Mangapwani; unberührt und schön – das war ein mal

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Dieser Strand – eine wunderschöne Bucht an der Westküste – zählte eins zu unseren Lieblingsplätzen. Wir waren wenige Wochen hier, als wir uns anhand einer Postkarte auf die Suche nach dem Strand in Mangapwani gemacht haben. Es war eine abenteuerliche und zeitaufwendige Suche. Aber nach einer längeren Zickzackfahrt, etlichen Irrwegen, Sackgassen, jede Menge Gebüsch (welches  wir stellenweise mit dem großen Buschmesser stutzen mussten), sandigen und steinigen Dreckwegen haben wir tatsächlich das Meer mit vorgelagertem Sandstrand, vielen Palmen, zerklüfteten Felsen und ausgewaschenen Steinen gefunden – traumhaft schön und gleichzeitig rau und bizarr.

Wir waren alleine da, keine Spur von Zivilisation, keine Boote, nur wir und die unberührte Natur.

Es war zwar nicht exakt der Abschnitt, den wir auf unserer Postkarte hatten, aber dennoch waren wir am Ziel unserer Suche.

Und ich hab auch ein paar Bilder von unserem ersten Mal (Mitte September 2006)

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Ich weiß nicht, wie oft wir inzwischen an diesem Strand waren. Aber wenn ich so zurück denke, dann sind da viele wunderschöne Erinnerungen – und auch ein paar nicht ganz so schöne. Da wir meist mit dem Auto direkt an den Strand gefahren sind, gab es Momente, wo wir auf eben diesem ziemlich fest saßen. Irgendwann und irgendwie haben wir es dann doch jedes Mal wieder zurück auf den Weg geschafft.

Einmal wäre unsere Annelie fast ertrunken, ganz sicher verstaut in ihrem Schwimmreifen, der aus welchem Grund auch immer mitsamt Kind plötzlich Kopf stand. Ich weiß bis heute nicht, wie es zu diesem Dreher kommen konnte. Ich habe nur das Bild vor Augen, wie ich von weiterem (ich saß im Schatten mit dem schlafenden Joel, der wenige Wochen alt war) die kleinen Beinchen in der Luft strampeln sehe…

Mangapwani ist unser Lagerfeuer und Stockbrot-Strand, hier haben die Kinder ihre ersten kurzen Tauchausflüge mit Papa gemacht, es wurden Fische harpuniert, direkt zubereitet und genossen.

Schon seit ein paar Jahren zeichnete sich eine Veränderung ab. Anfangs waren es „nur“ ein paar Fischerboote, die zu bestimmten Zeiten in dieser Bucht vor Anker lagen. Und der Rest des Jahres war der Ort weiterhin relativ einsam…

Irgendwie wurden es dann von Jahr zu Jahr mehr Boote und irgendwann blieben die Boote das ganze Jahr über. Leider nahmen nicht nur die Boote zu, sondern die dazugehörigen Fischer ließen sich auch nieder. Mit ihnen kam die Axt und die wilde Natur mit ihren dichten Büschen und Palmen, die sich an den Strandabschnitt anschloss, wurde Stück für Stück vertrieben.

Zuerst waren es nur kleine Flächen und ganz vereinzelt hat man einfache Hütten erspäht, häufig nur kleine Unterstände aus geflochtenen Palmblättern. Aber bald schon wurden die kahlen Flächen größer und nur die langen, dünnen Palmen blieben erhalten – alles Buschwerk und sonstiges Unterholzgewächs verschwand.

Dagaa Herstellung.

Dagaa sind kleine Fischchen, die mit dichten Netzen in Massen gefangen, dann kurz gekocht und anschließend auf Matten zum Trocknen in die Sonne gelegt werden. Es sieht nicht nur unschön aus, es stinkt zugleich auch gewaltig…

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Wer weiß, ob die Fischer irgendwann zu neuen Jagdgründen aufbrechen werden…

Wer weiß, ob sich die Wildnis dieses Fleckchen Erde irgendwann zurück erobern wird…

Wer weiß, ob dann auch wir zurück kehren werden….?!

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