Zwei Wochen Pfingstferien

In diesem Jahr starteten wir mit dem langen Pfingstwochenende in die zweiwöchigen Ferien. Da Ha-Di zu diesem Zeitpunkt noch in Amerika war, hatten wir keine größeren Aktionen für die Feiertage geplant. Anfangs sahen die Wetteraussichten auch nicht so super aus, aber es kam dann mal wieder besser, als erwartet.

Urlaub stand nicht auf dem Plan, dafür einiges an Arbeit bei uns daheim. Die größeren Kinder hatten auch noch das ein oder andere für die Schule zu tun, so dass ihrerseits kaum Langeweile aufkommen konnte. Bei Joel sah das etwas anders aus. Die meisten Freunde waren verreist, und so gab es nicht viele Spielalternativen für ihn. Er konnte sich aber als Handlanger nützlich machen und hatte vor allem am Bagger fahren seine Freude.

Annelie war von Pfingstmontag bis Freitag mit ihrer besten Freundin im Allgäu. Auch dort herrschte überwiegend gutes Wetter und sie konnten einige Ausflüge in die Berge unternehmen. Die Abende haben sie mit Gesellschaftsspielen und Filmen ausklingen lassen. Sie kam sehr glücklich von ihrem Kurzurlaub zurück.

Wir hatten zwischendurch auch Besuch zum Baden hier. Eine Studie-Freundin kam mit ihren Kindern und meine Schwägerin war auch ein paar Mal mit ihren beiden Kindern hier. Außerdem schleppen die Kinder regelmäßig Freunde an. Ja, gebadet wurde wirklich sehr oft und ausgiebig – mit und ohne Gäste. Inzwischen hat das Wasser sogar Temperaturen erreicht, wo ich mich dann rein wage 🙂 Ich weiß gar nicht genau, wann ich zur Frostbeule mutiert bin?!

Außerdem waren wir auch sonst viel draußen. Eine neue Leidenschaft von Josia ist das Fußballspielen. Er hat so viel Freude daran und zeigt auch enorme Ausdauer und zunehmendes Geschick. Ich schätze, er hätte wirklich Spaß im Fußballverein – nur weiß ich nicht, ob sowas für ihn überhaupt machbar wäre. Vielleicht wenn er etwas älter ist?!

Einen Filmabend mit bunten Gemüsesticks und leckeren Pizzastangen gab es auch. Für solche Aktionen sind die Kinder immer zu begeistern 🙂

Trotz der Ferien herrschte durchaus auch ein bisschen Alltag, vor allem für Josia. So war er wie gewohnt bei seiner wöchentlichen Logopädie und an den meisten Tagen auch im Kindergarten. An einem Vormittag musste ich ihn leider schon nach kurzer Zeit abholen kommen, weil es einen kleinen Zwischenfall mit einem anderen Kind gegeben hatte. Josia wurde von diesem in die Hand gebissen und das hat ihn irgendwie so sehr irritiert, dass er sich einfach nicht mehr beruhigen wollte. Also musste Mama kommen und das Kind holen. Als ich da war, ging es ihm direkt besser und er war überglücklich, dass er nun mit mir kommen durfte. An seiner Hand hat man eigentlich gar nichts weiter erkennen können. Aber er hat mir genau erklärt, dass er da „AUA“ hat. Tja, so ging es für uns nun eben gemeinsam zum Wocheneinkauf. Und auch sonst musste ich die weiteren Pläne für diesen Vormittag auf Eis legen, da nun wider Erwarten Kinderbetreuung angesagt war.

Ha-Di war mehrfach unterwegs und hatte einige Termine ziemlich weit weg, was längere Autofahrten und teils auch Übernachtungen mit sich brachte. Immerhin war er meist in Fahrgemeinschaften auf der Straße, so dass er nicht alles selbst fahren musste. Das finde ich immer beruhigend.

An Fronleichnam sind wir nach dem Frühstück direkt aufs Erdbeerfeld. Da die Kirschen auch schon erntereif waren, haben wir uns damit direkt auch noch eingedeckt. Josia konnte den Mund nicht voll genug bekommen und war kaum zu bremsen.

Zuhause musste dann das ganze Obst versorgt werden, denn zum nur Essen war es eindeutig zu viel. Also haben wir einen Schwung Erdbeermarmelade gemacht.

Die Kinder haben das warme Wetter genutzt, um ihre Winterstiefel zu putzen. Dann können wir sie endlich in den Keller packen und haben wieder mehr Platz im Eingangsbereich… zumindest für ein paar Monate.

Am Tag nach Fronleichnam war der Kindergarten geschlossen, und so hatten wir uns für einen Familienausflug in den Zoo entschieden. Ha-Di war dieses Jahr nämlich noch gar nicht dort gewesen und so ganz ohne Ausflug sollten unsere Pfingstferien dann auch nicht in die Geschichte eingehen. Allerdings gab es eine kurzfristige Planänderung und am Ende hatten wir noch zwei Flüchtlingskinder dabei, da deren Mutter und Vater wegen einem Notfall ins Krankenhaus mussten.

Wie gut, dass wir zwei Autos haben, sonst hätten wir „afrikanisch“ reisen müssen 🙂 Den Hauptteil der Strecke haben wir aber mit der U-Bahn zurückgelegt, wie wir es eigentlich immer machen, wenn wir in den Zoo gehen.

Ein bisschen zusätzliches Adrenalin brachte die Reise dann doch noch mit sich. Wir waren rechtzeitig am Bahnsteig und wollten die benötigten Fahrkarten lösen. Allerdings hatten wir zu wenig Münzgeld, den 5 Euroschein wollte der Automat nicht nehme und mit 50 Euro kann man verständlicherweise auch nicht bezahlen. Wir hatten aber nichts anderes an Bargeld zur Hand. Also haben wir es mit dem Handy über die entsprechende App versucht, wie ich das eigentlich immer mache. Nur irgendwie konnte ich diesmal die Fahrkarten nicht bezahlen?! Mit Ha-Dis Handy ging es auch nicht, denn er kam nicht mal übers Einloggen hinaus. Und dann kam auch schon die U-Bahn eingefahren!

Also sind wir alle eingestiegen während wir noch mit unseren Handys und dem Kartenkauf beschäftigt waren. Da fiel Ha-Di plötzlich ein, warum meine App nicht mehr funktioniert. Es lag an der hinterlegten Kreditkarte. Das war nämlich eine von den Karten, die er in den USA verloren hatte und deshalb sperren lassen musste. Also konnte ich mein Handy erst mal in die Tasche stecken. Er hat nun versucht, bei seinem Handy einen neuen Zugang einzurichten.

Direkt an der nächsten Haltestelle sind dann tatsächlich Fahrkartenkontrolleure eingestiegen! Also das ist mal wieder ein perfektes Timing, nicht wahr!? Warum müssen die denn ausgerechnet jetzt auftauchen??? In den zwei Jahren wurde ich bei all unseren Fahrten bisher nur ein einziges Mal kontrolliert…

Ha-Di hat also weiterhin alles versucht, während der dicke Kontrolleur geduldig bei uns gestanden ist. Sein Kollege hat derweilen die anderen Fahrgäste kontrolliert. Wir haben ihm unser Dilemma erklärt und zugleich das Handy bearbeitet. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat es tatsächlich geklappt, dass Ha-Di die gewünschte Familien-Netzkarte käuflich erwerben konnte. Ich habe den Behindertenausweis gezeigt, die „Fahrkarte“ für Josia und mich. Und wie haben erläutert, wer hier im näheren Umfeld alles zu uns gehört. Eine nette ältere Dame, die alles beobachtet hatte, weil sie mit uns am Bahnsteig war, hat außerdem noch ihre aufrichtige Zustimmung hinsichtlich unserer längeren und vergeblichen Kaufversuche gegeben.

Naja, am Ende hatten wir die Karte – immerhin eine der gewünschten Karten. Eigentlich hätten wir für die zusätzlichen Kinder auch noch einen Kinderfahrschein benötigt. Aber der Kauf dieser Fahrkarte hat dann leider – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr funktioniert. Allerdings ist der Herr Kontrolleur dennoch weitergezogen und wir waren erlöst! Für die Heimfahrt haben wir dann den noch zusätzlich benötigten Kindereinzelfahrschein am Automat erworben. Dafür hatten wir immerhin noch genug Münzen zur Hand und anschließend eine entspannte Heimfahrt.

Die Wilhelma war erstaunlich voll, was ich an diesem Brückentag so gar nicht erwartet hatte. Aber dieser Zoo ist ja sehr groß und weitläufig, so dass man von den Massen nur an einzelnen Gehegen bedrängt wurde. Und die Spielgeräte waren auch entsprechend voll. Aber die Kinder hat das nicht weiter gestört und sie haben dennoch tüchtig geklettert. Nasya hat von ihrem Vater die Aufgabe übertragen bekommen, mit nach den zwei Mädels zu schauen, damit wir sie in den Massen nicht verlieren. Und es hat erstaunlich gut geklappt, auch wenn wir uns manchmal für kurze Abschnitte getrennt haben.

Das Wetter hat ebenfalls gut mitgemacht und immer wieder kam auch kurz die Sonne durch die Wolken. Wir hatten also eine sehr schönen Tag zusammen und waren am Ende ziemlich platt – also ich zumindest!

Und dann waren die Ferien auch schon wieder zu Ende.

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