Mini Womotour zu viert

Als wir am Mittwochnachmittag das Wohnmobil meiner Schwester zu uns geholt haben, konnte Josia sein Glück kaum fassen. Dieses Gefährt stand in den vergangenen drei Jahren schon etliche Male bei uns im Hof, was bei ihm immer für viel Aufregung gesorgt hat. Aber noch nie war es unseretwegen hier.

Wäre es nach Josia gegangen, dann hätte er schon in dieser Nacht sein Lager im Haus auf Rädern aufgeschlagen. So war er auch schon fleißig dabei, seine Habseligkeiten in eben dieses zu schleppen. Auf meine Retourkutsche war er alles andere als gut zu sprechen und zeigte dies auch deutlich.

Bis wir am Donnerstag endlich unsere Reise antreten konnten, verging noch relativ viel Zeit. Für meinen Mann kamen nämlich noch ein paar außerplanmäßige Aufgaben angeflattert, weshalb er deutlich länger im Büro versumpft ist als gedacht. Aber irgendwann war auch das geschafft und wir vier winkten unseren großen Kindern zum Abschied zu.

Ben und Josia fanden es ziemlich cool, an diesem großen Tisch zu sitzen und während der Fahrt einfach zu malen, Bilderbücher zu lesen oder mit der Paw Patrol zu spielen. Der CD-Player war natürlich mit dabei, und so war das Unterhaltungsprogramm ebenfalls gesichert.

Nürnberg erreichten wir erst gegen 15.30 Uhr. Aber wir entschieden uns trotz der vorangeschrittenen Zeit für einen kurzen Ausflug in den Tierpark. Uns kamen bereits Menschenmassen entgegen, denn dank Feiertag war dort verständlicherweise überdurchschnittlich viel Betrieb. Wir haben die Zeit bis zur Schließung voll ausgekostet und wirklich sehr genossen. Irgendwann kommen wir wieder – und dann mit etwas mehr Zeit im Gepäck, denn alle Bereiche dieses schönen Zoos haben wir an diesem Nachmittag natürlich nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Vor dieser großen Glasfront hätte ich stundenlang sitzen und zuschauen können…

Schon beim Parken hatte Ha-Di bemerkt, dass wir irgendwo am Motor Sprit verlieren und er dieser Tatsache nach unserem Zoogang noch auf den Grund gehen sollte. Nur leider hatte er keinerlei Werkzeug eingepackt; und das kommt bei meinem Mann eigentlich nie vor!

Bereits nach wenigen Minuten war die undichte Stelle ausfindig gemacht. Ben und ich haben währenddessen den Briefkasten vor dem Zoo mit unserem aktuellen Rundbrief geflutet.

Nachdem wir einige Optionen gedanklich durchgespielt und mit meiner Schwester Kontakt aufgenommen hatten, vermittelte sie uns einen Kontakt innerhalb von Nürnberg. Dieser Bekannt von meiner Schwester/Schwager entpuppte sich als die perfekte Hilfe, denn es war nur ein minimaler Umweg von ungefähr zehn Fahrminuten. Die betroffene Mutter konnte durch einen Tausch zweier Dichtungen wieder richtig abgedichtet werden und wir durften den entsprechenden Schraubenschlüssel sogar mitnehmen. Hoffen wir mal, dass er während dieser Reise nicht mehr zum Einsatz kommen wird!

Nach erfolgreicher Reparatur ging es für uns weiter Richtung Playmobilland. Dort haben wir unser Nachtlager auf einem für Wohnmobile ausgeschilderten Parkplätze aufgeschlagen. Für uns gab es noch ein bisschen was zu essen und dann habe ich die Betten fertig aufgebaut und alle zum Schlafen bereit gemacht.

Leider war der Wassertank nicht richtig eingestellt. Und als Ha-Di die Pumpe angeschaltet hat, lief der Tank innerhalb weniger Minuten völlig unbemerkt fast leer. Es kam uns zwar schon etwas seltsam vor, dass die Pumpe konstant am Pumpen war, selbst dann noch, als wir den Wasserhahn schon längst wieder zugedreht hatten. Wenig später offenbarte sich uns des Rätsels Lösung in Form einer großen Pfütze unter unserem Auto. Der Ablass des Tanks war nicht verschlossen gewesen, und folglich war das System nicht dicht. Nun ja, dann fließt das Wasser eben vorerst doch nur aus Flaschen statt aus dem Wasserhahn.

Unsere erste Nacht war alles andere als gut. Benjamin hat recht zügig in den Schlaf gefunden, aber Josia wollte von Anfang an nicht in seinem Bett, sondern bei uns im Alkoven liegen, worüber ich absolut nicht begeistert war. Dabei hatte er es vorab kaum erwarten können, endlich in sein Stockbett zu liegen.

Nun ja, so lagen wir gefühlt wie die Sardinen in diesem sehr niedrigen Oberbett. Da ich ganz hinten lag, fühlte ich mich wirklich sehr eingeengt. An Schlaf war für mich unter diesen Bedingungen nicht zu denken. Aber zum Glück ging Ha-Dis Plan, Josia zu einem späteren Zeitpunkt in sein Bett umzubetten, nach dem zweiten Versuch endlich auf. Sein Auszug verschaffte uns zwar ein bisschen mehr Platz- ausreichend war es für mich aber trotzdem noch nicht.

Ich weiß nicht mehr so genau, wann ich dann umgezogen bin. Ich schätze, es war gegen 3.30 Uhr oder so. Bis dahin hatte ich noch nicht wirklich geschlafen. Nach dem Umbau der Essecke nahm ich diesen Schlafbereich in Besitz und fand dort tatsächlich noch ein wenig in einen leichten Schlaf, der gut eine Stunde später vom Batterie-Alarm wieder unterbrochen wurde. Also Kühlschrank aus und wieder rumdrehen und auf erneuten Schlaf hoffen. Der kam, aber Josia wurde wie üblich relativ früh wach. Er hat dann noch eine Weile bei Ha-Di geschlafen, bevor wir uns für den Tag bereit gemacht haben.

Nach einem einfachen Frühstück haben wir unsere Sachen für den Ausflugstag in den Fahrradanhänger geladen und uns auf den Weg zum Eingang gemacht. Leider war sehr viel los an diesem Brückenfreitag. In Bayern war zwar nicht schulfrei, aber dafür wohl in etlichen angrenzenden Bundesländern.

Wir hatten trotz all der vielen Menschen einen sehr schönen und abwechslungsreichen Tag im Playmobil Funpark. Für Ben war es der erste Besuch und für Josia zwar schon der zweite, aber da er damals erst eineinhalb Jahre alt war, hatte er keinerlei Erinnerung daran. Die beiden waren voller Erkundungsdrang und Abenteuerlust. Das so viel los war, hat die Jungs eigentlich kaum gestört. Ben war eher darüber enttäuscht, dass er für manche Aktivitäten leider noch zu klein war. Aber letztlich haben wir genug gesehen und erlebt und vor allem viel gespielt.

Gewisse Bereiche waren auch für uns Eltern neu, da sich seit 2014 so manches verändert und noch einiges dazu gekommen ist.

Einen Schreckensmoment gab es, als Josia in der großen Burg spurlos verschwunden ist. Er ist in Windeseile an der Kletterwand außerhalb der Burgmauer hochgestiegen. Wir waren ganz erstaunt darüber, wie gut und sicher er das gemeistert hat. Und während wir noch am Staunen waren, hatte er das Ende der Mauer erreicht. Schwupps ging es über die Mauer ins Innere der Burg, und bis Ha-Di den Aufstieg über das Netz gemeistert hatte, war von Josia nichts mehr zu sehen. Leider war die Burg sehr voll. Ich bin sofort in den Innenhof gerannt und Ha-Di war oben auf dem Wehrgang unterwegs. So haben wir gemeinsam mit unseren Augen die gesamte Umgebung gescannt; Aber ohne Erfolg!

Nach ungefähr fünf Minuten kam Josia plötzlich mitten aus dem Trubel auf mich zu gerannt. Wir haben keine Ahnung, wo er war und wie es sein konnte, dass er so schnell abtauchen konnte. Wir waren einfach sehr dankbar, ihn wieder zu haben. Er wollte dann nochmal nach oben auf den Wehrgang. Aber diesmal ging er gemeinsam mit Ha-Di, während Ben und ich ein etwas ruhigeres Plätzchen außerhalb der Burg gesucht haben.

Beim Piratenschiff war es nochmals kritisch. Durch die vielen Menschen kommt man als Elternteil oft nicht so schnell den eigenen Kindern hinterher. Und dann ist das Kind schon wieder um zwei Ecken, bis man selbst erst im Boot ankommt…

Aber wir haben es geschafft, das meiste in Ruhe anzuschauen und nebenbei noch etliche Aktivitäten durchgeführt. Zum Mittagessen sind wir in die große Halle. Die Schlangen fürs Essen waren ebenfalls sehr lange. Und so haben die Jungs und ich die Wartezeit mit Spielen überbrückt, während Ha-Di sich um die Essensbeschaffung für uns alle bemüht hat. Josia war von Ha-Dis Essen sichtlich mehr begeistert als von seinem eigenen. Zum Glück war die Haxe so groß, dass es für beide gut gereicht hat. Nach dem Essen wurde eine weitere Spielrunde in der Halle eingelegt, so dass sich Ha-Di ein ruhiges Plätzchen für ein kurzes Schläfchen suchen konnte. Anschließend sind wir nochmal eine Runde nach draußen, denn alle Bereiche hatten wir noch nicht besucht.

Ein kurzer Regenschauer überraschte uns, als wir gerade beim großen Hüpfkissen waren. Aber es war wirklich nur ein kurzer Schauer und wenig später kam sogar die Sonne wieder zum Vorschein. Die Jungs haben noch eine ganze Weile bei den Wasserstraßen Boote und Flugzeuge fahren lassen, bis Zeit für Wechselkleidung reif war. Und von dort aus haben wir uns langsam zum Ausgang bewegt. Ganz ohne Einkauf schafften auch wir es nicht durch den abschließenden Playmobilladen.

Vom Funpark aus sind wir zu Carina gefahren, wo wir zum Abendessen eingeladen waren. Auch ihre Eltern (Ha-Dis Cousin) waren da. Es war ein herzliches Wiedersehen nach so vielen Jahren.

Anschließend ging es weiter nach Osterdorf, wo wir kurz nach Sonnenuntergang unser Nachtlager aufgeschlagen haben. Wir durften im Garten parken und dort hatten wir auch Stromanschluss und Wasser, nachdem wir den Tank nochmals ein wenig befüllen konnten.

Die kommende Nacht war mit Abstand unsere beste. Diesmal haben wir Ben ins Stockbett nach oben verfrachtet und Josia durfte im unteren Bett schlafen. Das hat deutlich besser geklappt. Außerdem hatten wir direkt das Bett im Essbereich aufgebaut; diesmal für hat Ha-Di. Und ich habe oben im Alkoven geschlafen. Ganz für mich allein war das dann auch für mich ok da oben.

Den Samstag haben wir überwiegend auf dem Hof verbracht. Am Vormittag waren die Kinder sehr mit all den Tieren und Fahrzeugen beschäftigt. Das absolute Highlight war die kleine Babyziege, die sehr nähebedürftig war und mit der Flasche großgezogen wird. Ha-Dis Tante hatte uns zum Mittagessen eingeladen. Wir waren schon so lange nicht mehr da und haben uns alle über dieses Wiedersehen sehr gefreut.

Am Nachmittag haben wir noch einen kleinen Ausflug nach Treuchtlingen gemacht, ein bisschen Brot besorgt und ein leckeres Eis gegessen. Dann sind wir noch auf einen schönen Spielplatz, wo die Jungs mit viel Ausdauer unterwegs waren, während Ha-Di im Gras ein Mittagschläfchen gemacht hat.

Am Sonntag sind wir gemütlich in den Tag gestartet. Die Versorgung der Tiere war wieder oberste Priorität bei den Jungs. Aber da es echt kalt und teils auch etwas verregnet war, haben wir bald schon unsere Sachen gepackt und sind Richtung Treuchtlingen aufgebrochen. Dort haben wir noch zu Mittag gegessen und anschließend der Modelleisenbahn einen Besuch abgestattet. Es gab so viel zu entdecken und man konnte über Knöpfe etliche Aktionen in Betrieb setzen… wie z.B. einen Hausbrand, die Fahrgeschäfte auf der Kirmes, die Waschanlage für die Züge, einen Blitzeinschlag und vieles mehr.

Von dort aus haben wir die Heimreise angetreten. Zum Glück war das Verkehrsaufkommen überschaubar und wir kamen wieder gut und wohlbehalten zu Hause an.

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