Sechseinhalb Wochen in fünfzehn Minuten

Auch in diesem Jahr sind wir der Tradition treu geblieben, und haben den Beginn unserer Ferien mit einem Mittagessen im Wichtel gefeiert. Ich habe mir dabei leider einen Wespenstich eingefangen, der zweite innerhalb weniger Tage. Und es sollte nicht einmal der letzte für diesen Sommer bleiben, denn nur sechs Tage später hat mich nochmal eine erwischt. Einfach so, ganz ohne Zutun meinerseits. Die Wespen waren in diesem trockenheißen Sommer durchaus ein wenig daneben, wie mir scheint.

Freitags ging es für die gesamte Familie zu einer Hochzeit Richtung Schwäbische Alb. Allerdings haben sich nach der Trauung und dem anschließenden Stehempfang bis auf uns Eltern alle weiteren Familienmitglieder auf den Heimweg begeben. Wie praktisch ist es doch, wenn man ein Kind hat, dass bereits Autofahren kann und darf. Unsere Mädels haben sich großzügigerweise um die zwei Kleinen gekümmert, sie mit Abendessen versorgt und danach zu Bett gebracht, während wir Eltern ganz entspannt den festlichen Abend genießen konnten. Nebenbei haben wir festgestellt, dass wir genau an diesem Tag vor 16 Jahren ebenfalls ohne Kinder auf einer Hochzeit waren, damals von Ha-Dis Schwester.

Die erste Ferienwoche war schon seit vielen Monaten verplant, da wir zwei Ranger-Kids haben, die sich das große Bundescamp auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Und so machten sich Annelie und Joel Ende Juli auf den Weg, um eine Woche im wilden Osten in einer eigens dafür errichteten Stadt zu verbringen.

Gepäck zum Abtransport bereit…

Wenn bereits ein Teil der Kinder verplant ist, dann können sich gerne weitere Kinder anschließen. Also haben wir Josia bei den Stadtferien angemeldet, die in Woche eins und zwei im Nachbarort in Form einer Kinderstadt stattgefunden haben. Nasya hat sich zur ehrenamtlichen Mitarbeit bereiterklärt, was für uns der Jackpot war. Denn so haben sich die beiden jeden Tag kurz vor 8.30 Uhr auf den Weg zum Bus gemacht und kamen um 17.30 Uhr mit eben diesem wieder nach Hause. Ganz eigenständig.

An einem Nachmittag haben wir sie in der Kinderstadt besucht und uns selbst ein Bild davon gemacht, wo und was man dort so alles „arbeiten“ kann. Josia hat sich sehr gefreut und uns herzlich begrüßt, ist dann aber ohne weiteres Interesse wieder zurück an seinen „Arbeitsplatz“.

Gemeinsames Warten auf den Bus mit selbstgebautem Steckenpferd unterm Arm

Wir hatten in der ersten Ferienwoche vier Tage Besuch von Freunden aus der Schweiz. Folglich war unser Esstisch trotz deutlich reduzierter Familienmitglieder nicht leerer. Neben vielen Gesprächen – ja, das ist Teil unserer Arbeit – haben wir einen schönen Ausflug in den Zoo gemacht. Und Dank des schönen Wetters konnten die Kinder jeden Tag im Pool baden.

Einmal auf mir gelandet, wollte dieser Falter einfach nicht mehr gehen…

Bei all der Hitze und den vielen Sonnenscheinstunden war unser Garten ein beliebter Aufenthaltsort für Groß und Klein, Freunde, Verwandte und sonstige Besucher…

Dann stand meine Predigt-Premiere in unserer Gemeinde an, weshalb ich an jenem Wochenende ein bisschen in Vorbereitungen versumpft bin. Und während ich einen Großteil des Samstags an meinem Schreibtisch verbracht habe, hat Josia ganz unbemerkt Annelies Schildkröten ausgewildert.

auspacken nach dem Ranger-Camp

Gefühlt gibt es bei uns keine Sommerferien ohne interne Baustelle. Und damit ganz sicher keine Langeweile aufkommen kann, hat Ha-Di diesmal gleich mehrere Baustellen gleichzeitig eröffnet. Zuerst wurde dem Balkon zu Leibe gerückt. Etliche gesprungene Fliesen zeugen schon seit Längerem davon, dass eine gewisse Undichtigkeit vorhanden ist.

Die endgültige Fertigstellung des Balkons erfolgte erst nach unserem Urlaub in der letzten Ferienwoche. Die Mädels haben anschließend noch die Sitzmöbel eingeölt… und nun kann der nächste Sommer kommen 🙂

Des Weiteren lagerten hier schon seit unzähligen Monaten mehrere Fenster, die sich leider nicht von selbst mit ihren Vorgängern ausgetauscht haben. Die Kellerfenster sind nämlich noch die ursprünglichen. Und diese wurden nun von meinem Mann Stück für Stück durch Kunststofffenster ersetzt. Getauscht sind inzwischen alle sechs Fenster, gewisse Restarbeiten sind allerdings noch offen. Aber solange alles dicht ist, kann das tatsächlich warten.

Zu guter Letzt reihte sich noch der Wintergarten ein, der über die Jahrzehnte hinweg an einzelnen Stellen sichtlich marode geworden ist. Für diese Aufgabe hat mein Gatte fachkundige Unterstützung seitens seines jüngeren Bruders angefragt, denn wie der Schreiner kann´ s bekanntlich keiner.

Eine kleine Randbemerkung kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen. Als mein Vater den Wintergarten errichtet hat, wurde zeitgleich auch der Balkon renoviert, denn für den Wintergartenanbau musste ein Teil des Balkons etwas umstrukturiert werden. Und das war exakt in dem Jahr, als ich mein Abitur gemacht habe. Es gibt davon sowohl Fotos als auch VHS-Aufnahmen, die wir zur besseren Vorbereitung tatsächlich ausgegraben und angeschaut haben. Und wir haben nun ebenfalls unsere erste Abiturientin im Haus.

Meine Schwester kam mit ihren vier Kindern für zwei Tage zu Besuch. Wir haben es spontan bewerkstelligt, dass sich am Freitagabend alle meine Geschwister und mein Vater zu einem gemütlichen Abendessen rund um die Feuerschale zusammengefunden haben. Außerdem hat sich Annes Besuch zeitlich mit dem Arbeitseinsatzes meines Schwagers überschnitten. Der kam nämlich am Samstag zusammen mit seiner ältesten Tochter, um Ha-Di bei der Wintergartensanierung mit seinem Fachwissen praktisch unter die Arme zu greifen. Und so gab es für Anne und Manga ein unerwartetes Wiedersehen nach über 16 Jahren. Was für ein geschichtsträchtiges Wochenende!

Während die Männer gesägt und gehobelt haben, wurde das Esszimmer kurzerhand in ein Kunstatelier verwandelt, denn Anne hatte einen Teil ihrer Farben mitgebracht, damit meine Mädels ein wenig austesten konnten, welche Marken ihnen gefallen. Josia wollte sich an diesem besonderen Event natürlich aktiv beteiligen und nicht nur zuschauen…

Copy-Cat

Von den fleißigen Handwerken habe ich zwischendurch auch noch ein paar Bilder gemacht.

Teil zwei der Wintergartensanierung folgte kurz vor Ferienende. Nun fehlt ein weiteres Teilstück, das noch irgendwann ausgebessert werden muss; in diesem Jahr schafft mein Mann das vermutlich nicht mehr.

Da mein Gatte gefühlt nicht genug Baustellen haben kann, kam das Angebot eines Freundes wie gerufen. Ha-Di konnte an einem Tag für einige Stunden einen kleinen Bagger auszuleihen. Und so hieß es ab in den Garten und mal alles kurz durchwühlen, was da so im Weg rumsteht. Mein Liebster hat innerhalb weniger Stunden alle Randsteine entfernt, die frühere Beete abgegrenzt haben. Zum aktuellen Stand benötigen wir diese nicht, weil da schon länger nur Gras und kein Gemüse mehr wächst. Dann hat er noch den großen Komposthaufen abgetragen und angefangen, dass Loch für unser Bodentrampolin auszuheben. Am Nachmittag bekam er hochmotivierte Unterstützung von Ben, der absolut im Glück war.

Zu guter Letzt taten sich in unserer Küche noch zwei ungeplante Baustellen auf. Ich war gerade mitten in der Vorbereitung für unser Mittagessen, als die Sicherung vom Herd raus ging und sich ein ziemlich unguter Geruch breit machte. Zum Glück konnte ich für die Fertigstellung auf den Ofen in der oberen Küche ausweichen. Der anfangs befürchtete Totalschaden an Ofen und oder Herd hat sich nicht bewahrheitet. Stattdessen präsentierte sich hinter dem Ofen ein ziemlich verschmortes Verteilerkabel. Mit wenigen, gekonnten Handgriffen hat mein Allroundprofi den Schaden behoben und den Ofen wieder an seinen angestammten Platz verfrachtet. Backofen und Herd waren unversehrt geblieben!

Der zweite Defekt war nicht ganz so spektakulär, da es sich lediglich um eine undichte Stelle im Abfluss des Spülbeckens gehandelt hat. Die Überschwemmung rund um unsere Mülleimer war schnell beseitigt und mit den passenden Mittelchen war auch der Abfluss wieder dicht.

An einem Nachmittag bekamen wir Besuch von Josias Freundin Lena. Seit Wochen ist dies sein sehnlichster Wunsch und es wurde seinerseits fast jeden Tag zur Sprache gebracht, denn Lena ist seine große Liebe. Die beiden hatten so viel Spaß zusammen, waren ewig lang im Pool und im Spielzimmer am Toben und sich völlig einig, dass der Abschied viel zu schnell um die Ecke kam…

Mein persönliches Highlight war ein Ausflug nach Tübingen, wo ich meiner Schulfreundin einen Besuch abgestattet habe. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt bei ihr Zuhause war. Wir hatten eine wunderschöne und entspannte Zeit zusammen, sind ein wenig durch das wunderschöne Tübingen gebummelt, haben lecker Pizza gegessen und anschließend die Ruhe auf ihrer Terrasse genossen. Nebenbei wurde natürlich ganz viel über unsere Kinder, unseren Alltag und das vielfältige Leben geplaudert. Allein für diese Reise hat sich das legendäre 9-Euro-Ticket bereits bezahlt gemacht.

Zum Filmstart von „Where the crawdads sing“ ging es für Romy und mich in ein kleines Kino nach Stuttgart. Sie hatte sich das als Geburtstagsausgang mit mir gewünscht. Und da sie den Film unbedingt im Originalton sehen wollte, blieben uns nicht viele Kinos zur Auswahl. Wir fanden den Film beide gelungen und absolut sehenswert, was man ja nicht immer sagen kann, wenn man davor das Buch gelesen hat.

Die Geburt von fünf kleinen Cheetahs hat uns Mitte August ein zweites Mal in den Zoo gezogen. Außer meinen üblichen Reisebegleitern kam Annelie mit, worüber wir uns sehr gefreut haben. Die Anreise verlief leider extrem holprig, da schon nach 8 Minuten Bahnfahrt Probleme im öffentlichen Nahverkehr aufgetreten sind. Letztlich haben wir über einige Umwege und mit viel zusätzlicher Wartezeit mehr als eine Stunde länger als normal gebraucht. Aber wir wurden mit diesen großartigen Eindrücken belohnt…

Josia knipst mit seinem imaginären Handy
Auch die Totenkopfäffchen hatten Nachwuchs – gut getarnt im Huckepack

Ansonsten waren wir auch während der Ferien ein paar Mal in der Bücherei, die Jungs haben viel miteinander gespielt – drinnen und draußen – und wo sich die Gelegenheit bot, wurde Mithilfe bei den unterschiedlichsten Aufgaben eingefordert…

Wir haben es in den Sommerferien endlich geschafft, die Grundlage für unseren Essensplaner zu gestalten. Romy hat diese Aufgabe hauptsächlich in die Hand genommen. Und zugleich haben wir den Tageskalender für Josia foliert, damit er diesen nicht nur in der Schule, sondern auch hier zu Hause nutzen kann.

Ein ganz zentraler Termin für uns alle stellte die Hochzeit unserer Nichte dar. (LINK folgt noch) Dieses Fest lag im wahrsten Sinne des Wortes ZENTRAL, denn es teilte unsere langen Sommerferien genau mittig in zwei gleiche Hälften.

Demzufolge haben wir uns mit der Urlaubsplanung rund um diesen Termin arrangiert und sind dabei auf Holland gestoßen. Vom Ruhrpott aus ist es gefühlt nur noch ein Katzensprung bis an die niederländische Küstenregion. Denn ich wollte auf jeden Fall nochmal ein bisschen Meer vor die Nase bekommen.

Und das haben wir dann auch! Es war zwar „nur“ das Ijsselmeer, was für mein Empfinden eben doch mehr See als Meer ist. Aber die Region rund um unsere Unterkunft war sehr schön und die Weite des flachen Landes tat meiner Seele gut. (LINK folgt)

Nach unserer Rückkehr war das Ende der Ferien in greifbare Nähe gerückt, denn wir befanden uns bereits im September. Für unseren Jüngsten ging es direkt am Montag wieder in den Kindergarten. Romy ist in die neue Woche mit ihrer Theorieprüfung gestartet, gefolgt von einigen Fahrstunden. Und auf mich warteten gewisse Wäscheberge und sonstige Haushaltsverpflichtungen.

Glücklicherweise konnte sogar einige weitere Male gebadet werden, denn dank den überreichen Sonnenstunden hatte unser Pool noch immer fast 30 Grad Wassertemperatur. Schön ist das!

Zum Abschluss unserer Ferien machten wir uns in kleiner Besatzung auf den Weg nach Gießen. Dort fand am letzten Feriensamstag das 20. Down Sportfestival statt, welches zugleich unser erstes war. Da zeitgleich das Männerwochenende von Ha-Dis Brüdern und Schwagern platziert war, haben wir uns aufgeteilt. Ha-Di hat die Jungs und mich in einem kleinen Hotel in Gießen abgesetzt und ist dann für eine Nacht zum Angelwochenende weitergefahren. Kalt und nass war der Spaß – aber die Männer hatten eine gute Zeit.

Und wir drei auch. Nach der langen Autofahrt haben wir uns noch ein wenig die Füße vertreten und nebenbei direkt die Busverbindung für den kommenden Tag ausfindig gemacht.

Für mich war die Nacht eher durchwacht, weil Josia sehr unruhig geschlafen hat. Aber nach einem leckeren Frühstück ging es mit dem Bus zur großen Sportanlage, wo wir gemeinsam mit unzähligen Downies und ihren Familien einen absolut einmaligen Tag erlebt haben. Das Wetter zeigte sich nicht von der besten Seite und wir wurden immer wieder ein wenig nass. Aber das hat der Stimmung definitiv keinen Abbruch getan. Vor allem Josia war absolut in seinem Element und hat bei den sportlichen Wettkämpfen gezeigt, was in ihm steckt. Laufen, Springen, Fußball und die Geschwister-Olympiade.

Und wir haben André von der Maus gesehen. Josia konnte es gar nicht glauben, dass da jemand ist, den er aus dem Fernsehen kennt. Foto und Autogramm waren also ein must-have für ihn.

Die Aufstellung für den Einzug der Sportler hat sich ziemlich gezogen und am Ende wurden wir sogar noch ein bisschen nass…
Zuerst wollte Josia nicht zu 50m Lauf antreten, aber dann ging er stolz an den Start und hat sogar mit deutlichem Abstand gewonnen
Mama, keine Bilder mehr von mir machen!
Weitsprung im Freestyle – immer wieder für eine Überraschung zu haben!
Wenn man Stars aus dem TV in live trifft…

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