jeder konnte sich selbst aussuchen, was er an sportlicher Aktivität vorführen wollte. Selbst Josia war an diesem Punkt voll dabei und hat sich immer wieder neue Dinge einfallen lassen.

Irgendwie gab es gewisse Verschiebungen. So hatten zwei Mädels echte Probleme, überhaupt Geschenke zu erwürfeln. Die Farbe zeigte bei ihnen ständig auspacken oder Keks essen an. Aber wenn man noch kein Geschenk erwürfelt hat, bringt einem auch das Auspacken nichts. Jess hingegen konnte sich fast immer ein weiteres Geschenk holen. Aber das mit dem Auspacken wollte einfach nicht anlaufen. Und wieder andere aus der Familie waren ständig mit Sporteinlagen beschäftigt. Ja, wir hatten viel zu lachen.

Irgendwann gab es keine Geschenke mehr unter dem Baum. Und als alles ausgepackt war, konnte das Papier und diverses Verpackungsmaterial entsorgt werden, so dass man endlich wieder den Boden sehen konnte.

Die zwei Kleinen haben super durchgehalten und sehr viel Zeit spielend verbracht. Als wir sie dann gegen 21.30 Uhr fürs Bett umgezogen haben, waren sie noch immer ziemlich aufgedreht. Es hat auch eine ganze Weile gebraucht, bis sie letztlich in den Schlaf gefunden haben. Für uns gab´s zum Abschluss noch den AppleCrumble mit Vanilleeis und wenig später sind auch wir Eltern müde ins Bett gefallen. Ha-Di hatte davor schon seine erste Runde Schlaf auf dem Sofa absolviert.

Die Mädels haben oben noch ein bisschen Serie geschaut, während hier unten alle den Matratzenhorchdienst angetreten hatten.

Da wir uns in diesem Jahr nicht wie sonst üblich mit der Verwandtschaft verabredet hatten, verliefen die kommenden Feiertage verhältnismäßig ruhig. Es gab viel Zeit zum Spielen. Wir haben lecker gegrillt und Pommes genossen. Auch diesmal in Gesellschaft von Juliane und Jess. Am späten Nachmittag sind wir noch für einen kleinen Spaziergang in den Schnee gefahren, denn wir zum Glück schon 20 Minuten von uns entfernt in ausreichendem Maß vorgefunden haben.

Die Kinder hatten alle viel Spaß und es wurde sogar noch ein klein wenig Schlitten gefahren – die Mini-Böschung hinunter. Für Ben und Josia war das völlig ausreichend.

Am Abend haben wir eins von unseren neuen Spielen getestet, was ziemlich lustig war. Und noch ein wenig gemeinsam unsere Familienserie geschaut.

Am 2. Feiertag haben wir am Nachmittag einen kleinen Spielplatzausflug gemacht. Es war ziemlich frisch, so dass man nach 45 Minuten echt genug kalte Luft getankt hatte. Als wir zurückkamen war meine Schwester Lilly mit ihrer Familie bereits da. Wir haben gemeinsam Kaffee, Punsch und Plätzchen genossen, es wurden die letzten Geschenke ausgetauscht und ein wenige geplaudert. Die Kinder haben schön zusammen gespielt und dann war Weihnachten auch schon wieder rum. Am Abend ließen wir uns vom Zirkusfestival aus Monte Carlo unterhalten, was wirklich beeindruckend war.

Und dann kam der Sonntag und damit ging das Feiertagsleben irgendwie ungehindert weiter. Ha-Di war mit Joel und Ben am Vormittag eine Weile bei seiner Schwester. Die Jungs wollten gemeinsam mit der großen Kugelbahn bauen. Außerdem haben wir Gottesdienst geschaut, Mittagessen gekocht, frische Luft geschnappt…

Und hier gibt es noch den Link zu unserem Weihnachten 2019...

… und sogar 2018. Denn irgendwie haben diese es bisher noch nicht bis zur Veröffentlichung geschafft.

2 Kommentare

  1. Ihr Lieben, da habt ihr schöne Weihnachten verbracht. Eure Art den Heiligabend zu verbringen mit dem Würfeln, finde ich toll. Schade, dass unsere Kinder schon gross sind.
    Das würde ich sonst auch noch einführen.

    Mich würde mal interessieren, was eure Familienserie ist, die ihr zusammen schaut. Verratet ihr das?

    Liebe Grüsse aus Wermelskirchen und seid weiterhin dem Herrn Jesus anbefohlen

    1. Author

      Danke, liebe Renate, für die Rückmeldung. Wir schauen seit den Sommerferien „Eine himmlische Familie“. Die Kinder lieben es und wir Eltern auch… passt also für alle derzeit. Liebe Grüße aus Süddeutschland

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