… und wieder geht ein Jahr – nebenbei sogar ein ganzes Jahrzehnt!

Willkommen in den Zwanzigern! Naja, meine persönlichen sind längst verjährt, aber die weltgeschichtlichen des aktuell 21. Jahrhunderts liegen noch ganz jungfräulich vor uns.

Ja, wir haben tatsächlich ein neues Jahrzehnt betreten und bei uns in der Stadt und Umgebung wurde dies auch sichtlich gefeiert. Es war unser erstes Silvester seit unserer Rückkehr, wo das Wetter sogar mitgespielt hat und man wirklich eine gute Sicht auf das vielseitige Feuerwerk-Spektakel genießen konnte. Da wir bei uns daheim ins neue Jahrzehnt gefeiert haben, konnten wir der schönen Haus-Tradition treu bleiben, und auf unser Dach steigen. Ich habe das als Kind schon total geliebt und gefeiert, denn es ist wirklich klasse dort oben!

Von den ruhigen und besinnlichen Tagen zwischen den Jahren – wie man es umgangssprachlich so hört und auch an vielen Stellen hier im Netz liest – war bei uns nicht viel zu spüren. Die stellen sich eigentlich schon seit vielen Jahren nicht mehr ein.

Wir halten uns diese Zeit terminlich gesehen zwar durchaus frei; so frei, wie es eben möglich ist. Denn Ha-Dis Geburtstag fällt nun mal immer in diese besondere Woche, weshalb es mit dem Feiern von eben diesem meist mager aussieht, da ein Großteil der Freunde verreist ist und die meisten anderen nach den ganzen Weihnachtstagen feiermüde sind (mich inklusive).

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt: unser Josia hat auch immer frei in dieser Zeit. Und somit stehen viele lange Stunden ins Haus, wo man versucht, sich sinnvoll mit dem Kind zu beschäftigen und nebenher dann irgendwie noch die nötigsten Dinge im Haushalt geregelt zu bekommen. Denn der schläft ja bekanntlich nie! Wie gut, dass wir viele sind und sich die Aufsicht somit ein wenig verteilen lässt. Und die großen Mädels waren in den vergangenen zwei Wochen wirklich sehr regelmäßig fleißige Spielkolleginnen für Josia, wodurch sie uns Eltern eine große Hilfe waren.

Nun ist der Januar schon voll in Fahrt und die Schule hat auch wieder begonnen – zu einem früheren Zeitpunkt war für mich einfach keine Luft, um überhaupt ans Bloggen zu denken, geschweige denn den PC anzuschalten. Dieses Zeitfenster ins WWW eröffnen sich in den Ferien meist nur für kurze Momente am Abend; und da hat sich mein Kopf häufig schon zur Ruhe gesetzt.

Ich will nun dennoch kurz Rückschau halten – einfach auch für mich selbst. Denn ich weiß, dass dies bei mir in der Regel automatisch dazu führt, dass sich mein Blick mit Staunen und Dankbarkeit nach oben richtet, zu dem hin, der TREU IST UND BLEIBT und über allem steht. Für ihn spielt ZEIT, in der Form wie wir sie erleben, eine absolut untergeordnete Rolle spielt. Genau ER ist es, der die Ewigkeit in unser Herz gepflanzt hat… vielleicht ist das auch der Grund, warum wir so oft überrascht darüber sind, dass die Zeit wie feinster Sand durch unsere Finger rinnt.

Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor ihm fürchten soll. Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.

Prediger 3 Vers 11-15

Ein klein wenig habe auch ich schon etwas von dem „hervorgeholt, was vergangen ist…“, nämlich als ich vor wenigen Wochen über meine Mutter geschrieben habe. Und nebenbei bemerkt befindet sich ein großer Anteil meiner vergangenen 10 Jahre ja eh schon relativ detailliert und bildreich hier auf dem Blog 🙂

Aber was sind nun die Dinge, die mir in den Sinn kommen, wenn ich ohne spicken im Tagebuch oder auf diesem Blog zurückschaue?

Unsere Familie ist um zwei Kinder gewachsen, eins davon mit Special-Edition. Und so sind wir inzwischen nicht nur eine Großfamilie, sondern auch eine Familie mit „Behinderung“. Man kann sich ja streiten, wann und wie man diesen Begriff überhaupt gebrauchen darf und soll. Und ich will hier ganz gewiss keine Abhandlung zu dieser Fragestellung verfassen. Danach steht mir im Augenblick ganz sicher nicht der Sinn! Aber es ist nicht klein zu reden, was diese Veränderung alles mit sich gebracht hat – und zwar für jeden von uns!

Ein weiteres, für uns alle einschneidendes Ereignis war unsere Rückkehr nach Deutschland. Nach 10 Jahren Sansibar mussten wir wieder neu in der alten Heimat Fuß fassen. Das war dann schon meine zweite Haushaltsauflösung – und ich kann sagen, dass ich für das neue Jahrzehnt ganz gut ohne auskommen könnte. Aber wer weiß schon, was die Zukunft für uns bereit hält 🙂

Wir haben innerhalb weniger Monate ein liebgewonnenes Team verabschiedet (2011/12) und anschließend ein neues, deutlich größeres Team aufbauen und nach etlichen Jahren als zwei Teams in wertvolle Hände weiterreichen dürfen.

Wir konnten miterleben, wie unser Traum von einer Ausbildungswerkstatt auf Sansibar wahr werden durfte und über die Jahre hinweg viel Wachstum und Weiterentwicklung stattgefunden hat. Ein Prozess, der bis heute anhält – auch wenn wir längst keinen aktiven Anteil mehr daran haben.

Darüber hinaus haben wir so viele Menschen getroffen und ganz unterschiedliche Wegstrecken gemeinsam zurückgelegt. Mit manchen sind wir bis heute noch verbunden, auch wenn uns Länder oder gar Kontinente räumlich trennen. Ein Hoch auf das Internet 🙂

Und dann gab es da auch noch zwei heftige Krankheitsphasen, wo mittendrin nicht abstehbar war, welchen Ausgang sie haben werden. Vor allem die Erlebnisse im August 2014, als Annelie mit einer Hirnentzündung zu kämpfen hatte, haben in uns prägende Spuren hinterlassen.

Und welche Stichworte umschreiben nun unser Jahr 2019?

Wir durften Sansibar besuchen! Und ich hoffe sehr, dass ich es irgendwann schaffen werden, über diese sehr volle und intensive Zeit in Wort und Bild zu berichten.

Wir kamen in den Genuss einer dreiwöchigen Familienkur an der Nordsee. Auch darüber gäbe es so manches zu erzählen, denn wir haben natürlich nicht nur stundenlang Sport gemacht oder geschlafen – zweiteres hätte ich wirklich sehr gerne viel mehr getan!

Im September haben wir unseren Josia eingeschult. Und Annelie hatte quasi auch eine Einschulung, da sie seit diesem Schuljahr auf ein musisches Aufbaugymnasium geht, was ihr sehr viel Freude macht.

Auch 2019 haben die Werkzeuge nicht geruht und es wurden weitere Renovierungsprojekte außer und innerhalb des Hauses in Angriff genommen. Ich bin so dankbar, dass mein begabter Mann das alles selbst in die Hand nehmen kann und obendrein sogar noch regelmäßig auf die tatkräftige Unterstützung von Freunden bauen darf. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Fakt ist: Ich hatte viel zu wenig Zeit für meinen Blog! Und das schmerzt mich sehr, denn ich mach das hier nämlich gerne. Leider fühlt es sich zeitweise wirklich danach an, als ob ich schon längste die Zügel verloren hätte und mein Leben in wildem Galopp dahin zieht… Ja, die Tage sind ausgefüllt und meine Nächte viel zu oft viel zu kurz – zumindest für meinen persönlichen Bedarf. Warum braucht der Mensch eigentlich so viel Schlaf? Oder geht das nur mir so?

Immerhin öffnen sich selbst in meinem vollen Alltag immer mal wieder kleine Zeitfenster zum Lesen. Dank Internet auf dem Handy lässt sich das ja auch ganz einfach dazwischen schieben bzw. so irgendwie nebenher machen. Und „Nein, ich halte nicht konstant mein Handy in der Hand“, auch wenn man das hier gegebenenfalls so deuten könnte. Nun ja, bei einem meiner Ausflüge ins WWW bin ich dann auf einen wertvollen Blog-Post gestoßen, der mir sehr aus der Seele gesprochen hat. Ich darf den Beitrag nach Rücksprache mit der Autorin hier verlinken 🙂 Lesen lohnt sich!

Zum Abschluss noch ein weiterer Link. Also viele meiner internen Links sind ja in erster Linie für mich selbst, weil ich einfach gerne mal kurz zurückklicke und schmökere. Hier gehts zu unserem Jahreswechsel mit Ha-Dis Brüdern und dem damaligen Start in ein neues Jahrzehnt, welches nun bereits vorüber ist. Auch damals hatte ich gar nicht so richtig auf dem Schirm, dass wir in eine neue Dekade starten. Zu frisch und vor allem einschneidend waren die Ereignisse der Wochen davor gewesen.

2020 – HERE WE COME

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