15 + 2 Tage ohne Papa

Es ist natürlich ein ziemlich ungünstiger Zeitpunkt, wenn der Liebste gerade dann auf Geschäftsreise muss, wenn sich die Familie in einer Neufindungsphase befindet. Die Ankunft eines weiteren Familienmitgliedes bringt die gewohnten Abläufe und Alltagsroutinen verständlicherweise ein wenig durcheinander – manche Kinder mehr, manche weniger. Ich würde sagen, Benjamin zählt bisher eher in die Gruppe MEHR.

Aber die Reise war schon seit Monaten geplant und auch nur nach Rücksprache mit meiner Schwiegermutter meinerseits genehmigt worden. Denn für mich war klar, dass ich zu diesem Zeitpunkt – wo ich mich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch im Wochenbett befinden würde – nicht vollkommen allein mit allen Kindern sein kann. Als von ihrer Seite die Zusage kam, konnte ich meinem Mann für die weitere Planung grünes Licht geben. Außerdem wollte mein Schwiegervater mitfliegen, da er dann gemeinsam mit meinem Mann unterrichten würde.

So stand für die beiden Männer in der ersten Woche Schulung auf dem tansanischen Festland auf dem Programm und von dort aus ging es dann unverzüglich nach Sansibar. Am Samstag gab es dort nämlich ein großes Pastorentreffen und ab Sonntag war Ha-Di dann im Norden der Insel, da er dort eine Woche Unterricht in der KFZ-Berufsschule halten sollte. Das hatte er ein erstes Mal bereits im Sommer gemacht.

Mein Mann liebt es, zu unterrichten. Und er hat da auch eine besondere Gabe, da er sehr praxisorientiert und praktisch an die Themen herangeht und inzwischen gut weiß, wo und wie er seine Schüler abholen und herausfordern kann. Es kommt ihm natürlich sehr zugute, dass er mit der Sprache und Kultur in besonderer Weise vertraut ist.

In Hinblick auf diese Reise war es sehr vorteilhaft, dass Benjamin einiges vor Termin geboren ist. Somit war er am Tag von Ha-Dis Abreise schon stolze 6 Wochen alt und wir alle hatten uns schon einigermaßen aneinander und an die neue Situation gewöhnt.

Ha-Di musste früh los. Ein lieber Freund hat den Fahrdienst übernommen, so dass ich entspannt hier zu Hause bleiben konnte. Und kaum war mein Mann aus dem Haus stand  Josia schon auf der Matte. Er hat ja immer wieder so Phasen, wo er bevorzugt zwischen 5.30 und 6 Uhr aufzustehen gedenkt. Warum er die vor allem dann haben muss, wenn mein Mann weg ist, weiß ich auch nicht! Das macht diese eh schon herausfordernde Zeit nämlich zusätzlich anstrengend für mich 🙁

Wir sind wie gewohnt am Vormittag in den Gottesdienst gegangen. Nach dem Mittagessen kam dann meine Schwiegermutter mit Sack und Pack. Ja, es sah ganz danach aus, als würde sie hier einziehen, da sie auch etliche Lebensmittel usw. mitgebracht hatte. Nun ja, sie wird gute zwei Wochen hier sein und voraussichtlich von hier aus direkt noch weiterfahren und ihre Tochter im Norden besuchen.

Als sie all ihre Sachen verräumt und ihr Zimmer im Büro bezogen hatte, sind wir direkt noch eine Runde auf den Spielplatz.

Heimwege sind mit Josia immer eine gewisse Herausforderung, da er oft keine Lust hat. Dann wandert er in alle möglichen Richtungen ab oder er bewegt sich überhaupt nicht vom Fleck. Manchmal lässt er sich ködern, z.B. wenn man ihm verspricht, dass er Zuhause inhalieren darf. Da dies mit TV schauen gekoppelt ist, macht er es nämlich extrem gerne. So ging es auch an diesem Tag direkt nach dem Spielplatzausflug ans Inhaliergerät. Und man sieht auch noch ein bisschen was von seinem blauen Auge.

Die neue Woche begann mit einem kranken Kind! Romy hatte in der Nacht Fieber bekommen und war ziemlich gerädert und schlapp. Somit war klar, dass sie nun fürs Erste im Bett bleiben und sich ausruhen wird. Außer Fieber, ein wenig Glieder- und Halsschmerzen hatte sie nichts. Im Laufe des Tages ging es ihr schon deutlich besser, aber sie hat sich immer wieder brav hingelegt und ausgeruht.

In die Schule ging es dann erst ab Mittwoch wieder, da sie dienstags immer 10 Stunden hat. Das wäre nach dem Fiebertag für sie noch zu viel gewesen. Dienstag war sie fieberfrei und auch schon sehr fit. Dem Spielen mit Oma stand also nichts mehr im Weg und die beiden haben ausgiebig gesiedelt.

Aber es wurde natürlich auch sonst jede sich bietende Gelegenheit genutzt, um gemeinsam mit Oma zu spielen 🙂

Ich musste am Dienstag mit Josia nach Stuttgart, da er seine neuen Orthesen bekommen sollte. Da der Termin schon ziemlich früh lag, haben wir ihn an diesem Tag bereits um 12 Uhr vom Kindergarten abgeholt. Nach dem Mittagessen ging es dann direkt Richtung Kinderklinik. Meine Schwiegermutter hat uns begleitet. Schließlich war nicht absehbar, wie lange wir für den Termin brauchen. Und da wollte ich den Kleinen nicht gerne daheim zurück lassen. Aber mit den zwei Jungs alleine losziehen war mir dann doch ein bisschen zu heikel.

Der Termin ging flott, endete aber mit ziemlich viel Geschrei, da Josia seine neuen Schuhe und Gehhilfen absolut nicht anziehen möchte! Keine Ahnung, wie wir ihn an diese Dinger gewöhnen werden…

Am Abend gab´s noch einen kurzen Schock-Moment, da Josia zu seiner eigenen Überraschung plötzlich eine Kugel verschluckt hat. Er stopft sich ja liebend gerne diverse Dinge in den Mund. Naja, diesmal ging es wohl etwas zu weit. Aber da er dem äußeren Anschein nach zu urteilen keine Probleme zu haben schien, ist sie vermutlich relativ reibungslos in den Magen gerutscht. Nun heißt es abwarten und schauen wann sie wieder auftauchen wird.

Josia hatte anschließend tatsächlich versucht, es wie Rico von den Madagaskar-Pinguinen zu machen. Der kann mit der richtigen Körperbewegung ja alles Mögliche aus seinem Bauch herauf würgen und ausspucken –  das hat natürlich nicht funktioniert, sah aber extrem lustig aus!

Am Mittwochnachmittag hatten wir schon den nächsten Termin außer der Reihe: Josia sollte die Grippe-Impfung bekommen. Da Benjamin nochmals zum Wiegen musste, haben wir erneut beide Kleinen ins Auto geladen. Diesmal ging es super zügig beim Kinderarzt und Benjamin hat deutlich mehr Geschrei gemacht als sein großer Bruder. Mit einer Gewichtszunahme von 250 Gramm in einer Woche passt auch hier alles und wir konnten wieder nach Hause fahren.

Am Donnerstag kam unsere neue Babysitterin zum zweiten Mal. Sie war bereits am Montag da. Aber bisher tendiere ich dazu, sie eher nicht zu behalten. Josia zählt nun mal nicht zu den einfachsten Kindern, wenn es ums Beaufsichtigen geht. Und ich will ja nicht nur die Aufsicht sicherstellen, sondern es wäre auch sehr schön, wenn er in proaktiver Weise zum Spielen angeleitet wird. Das braucht er natürlich nicht immer, denn oftmals weiß er auch selbst ganz gut, was er nun machen will. Aber an manchen Tagen tut er sich damit nach wie vor noch etwas schwer. Die junge Frau, die im Sommer regelmäßig nach ihm geschaut hat, ist derzeit wegen gesundheitlichen Gründen nicht verfügbar. Sie hat das nämlich wirklich richtig gut gemacht mit Josia und ich konnte sie auch bedenkenlos alleine auf den Spielplatz mit ihm schicken oder auch mal selbst weggehen, wenn ein Termin anstand.

Selbst Romy meinte schon nach dem ersten Tag mit unserer aktuellen Babysitterin: „Aber die kannst du nicht alleine mit Josia auf den Spielplatz gehen lassen!“ Nun ja, vielleicht braucht es auch nur eine gewisse Kennenlernzeit von ihrer Seite aus, bis sie in diese Aufgabe  hineinwächst.

Außerdem brachte der Donnerstag die Wiederentdeckung der verschluckten Murmel mit sich. Josia war total begeistert davon, dass die Kugel nun wieder da ist auch wenn sie nun mit dem restlichen Windelinhalt in den Müll gewandert ist!

Die Stunden am Vormittag verrinnen derzeit wie Sand zwischen den Fingern. Manchmal bekomme ich tatsächlich nur ein bisschen Wäsche und ein wenig Aufräumen geregelt, bis es dann schon ans Mittagessen machen geht. Und auch da herrscht aktuell noch eher die Minimal-Küche mit schnellen und einfachen Gerichten, da Benjamin bevorzugt genau dann auch essen will oder Bauchweh hat oder sonst irgendwie meine Hände belegt.

Selbst das Wickeln kann sich endlos erstrecken, weil er sich liebend gerne vollspuckt. Also ich gehe nicht davon aus, dass er das liebt. Aber er liebt es eben, an der Brust zu sein. Und seine Vorstellung von >Ich bin satt< ist nun mal eine andere, als meine. Ende vom Lied: Man spuckt einfach möglichst viel von der kostbaren Milch wieder aus!

Am Freitag kam meine Schwester mit ihrer Kleinen auf Besuch. Auch sie ist schon tüchtig gewachsen und es war schön, die zwei Mal wieder zusammen zu sehen – wobei sie natürlich noch keinerlei Interesse aneinander haben. Außer der Größe haben die zwei eigentlich nicht viel gemeinsam – wären da nicht die Augen. Wenn sie einen mit ihren großen, etwas mandelförmigen Augen anschauen, dann sieht man da doch sehr viel Ähnlichkeit. Aber meine Schwester und ich haben eben auch die gleiche Augenform 😉

Ich hab dann noch ein bisschen Schnäppchen-Shoppen eingeschoben, denn in einigen Läden gab es an diesem Tag doch beachtliche Prozente. Da der Advent unmittelbar vor der Türe steht, müssen in absehbarer Zeit eben auch die Kalender-Säckchen befüllt werden!

Es war mal wieder an der Zeit für richtiges Aufräumen, Ausmisten und Putzen in Annelies Zimmer. Sie ist jedes Mal sehr dankbar, wenn ich ihr dabei helfe…

Am Samstag hatte Romy ihren Konfis-Tag, und von 9 bis 22 Uhr wart sie nicht gesehen. Joel hatte Training und anschließend ging es direkt zu einem Kindergeburtstag weiter. Als er am Abend wieder kam, hat er uns allen voller Begeisterung berichtet, wie diverse Motoren aufgebaut sind und wie die ersten Autos entwickelt wurden –  er war nämlich im Mercedes-Benz-Museum.

Annelie hat sich nach dem gemeinsamen Besuch in der Bücherei zu ihrer Freundin aufgemacht und so blieben uns nur noch drei Kinder. Nasya ging am Nachmittag noch zur Probe fürs Weihnachtsmusical und wir restlichen haben uns kurzerhand für einen Trip zu Ikea entschieden. Ja, sollte man an einem Samstagnachmittag eigentlich nicht tun. Wie voll es tatsächlich sein kann, haben wir dann selbst erlebt. Da wir eine Rückgabe zu machen hatten, hat sich meine Schwiegermutter mit dem schlafenden Baby in den Wartebereich gesetzt, während Josia und ich durch die Einkaufshalle gedüst sind. Es waren nur wenige Dinge, die ich besorgen wollte. Und die waren auch schnell gefunden und eingepackt. Kassen waren zum Glück auch sehr viele offen und so haben wir trotz der Menschenmassen gar nicht so extrem lange gebraucht. Aber die Warteschlange bei der Rückgabe schien einfach nicht weniger werden zu wollen. So hat Josia sein heißgeliebtes Eis verdrückt und noch ein wenig an diversen Drehscheiben gespielt, bis wir dann endlich nach insgesamt eineinhalb Stunden Wartezeit die zwei Schränkchen los waren.

Die Heimreise hat sich dann noch etwas hinausgezögert, da Josia mal wieder viel zu schwungvoll beim Einsteigen war. Dies hatte zur Folge, dass das Auto neben uns nun eine sichtbare Delle zierte. Zettel schreiben, Bilder machen, Polizei anrufen – schließlich wollen wir uns nicht der Fahrerflucht schuldig machen. Meine Schwiegermutter hatte gerade die Polizei am Telefon, als das Pärchen, das zum Auto gehörte, ankam. Was ein Glück! Somit musste die Polizei nichts aufnehmen und wir haben die Angelegenheit alleine geregelt. Bis die ganzen Formulare ausgefüllt und Daten ausgetauscht waren, vergingen dennoch fast 30 Minuten. Wenigstens hatte Benjamin in der ganzen Zeit brav geschlafen!

Der Abend war noch ein bisschen stressig. Bis auf Romy waren alle Kinder wieder da; Joel am Erzählen, Josia ziemlich müde – ja, wenn man morgens auch immer vor 6 Uhr aufstehen will! -, Benjamin hungrig und oft am brüllen… Meiner Schwiegermutter ging es leider gar nicht gut, denn sie hatte nun auch noch Fieber bekommen. Schon seit gut zwei Wochen macht sie mit Halsschmerzen rum, und die waren nun auch wieder verstärkt. Also ging es für sie direkt in Richtung Bett und ich habe unter Mithilfe von Nasya die restlichen Kinder bettbereit gemacht.

Sonntag – Gottesdienst. Auch diesmal ohne meine Schwiegermutter, die sich dringend noch ein wenig ausruhen und schonen musste. Es ging ihr aber zum Glück schon deutlich besser wie am Abend zuvor. Das Auto musste gekratzt werden – bei einem VW-Bus ist das nicht gerade die einfachste Übung, und ich hatte dazu noch das Baby im Tragetuch vor dem Bauch. Wie gut, dass es kleine Leitern gibt 🙂

Den Gottesdienst hat Benjamin ebenfalls fast ausschließlich im Tragetuch verbracht. Da schläft er meist ganz wunderbar und zuverlässig. Ich war teils mit Josia im Kinderprogramm, teils auch im Gottesdienst und zwischendurch auch mal am Stillen. Da unser Auto bei der Rückfahrt noch mehr seltsame Geräusche gemacht hat als schon bei dem Hinweg, habe ich vorsichtshalber am Straßenrand gehalten und nochmals alle Reifen kontrolliert. Platt war nix, aber an einem Vorderrad waren zwei Schrauben extrem locker. Ich hab sie dann versucht anzuziehen. Aber die Schrauben und der Schlüssel haben nicht ganz gepasst und so waren sie zwar fest, aber nicht richtig fest. Das komische Geräusch kam also schon nach kurzer Fahrtzeit wieder und wurde immer stärker. Also lieber nicht zu schnell fahren. Daheim habe ich dann nochmals mit meinem Mann telefoniert und am Nachmittag hat der Mann meiner Freundin, der derzeit noch unseren Wagenheber ausgeliehen hat, nochmals alle Schrauben kontrolliert und notfalls eben nachgezogen. Nun sind sie erst mal fest… aber ich vermute, dass die Schrauben selbst nicht mehr die besten sind und sich eventuell erneut lösen könnten. Wie gut, dass wir noch den Passat haben, womit ich eh den überwiegenden Teil der alltäglichen Fahrten mache.

Nasya und Romy waren am Sonntagnachmittag bei den Vereinsmeisterschaften. Josia hat natürlich auch seine Badesachen rausgeholt und eingepackt, als er die beiden mit ihren Badeanzügen in den Händen gesehen hat.

Aber für uns ging es dann an diesem Nachmittag noch eine Weile zu meiner Freundin – erst auf den Spielplatz und dann noch Heim. Joel war auch dort und somit hatte Annelie ihre Oma mal ganz für sich alleine. Das hat sie auch total genossen und die beiden haben ziemlich lange RummyCup gespielt.

Außerdem ist hier seit einigen Tagen das Häkel- und Strickfieber ausgebrochen. Es ist doch eine schöne Sache, wenn Kinder von ihrer Oma gezeigt bekommen, wie man das mit der Handarbeit macht. Ich bin gespannt, wie lange dieser Hype anhält. Annelie häkelt aber generell recht gerne und mit dem Stricken scheint es bisher auch ganz gut zu klappen.

Josia liebt seine Bibi und er spielt auch sehr gerne mit ihr. Aber immer wieder fordert er ganz gezielt und vehement die Mama ein! Das ist vor allem auch am Abend der Fall, wenn es ums ins Bett gehen geht. Seit Neuestem will er vorab immer noch Bücher mit mir anschauen. Und das muss man dann bei Mama im Bett machen. Benjamin ist meistens auch dabei, mal schlafend im Tuch, mal trinkend an der Brust oder er liegt einfach bei uns wach im Bett.

Immer wieder klappt es zum Glück, dass ich mich morgens nochmals in Bett zurückziehen kann und meine Schwiegermutter dann selbständig die Versorgung der Kinder übernimmt. Die Großen schauen ja überwiegend nach sich selbst, Josia hingegen braucht dafür umso mehr Aufsicht 🙂 Auch er will sich zwar oft genug selbst versorgen, was allerdings nicht selten in einer überfüllten Müslischüssel inklusive Wasser-See auf dem Esstisch endet. Oder er trägt sein Essen sonst wo hin und verteilt unterwegs etliche Brotkrümel.

Am Montagnachmittag kam unsere neue Babysitterin wieder. Josia hat sich sehr gefreut, sie zu sehen; sehr erfreulich. Diesmal musste ich sie allerdings für eine gewisse Zeit mit Josia allein lassen, da meine Schwiegermutter am Nachmittag ihre Tochter besucht hat und Romy zu ihrem Termin in den Nachbarort gefahren werden musste. Nasya hatte Mittagschule, Joel war bei seinem Freund und ich mit dem Kleinen und Romy für gut eine Stunde aus dem Haus. Immerhin war meine Schwester noch und die kam dann auch gerade passend in die Wohnung, als Josia ein kleines Unglück mit einem blauen Farbstift verursacht hatte. Kind war ziemlich blau im Gesicht und an den Händen und sie hat dann erst mal geholfen, ihn wieder sauber zu bekommen.

Wettertechnisch war es in der zweiten Wochen zwar wieder deutlich wärmer, aber dafür leider oft trüb und nass, so dass wir nicht mehr jeden Tag an die frische Luft gehen konnten. Das fehlt Josia dann natürlich, denn er spielt wirklich sehr gerne draußen. Am Dienstag war es nachmittags immerhin mal trocken – zumindest von oben her – und so sind wir eine Weile in den Garten und haben uns um das Laub gekümmert. Josia hatte sehr viel Spaß mit seinem kleinen Rechen und dem Eimer.

Und zwischendurch haben Bibi und Josia auch kleine Ausflüge zum nahegelegenen Spielplatz gemacht. Da wurde dann viel geklettert, geschaukelt und im Zug „gefahren“. Und ich hatte hier zu Hause die Gelegenheit, mich in Ruhe um den Haushalt zu kümmern oder auch mal für ein halbes Stündchen hinzuliegen – wenn Benjamin mitgemacht hat.

Dank Oma hat Josia eine neue Vorliebe: sich föhnen. Man kann damit auch richtig coole Frisuren zaubern, was er total lustig findet und seither am liebsten jeden Tag machen würde.

Und dann stand da noch der Endspurt hinsichtlich der Adventskalender für mich an! Wenn man es genau betrachtet, dann kostet mich dieser Kalender nicht nur einiges an Geld sondern auch ziemlich viel Zeit. Angefangen bei den Einkäufen des Inhaltes der unzähligen Stoffsäckchen, über das Befüllen und aufhängen… ich weiß nicht, wie vieles Stunden ich in den vergangenen zwei Wochen tatsächlich benötigt habe, um das alles fertig zu bekommen. Allein am Freitagvormittag waren es über eineinhalb Stunden, bis dann alle 5 Kalender an Ort und Stelle waren.

Wenn ich morgens noch etwas schlaftrunken mit Josia ins dunkle Wohnzimmer wanke, dann finden wir des Öfteren Joel…

… und während er noch ein wenig schlummert, oder auch nicht, fängt für Josia die Spielzeit an.

Da sich am Samstag endlich wieder die Sonne blicken ließ, haben sich Bibi und Josia bereits am Vormittag zum Spielplatz aufgemacht. Allerdings war es dort noch zu feucht, um richtig spielen zu können, und so sind sie in die Stadt marschiert. Wie gut, dass sie den Rad-Anhänger dabei hatten.

Joel war beim Fußballtraining, Nasya in der Schule wegen Sonderprobe fürs Weihnachtskonzert, Annelie hat sich in die Bücherei aufgemacht und Romy war mit Hausaufgaben und lernen beschäftigt. Ich hatte den Zwerg im Tuch und habe noch ein paar Sterne aufgehängt. So nach und nach kehrt auch bei uns der Advent ein. Ich liebe es, diese vielen kleinen und großen Lichter in der Wohnung zu haben. Und Josia sieht auch immer direkt, wenn ein neues Licht dazu gekommen ist und bewundert es mit einem freudigen „oh schööö“. Meistens muss er es dann auch seinem Papa zeigen, wenn er am Abend mit ihm über WhatsApp telefoniert.

Ab Samstagnachmittag ging es dann abwärts mit Josia. Erst sah er einfach nur schlapp aus, aber dann wurde schnell klar, dass da mehr ist als nur Müdigkeit. Zum Abend hin hatte er dann 39° Fieber und seine Augen sahen sehr krank aus. Ich habe ihm für die Nacht ein Zäpfchen verabreicht, da das mit dem Saft nicht so geklappt hat. Er ist gut und schnell eingeschlafen, war aber wirklich sehr unruhig die ganze Nacht über. Ich habe mehrfach nach ihm geschaut. Er war gut warm, aber nicht glühend, aber gegen 4 wurde er dann richtig wach und da war er dann auch gut heiß. Saft ging wieder nicht, also Kind raus aus dem Bett, komplett ausziehen und entgegen allen Widerstandes ein Zäpfchen verpassen.

Er hat ab diesem Zeitpunkt dann auf dem Sofa weitergeschlafen – nach wie vor sehr unruhig und immer mal wieder wach. Ich bin zurück zum Kleinen, der gestillt werden wollte. Und die Bibi hat bei Josia Stellung gehalten und immer wieder tröstend auf ihn eingeredet.

Am Sonntagfrüh hat er dann noch ein wenig gespuckt und wollte anfangs auch nichts Essen. Das Fieber kam auch wieder und so ist er gemeinsam mit seiner Bibi daheim geblieben, während der Rest zum Gottesdienst gegangen ist. Die Kinder hatten im Kinderprogramm Probe fürs Weihnachtsanspiel und wollten deshalb natürlich unbedingt gehen. Für mich war es echt angenehm, einfach mal ohne Josia einen Gottesdienst erleben zu dürfen. Benjamin hat die ganze Zeit brav geschlafen – erst noch im Kindersitz und die restliche Zeit wie gewohnt im Tuch.

Den Nachmittag haben wir ruhig angehen lassen, ein wenig Fern geschaut und später durften die Kinder noch ein bisschen mit der Wii spielen. Das liebt Josia immer sehr und da war er dann gut abgelenkt. Er hat am Nachmittag nochmal hochgefiebert. Aber es ging dann ohne Nachhilfe nach knapp 2h wieder deutlich runter. Für die Nacht habe ich ihm aber nochmals ein Zäpfchen gegeben.

Die Großen haben den letzten Abend mit Oma nochmals richtig genossen. Zuerst wurde vorgelesen und dann gab es noch eine ausgiebige Spiel-Runde. Oma hat ihnen unter anderem noch ein neues Kartenspiel mit Bonbons beigebracht. Das fanden sind natürlich richtig klasse.

Leider war auch die kommende Nacht von Unterbrechungen gekennzeichnet. Josia wurde gegen 1.30 Uhr wach und wollte unbedingt aufstehen. Es war echt schwer, ihn vom Weiterschlafen zu überzeugen. Meine Schwiegermutter hat eine Weile die Stellung bei ihm im Bett gehalten und später saß ich dann noch für ungefähr 30min vor seinem Bett, bis er dann tatsächlich wieder eingeschlafen ist. Immerhin kam Benjamin in dieser Nacht auch erst gegen 4 Uhr zur Fütterung.

Am Montag kamen mein Mann und sein Vater zurück. Meine Schwiegermutter hat sie vom Flughafen abgeholt und ich habe mich in der Zeit mit Josia beschäftigt; Benjamin wie gewohnt im Tuch dabei. Die Freude war riesig, als der Papa hier eingetroffen ist! Josia ist wie ein Flummi auf und ab gehüpft!

Bevor meine Schwiegereltern ihre Heimreise antreten konnte, mussten erst noch alle Koffer ausgepackt werden. Die Männer hatten einiges an Taschen von Ushindi mitgebracht und die waren auf alle vier Koffer verteilt, damit das Gewicht-Volumen-Verhältnis einigermaßen ausgewogen war. Pünktlich zur Mittagszeit hieß es dann Abschied nehmen von Bibi und Babu.

Ha-Di hat gleich wieder neu gepackt, da er am Spätnachmittag zur nächsten Reise aufbrechen musste. Diesmal zum Glück nur für 2 Nächte. Josia hatte einen guten Tag und war auch wirklich fit. Da er am Abend aber erneut erhöhte Temperatur hatte, konnte ich die Idee vom Kindergarten streichen – also noch ein weiterer Tag mit beiden Kleinen daheim!

Leider hatte auch Benjamin ab Montagnachmittag ein wenig Fieber. Er war generell sehr unruhig und musste viel Weinen, seine Nase war leicht zu und ab und an kam ein leichtes Husten von ihm. Er hat zum Glück dennoch relativ gut geschlafen und kam erneut erst gegen 4 Uhr zum Stillen. Das war auch gut so, denn Josia hat ab 2 Uhr ziemlich viel Theater gemacht. Er wollte einfach nicht einsehen, dass es noch Nacht ist. Ich bin insgesamt drei Mal aufgestanden und beim dritten Mal war dann sogar Joel wach geworden, weil Josia so laut gerufen und geweint hatte. Dann lag ich eine Zeitlang bei ihm im Bett und als er wieder geschlafen hat und ich zurück in meinem Bett war, konnte ich leider nicht mehr einschlafen.

Erst nachdem ich Benjamin gestillt hatte kam der Schlaf auch für mich zurück… aber das war natürlich viel zu wenig, denn ab 6.30 Uhr musste ich ja schon wieder aufstehen und mich um die Kinder kümmern.

Josia war also auch am Dienstag zu Hause und wir sind am Vormittag zum Einkaufen losgezogen. Das ist mit den zwei Kleinen doch ein echtes Abenteuer und zeitweise auch eine ziemliche logistische Herausforderung, denn viel Platz für Einkäufe bleibt da nicht mehr übrig.

Den Nachmittag hat Josia zeitweise mit Jess verbracht, so dass ich mich noch ein bisschen auf die Couch legen und ausruhen bzw. noch einen Teil der anstehenden Hausarbeit erledigen konnte. Irgendwie schien es Josia nicht so gut zu gehen, denn immer wieder hat er sich die Hand vor den Mund gehalten und etwas seltsam geschaut. Er wollte auch nichts essen. Zum Abend hin habe ich ihm dann doch noch ein Toastbrot schmackhaft machen können und die kommende Nacht war dann endlich wieder etwas ruhiger.

Am Mittwoch haben wir Nasyas Geburtstag gefeiert – ganz auf Schmalspur. Da Josia noch immer daheim war, haben wir gemeinsam Kuchen gebacken. Das ist immer auch ein gewisses Abenteuer, da man nie weiß, auf was für Ideen der Junge kommt. Aber wir haben es geschafft und in der Rührschüssel sind tatsächlich auch nur die Dinge in passender Menge gelandet, die da auch hinein gehören. Ist leider nicht immer der Fall.

Außerdem bin ich mit den zwei Jungs doch noch zum Kinderarzt. Beide sind nach wie vor noch am Husten – aber zum Glück nicht zu schlimm. Die Ärztin war zufrieden und der Husten sitzt glücklicherweise auch nicht auf der Lunge. Wenn Josia nun einen guten Tag haben sollte und nichts weiter dazu kommt, dann darf er auch bedenkenlos wieder in den Kindergarten gehen.

Und als ich dann am Nachmittag noch eine kleine Runde an die frische Luft gehen wollte, war Josia mal wieder unauffindbar. Ich hatte ihn schon komplett angezogen und wollte nur noch kurz aufs Klo, bevor ich mir meine Jacke übergeworfen habe. Als ich damit fertig war, war von Josia keine Spur. Die Suche vor dem Haus, im Keller und oben bei den Mädels blieb ergebnislos. Zu guter Letzt bin ich dann in die Küche. Die Tür war zwar noch zu – ich hatte sie extra geschlossen, damit die Katze sich nicht über den frischen Kuchen hermacht. Aber genau da war Josia und diesmal hatte er sich am Kuchen versucht :-0

Tja, dann muss wohl doch der kleinere Kuchen mit zum Schwimmen – immerhin war der noch unversehrt geblieben!

An diesem Abend kam Ha-Di dann endgültig nach Hause. Die Heimfahrt mit dem Zug ging immerhin ein bisschen besser als die Hinfahrt, wo er insgesamt eine gute Stunde Verspätung in Kauf nehmen musste. Wir waren alle froh, ihn endlich wieder bei uns zu haben!

 

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