Ein Sommer daheim

Das Wort „inflativ“ kommt mir unmittelbar in den Sinn, denn wie kann es bitte sein, dass wir schon wieder Sommerferienzeit haben?

Es fühlte sich noch nie so sonderbar an, wie in diesem Jahr, denn dank Corona sind wir schließlich schon seit Mitte März nicht mehr in der Form von Alltag unterwegs, die wir davor gewohnt waren.

Der Sommer brachte für uns den Ausfall einer einwöchigen Konferenz, auf die wir uns schon alle sehr gefreut hatten. Auch das Sommer-Camp der Ranger, welches in diesem Jahr in der Schweiz stattgefunden hätte, fiel Corona zum Opfer. Weitere Ferienpläne hatten wir im Vorfeld noch nicht geschmiedet.

Der letzte offizielle Schultag kam – auch wenn ein Teil der Kinder schon davor frei hatte – und wir sind unserer Tradition treu geblieben und haben den wohlverdienten Ferienbeginn mit Wichtelkuchenessen eingeläutet.

Nur wenige Tage später startet bereits das Mini-Sommercamp für Joel. Seine Rangergruppe begab sich auf eine viertägige Fahrradtour entlang der Glems. Ein Highlight war der Tagesausflug nach Tripsdrill. Am Tag von Joels Rückkehr ging es für Annelie zum dreitägigen Kanu Camp. Und somit hatten unsere zwei RangerKids immerhin einen kleinen Ersatz für das entfallene Euro-Camp in der Schweiz.

Bereits Mitte Juli hatte Ha-Di mit dem Einbau einer neuen Wand im Keller begonnen. Die Fertigstellung fand kurz vor Ferienbeginn statt und ebnete die Bahn für die nächste Baustelle.

Die Jungs helfen beim Heizraum putzen

Das Großprojekt für diesen Sommer war nämlich unsere Heizung. Wer mehr darüber lesen will, kann das hier gerne tun. Anbei nur ein Spoiler Foto. So sieht es aus, wenn eines Morgens plötzlich ein Kran in deinem Sandkasten steht!

Im Gegensatz zur Heizung gestaltet sich das zweite Projekt namens „Fensteraustausch im Treppenhaus“ absolut überschaubar. Am Tag bevor das neue Fenster geliefert werden sollte, haben mein Mann, mein Vater und ein Freund von Ha-Di die alten Fenster und inklusive der gesamten Glasbausteinfront ausgebaut bzw. herausgeklopft. Anschließend musste das Loch einigermaßen abgeklebt werden, denn für die kommende Nacht war tatsächlich ein bisschen Regen angesagt.

Der Einbau selbst verlief problemlos. Allerdings kamen die Handwerker erst nach 17 Uhr, weil der Termin davor gewisse Probleme bereitet hatte. Mich hat es nicht weiter gestört und irgendwann war das neue Fenster dann auch drin. Nur etwas zu hoch ist es leider ausgefallen, so dass man sich selbst als Erwachsener ein bisschen wie ein Kind fühlt, wenn man davor steht und rausschauen will. Tja, aber das lässt sich nun leider nicht mehr ändern.

Auch unsere Mädels hatten ein eigenes Bauprojekt. Aus den ehemaligen Holzregalen aus dem Keller haben sie gemeinsam mit ihrer Tante eine neue Lounge für den Balkon erschaffen. Nun steht dem entspannten Sonnentanken auf dem Balkon also nichts mehr im Weg. Was braucht man mehr für gelungene Sommerferien?!

Die Kinder hatten den Wunsch nach einem gemeinsamden Besuch in der Eisdiele geäußert. Bei unserer Personenstärke ist es ratsam, vorab einen Tisch zu reservieren. Habe ich dann also brav gemacht, und so gab es für uns an einem schönen Sommernachmittag einen kleinen Schlemmer-Ausflug in den Nachbarort. Benjamin war ganz begeistert von seiner süßen Biene und natürlich haben auch alle anderen ihren Eisbecher der Wahl sichtlich genossen.

Ein ganz wichtiger Tag war selbstverständlich Romys 15. Geburtstag. Eine große Feier gab es nicht, aber für viel leckeres Essen und ein besonderes Programm war dennoch gesorgt. Wir sind mit frischen Brötchen in den Tag gestartet. Dann ging es für den Großteil der Familie einige Stunden lang in einen Hochseilgarten und am frühen Abend haben wir leckere Pizzen auf unserem Grill gemacht.

Zu Beginn der Ferien war für uns nicht eindeutig klar, ob wir verreisen werden oder nicht. Aber irgendwann kristallisierte es sich heraus, dass wir für einen Urlaub keinen günstigen Zeitpunkt mehr ausfindig machen können. Mit den Terminen rund um den Heizungseinbau, Nasyas umfangreichen Fahrschulunterrichtsabenden, dem Kurzbesuch von Oma und Opa sowie Ha-Dis Afrikareise blieb am Ende kein Bewegungsspielraum mehr. So haben wir uns letztlich auf einfache Tagesausflüge geeinigt.

An einem sonnig warmen Samstag ging es nach Karlsruhe in den Zoo. Mit Corona leider etwas kostspieliger als ohne, da man vorab kein Familienticket buchen konnte. Also für jeden Einzeltickets. Und auch die Sache mit dem Behindertenausweis war nur mangelhaft auf der Internetseite erläutert.

Es war ein sehr schöner Tag und wir waren mit Sicherheit nicht zum letzten Mal in diesem netten Zoo. Vor allem die Tierhäuser, in denen etliche Tiere freiläufig unterwegs waren, und die Gehege mit den großen Glasscheiben, wo man die Tiere selbst unter Wasser „hautnah“ erleben konnte, waren sehr beeindruckend.

Abschließend ging es noch zur willkommenen Erfrischung in den Brunnen. Wir sind dem Beispiel anderer Kinder gefolgt.

Müde und voller schöner Eindrücke ging es für uns am späten Nachmittag zurück nach Hause.

Am Tag darauf haben wir uns am Spätnachmittag in Richtung Stuttgart aufgemacht. Unser Ziel war der Höhenpark am Killesberg, wo viel Betriebsamkeit geherrscht hat. Die Kinder haben sich daran nicht weiter gestört und dennoch eine schöne Zeit bei den Tieren und auf dem Spielplatz verbracht. Vor allem das Wasser-Spiel hatte es den zwei kleinen Jungs sehr angetan.

Diese Steinrutsche war schon zu meiner Kindheit der Hit und ist bei mir in bleibender Erinnerung geblieben. Ben und Josia waren bei ihren Runden absolut unermüdlich und nur gegen Widerstand von dort loszureißen.

Abschließend haben wir es uns auf einer der vielen Wiesen gemütlich gemacht und unser Picknick genossen. Zeit fürs Frisbee spielen blieb auch noch bevor es dann wieder nach Hause ging.

Mitte August kamen Ha-Dis Eltern für knapp drei Tage zu uns auf Besuch, was definitiv genügend Bilder für einen eigenen Beitrag geliefert hat.

Ein weiterer großer Ausflug ging in Richtung Süden. Zuerst haben wir den Rheinfall in der Schweiz besucht, was absolut beeindrucken war. Als wir eintrafen war glücklicherweise noch wenig Betriebsamkeit, so dass wir uns ganz entspannt über die verschiedenen Bootstouren informieren konnten. Wir haben uns dann für die Tour mit Felsbesteigung entschieden – auch wenn das mit Abstand die kostspieligste war. Aber wer weiß, wann wir mal wieder dort hinkommen. Familientickets gab es leider auch nicht, ebenso wie Vergünstigungen oder Freikarten wegen unserem Behindertenausweis.

Auf der anderen Seite des Rheinufers ging es dann über viele Treppen und steile Wege hoch zu einer alten Schlossanlage. Auch hier mussten extra Eintrittskarten erstanden werden, damit man überhaupt auf die vielen kleinen Terrassen gehen und die Aussicht genießen konnte. Aber es hat sich wirklich gelohnt! Diese Wassermassen so nah zu erleben war einfach unglaublich beeindruckend und erfrischend zugleich :-).

Abschließend haben Ha-Di und die vier Großen noch einen Cache gesucht, während die kleinen Jungs auf dem Spielplatz toben durften. Und dann ging unsere Reise weiter zum Bodensee.

In Konstanz haben wir uns erst einmal auf die Suche nach Mittagessen begeben. War nicht ganz so einfach, weil wir tatsächlich schon etwas spät dran und die Wünsche der einzelnen Familienmitglieder leider mal wieder recht unterschiedlich waren. Nach einigen Fehlanläufen haben wir dann doch noch was in unsere Mägen bekommen. Und von dort aus sind wir dann weiter Richtung See. Schließlich wollten wir ja noch ein wenig vom Bodensee aus nächster Nähe erleben.

Unser letzter Familienausflug in unseren diesjährigen Sommerferien führte uns in den Welzheimer Wald zur Sommerrodelbahn in Kaisersbach. Wir hätten liebend gerne noch eine Pause am nahegelegenen Ebnisee eingelegt. Aber für Ha-Di tickte bereits die Reiseuhr, denn an diesem Tag ging es für ihn noch Richtung Afrika.

Wir hatten nach Ha-Dis Abreise noch eine Woche Ferien, über die ich bereits ausführlich berichtet habe. Aber in dieser Zeit fanden keine größeren Familienausflüge mehr statt. Ein Highlight in dieser Woche war Josias Sommercamp in Leonberg, wo er fünf abwechslungsreiche Tage erleben konnte. Und Nasya hatte nach wochenlangem Theorieunterricht endlich ihre ersten Fahrstunden.

In den Abendstunden haben wir uns sehr oft unserer neue Familien-Serie zugewandt. Die Vorliebe, gemeinsam mit den großen Kindern eine Serie zu schauen, haben wir letztes Jahr auf Sansibar entdeckt. Es kam damals eher zufällig auf, weil die Kids einfach mal mitschauen wollten, was wir abends ab und an mal geschaut haben. Plötzlich hatten sie ebenfalls Gefallen gefunden. Und so saßen wir auch nach den Sommerferien des Öfteren gemeinsam auf der Couch und haben uns über die skurrielen Todesfälle in der verschlafenen Eifel amüsiert. Naja, eher über das Drumherum und die lustigen Charaktere der Hauptfiguren.

Eines Tages war dann leider der letzte Fall gelöst und es musste unbedingt Nachschub her. Und so zog irgendwann in den Sommerferien „Die himmlische Familie“ bei uns ein. Ha-Di und ich haben diese Serie in unseren ersten Ehejahren immer mal wieder gemeinsam geschaut. Tja, und was soll ich sagen. Es hat nicht viel gebraucht und unsere Kinder waren infiziert. Seither stellt mindestens einer am Abend die Frage: Schauen wir heute noch?

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