Ein tierisches Partyvergnügen

Mich umtreibt so ein Kindergeburtstag meist schon einige Wochen vorab. In diesem inneren Prozess sammle ich gedanklich Ideen und gehe in meinem Kopf durch, welche Spiele für das Alter und die jeweilige Gruppe an Kindern passend sein könnten. Wenn es sich dabei allerdings um Josia und seine Freunde handelt, kommt noch eine beachtliche Portion an Unberechenbarkeit gratis obendrauf, was die Planung nicht gerade erleichtert.

In diesem Jahr musste ich mich erst noch für ein passendes Thema entscheiden. Ich wollte die Paw Patrol nämlich nicht zum dritten Mal aufleben lassen; selbst wenn die Liebe zu den Fellfreunde bei Josia nach wie vor ungetrübt ist. Aber einmal Josia und dann noch Ben – das reicht!

Josia war als Inspirationsquelle nicht gerade ergiebig, denn all mein Nachfragen hat er mit gewissen Unverständnis abgetan und mir stattdessen nur zu verstehen gegeben, wer bei seinem Fest unbedingt dabei sein sollte. Das ist ja auch schon was!

Meine Entscheidung fiel dann auf den Zoo, da Josia diesen Ort sehr feiert und wir gar nicht oft genug dort sein können. Außerdem ist das Thema Tiere uferlos und folglich müssten sich genügend Spiele finden lassen.

Eine Idee für die Einladung war schnell zur Hand und leicht umsetzbar. Und der Rest fand sich nach und nach ein. Die Wettervorhersage raubte mir leider die Option, einige Spiele ins Freie zu verlegen, was ich sehr bedauerte, denn im vergangenen Jahr war dies absolut wohltuend gewesen. Und so musste ich erneut ein wenig grübeln und einige Spielideen kurzfristig umplanen bzw. zum Teil auch wieder verwerfen.

Die größte Herausforderung ist für mich immer, dass ich schwer abschätzen kann, wie gut sich die Kinder auf die Spiele einlassen und wie sie diese in der Praxis umsetzen. Immerhin kenne ich die „besonderen“ Freunde von Josia nach all den Jahren schon ein wenig, aber die jeweilige Tagesstimmung und die sich daraus ergebende Gruppendynamik ist und bleibt die große Unbekannte!

Diesmal hatten wir vier Kinder mit Einschränkung sowie zwei Mädchen aus der Regelschulklasse eingeladen. Die beiden Mädchen kannte ich vorab noch nicht, und es war gar nicht so leicht, über Josia zu erfragen, wen er außer seinen Stamm-Freunden bei der Party dabeihaben möchte. Aber gemeinsam mit seinem Lehrer haben wir auch dieses Rätsel erfolgreich gelöst. Und ich muss sagen, dass die Auswahl gut gepasst hat.

Bei einem Freund kam die Mutter mit, alle weiteren Gäste waren allein da und Ben hat natürlich auch mitgefeiert. Deshalb machte ich im Vorfeld fest, dass mindestens ein großes Geschwisterkind als zweite Hand konstant dabei bleibt. Und das war auch gut so!

Ich habe den gesamten Vormittag mit Backen, Dekorieren und Spielmaterial bereitstellen verbracht. Auch dabei hatte ich von Seiten meiner Töchter in unterschiedlichem Ausmaß tatkräftige Unterstützung. Das war wirklich toll und hat den Stress auf niedrigem Niveau gehalten.

Kurz vor 14.30 Uhr war alles bereit und die Gäste trudelten ein.

Wir haben mit dem Auspacken und Bewundern der Geschenke gestartet, bevor es zu Kuchen & Co an den Tisch ging.

Alle saßen erwartungsvoll am gedeckten Tisch, die Kerzen auf dem Zebra wurden entzündet und gemeinsam schmetterten wir das Ständchen für Josia. Er war so stolz und hat diesen Moment sichtlich genossen, bevor er mit Bravour seine 10 Kerzen ausgepustet hat.

Nach der Stärkung konnte es mit den Spielen losgehen. Um etwas mehr Chancengleichheit zu gewähren, wollte ich in jede Gruppe ein Regelschulkind stecken. Aber die zwei Mädels schienen unzertrennlich, so dass ich diesen Plan schnell verworfen habe und letztlich alle Mädchen in einer Gruppe gelandet sich. Diese Gruppe wurde dann von Tim und seiner Mama verstärkt, die wegen eines Zahnarzttermins etwas später gekommen sind.

Zum Auftakt mussten die Kinder gemeinsam zehn „entlaufenen“ Tiere finden. Annelie hatte kurz zuvor Schleichtiere im Wohnzimmer und Wintergarten versteckt.

Ab dann folgten einige Wettkampfspiele.

Als erstes bestritten wir ein spannendes Elefanten-Fußball-Turnier. Dafür erhielt jedes Kind ein Röhrchen, womit es, wenn es an der Reihe war, den Fußball (Wattebausch) ins gegnerische Tor blasen musste. Kaum war das Spiel „angepfiffen“, taten sich schon die ersten Problemfelder auf. Manchen Kindern fiel es extrem schwer, ihren Einsatz brav sitzend am Rand des Fußballfeldes (Tischplatte) abzuwarten, denn es spielten nie alle gleichzeitig, sondern immer nur ein Kind aus jedem Team. Dann gab es Kinder, die ihren Einsatz jedes Mal aufs Neue verpassten. Und so flog der Ball schon durchs Tor bevor auch nur der erst Blasversuch zur Verteidigung unternommen wurde. Zu guter Letzt gab es Kandidaten, die konstant das eigene Tor ins Visier nahmen. Als nach mehrfacher Erläuterung keine Veränderung zu beobachten war, habe ich ein Kind kurzerhand ans andere Tischende gesetzt. Und beim nächsten Einsatz hat es tatsächlich einwandfrei funktioniert und sie hat sogar ein Tor erspielt.

Nach all der Aufregung folgte ein ruhigeres Spiel. Jedes Kind bekam einen Bogen Zeitungspapier, aus dem sie Tiere reißen sollten. Ich habe noch ein paar einfache Ideen aufgezählt und ihnen dann einige Minuten Zeit gelassen, bis sie ihre Ergebnisse präsentieren durften.

Bevor es mit den Spielen weitergehen konnte, haben wir den Papiermülleimer gefüttert. Fütterung war auch das Stichwort für das nächste Spiel, das Pinguine füttern. Dafür hatte ich Teller mit Goldfischlis bereitgestellt und aus jeder Gruppe einen Freiwilligen erbeten, welcher dann ganz pinguin-like ohne den Einsatz der Hände die Fische vom Teller aufessen musste. Da die Kinder so viel Spaß daran hatten, haben wir sogar zwei Runden durchgeführt.

Josia war so glücklich, als er diese Aufgabe mit großem Vorsprung erfolgreich absolvierte.

Beim Kamelwettrennen kamen dann wieder alle Kinder zum Zug. Für die richtige Handhabung der Gummibänder benötigten manche Kinder etwas mehr Übung. Aber alle schafften es irgendwie, ihr Tier bis ans Ziel hopsen zu lassen. Einige wollten noch zu einer zweiten Runde antreten.

Mit Fütterung ging es weiter und jedes Kind durfte seine Zielkunst an der Tischplatte unter Beweis stellen. Nachdem der erste Durchgang kaum Treffer mit sich brachte, haben wir eine zweite Runde eingeläutet, die von allen freudig angenommen wurde. Und tatsächlich lief diese deutlich besser und die Tiere gingen nicht leer aus.

Zu guter Letzt folgte das Bärenspiel (elektrisches Gummibärchen), wo jeder seine eigene Tüte – oder auch direkt den Mund – „füttern“ konnte. Einige Kinder waren dabei sehr erfolgreich.

Das Ende der offiziellen Spiele war von einzelnen Kindern schon sehr herbeigesehnt worden, denn sie wollten unbedingt zum Bällebad in den Keller. Genau das taten wir dann auch und ich war positiv überrascht, wie gut es mit so vielen Kindern in dem engen Raum lief. Es war unglaublich laut und hektisch, aber es gab weder Kampf noch Verletzte. Und wem es dort unten doch zu wild wurde, der ging einfach wieder hoch ins Kinderzimmer zum Spielen.

Ein Mädchen hat sich bereits während der Spiele zeitweise allein ins Kinderzimmer zurückgezogen, weil es ihr zu laut und wild zuging. Nasya hat daraufhin regelmäßig nach ihr geschaut, so dass ich uneingeschränkt bei den Spielen bleiben und diese fortführen konnte.

In der Freispielzeit verteilten sich die Kinder wie von selbst auf die unterschiedlichen Räume und es waren stets genug Erwachsene da, um die Aufsicht sicherzustellen.

Für die Kinder, die gerne noch ein wenig basteln wollten, hatte ich Gläser und bunte Marker besorgt, so dass sie ihr eigenes Glas gestalten konnten. Bis auf ein Kind haben alle von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Dann war es schon 17.30 Uhr und die Partygesellschaft löste sich Stück für Stück auf. Josia war richtig glücklich und zufrieden, und ich war dankbar, dass wir eine weitere Geburtstagsparty gut überstanden haben.

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