April, April

Irgendwie ziehen die Monate dahin wie die Wochen. Kaum hängt das neue Kalenderblatt, dann muss man schon wieder umblättern. Und hier auf dem Blog geht es mir ähnlich, da ich erzähltechnisch meistens Wochen hinterher hinke. Nicht immer bei allem, denn manche Texte schreibe ich tatsächlich sehr zeitnah. Aber andere… :-0

Es tut mir gut, immer mal wieder für einen Moment zur Ruhe zu kommen und Rückblick zu halten. Deshalb gibt es derzeit auch immer wieder diese kompletten Monatsbeiträge – mal sehn, wie lange sich dieser neue Trend hält.

Ich muss gestehen, dass ich schon längst nicht mehr konstant die Kamera im Gepäck habe. Folglich gibt es von vielen Ereignissen keine bzw. wenn, dann nur simple Handy-Bilder, die von ihrer Qualität her teils zu wünschen übrig lassen. Aber meine Devise lautet inzwischen: besser ein Handy-Foto als gar kein Schnappschuss. Auch diese Bilder sind Zeitzeugen eines ganz bestimmten Augenblicks und gerade deshalb in ihrer Art wertvoll. Vielleicht wäre es auch Zeit für ein besseres Handy…

So, nun aber zurück zum eigentlichen Thema, dem April.

Mit dem April kam endlich der Frühling – und das wirklich unaufhaltsam, was allen gut tat! Josia genießt es voll, dass er wieder mehr nach draußen kann. Und er ist nicht der einzige, dem es so geht. Hier wird nun also wieder regelmäßig im Sand gebuddelt, mit Ausdauer und Kreativität Trampolin gesprungen, Ball gespielt, mit Kreide gemalt, über die blütenübersäten Wiesen gerannt und und und. Zwischendurch stromert Josia dann gerne mal in den Keller an den Vorratskühlschrank und holt sich ganz selbstverständlich einen Joghurt.

Mitte April hatten wir an einem Tag für mehrere Stunden kein Wasser, da in unserem Wohngebiet irgendwelche Rohrarbeiten vonstattengingen. Immerhin wurden wir am Morgen über die geplante Ausfallzeit unterrichtet – was für ein Service. Nur leider hat sich das Ganze dann zeitlich um etliche Stunden nach hinten verschoben, so dass am Ende die Nachmittagsstunden betroffen waren. Etwas unpraktisch, weil dann auch alle Kinder daheim sind. Also habe ich vorab noch ein paar Wasservorräte angelegt, damit der normale Alltag in den wasserlosen Stunden nicht zu sehr erlahmt 🙂

Zusammen mit Josia und Nasya ging es an einem Nachmittag ins Einkaufszentrum, da Nasya noch kein passendes Outfit für ihre Konfis-Feier hatte! Josia findet einkaufen in vielerlei Hinsicht spannend. Zum einen hat er noch immer eine große Vorliebe für Rolltreppen! Und da ihm jeglicher Respekt vor diesen Dingern fehlt – also ich war als Kind wirklich sehr lange Zeit extrem vorsichtig und wäre auch nie alleine auf eine Rolltreppe gestiegen -, darf man ihn nicht aus den Augen lassen. Naja, das sollte man ja erfahrungsgemäß eh nicht!

Wir sind also shoppen und er hat gleich mal richtig mitgemacht. Während Nasya ein Kleidchen nach dem nächsten anprobiert hat, ist er eigenständig durch die Reihen geschlendert und hat sich was zum Anziehen ausgesucht. Damit ging´s dann in die Umkleidekabine, wo er sich in Windeseile seiner Klamotten entledigt hat, um die gefundenen Stücke anzuprobieren. Anschließend gab´s auch seinerseits eine stolze Präsentation… und auf diese Weise hat am Ende nicht nur Nasya ein neues Kleid bekommen, sondern Josia auch noch ein neues T-shirt mit Wende-Fußball!

Die Temperaturen stiegen immer weiter, so dass wir uns Mitte April schon fast wie im Sommer gefühlt haben. Als das Poolthermometer knapp über 22 Grad angezeigt hat, haben sich Annelie und Romy erstmals ins Wasser getraut. Ein bisschen Überwindung war schon nötig, aber sie haben ihr Vorhaben tatsächlich durchgezogen. Somit wurde bei uns am 19. April die diesjährige Badesaison eröffnet!

Der April bescherte uns aber nicht nur sommerliche Gefühle, sondern eine zweite, lästige Krankheitsphase seitens Josia. Da das Fieber am Wochenende kam, konnten wir erst Montagvormittag mit ihm zum Kinderarzt. Dort war schnell klar, dass sich der Arme Scharlach eingefangen hatte – ja, ging leider im Kindergarten rum. Somit waren die Osterferien zu Ende und Josia legte drei Tage kindergartenfrei ein. Ab Donnerstag konnte auch er wieder los und ich war nach genau einem Monat erstmals wieder kinderfrei am Vormittag!

Das hielt dann gerade mal eine gute Woche, denn genau dann bekam Josia erneut Fieber. Wir sind am folgenden Vormittag unverzüglich mit ihm zum Kinderarzt, nur um dort die unerwünschte Nachricht zu erhalten, dass auch er eine zweite Runde Scharlach eingeläutet hatte – wie im letzten Monat bei Nasya!

Also erneut Antibiotika und weitere Mama-Zeit daheim. Als er dann genau 10 Tage später wieder hohes Fieber bekam, war ich der Verzweiflung nahe. Zum einen war Ha-Di noch im Ausland unterwegs. Dann hatten die Schulkinder ein verlängertes Wochenende und unser Kinderarzt wegen Brückentag ebenfalls geschlossen. Blieb uns nur der Vertretungsarzt, denn für mich war klar, ich muss direkt abklären, ob Josia zum 3. Mal Scharlach hat. Eigentlich hatten wir für diesen schulfreien Tag einen Ausflug in den Zoo geplant, und nun saß ich über eine Stunde beim Kinderarzt fest. Immerhin wusste ich anschließend, dass das Kind kein Scharlach hat, sondern vermutlich einen viralen Infekt. Abwarten und Fiebermittel verabreichen lautete die Devise –  und genau das taten wir dann auch in den kommenden zwei Tagen. Ab Donnerstag konnte Josia dann wieder in den Kindergarten.

Das gute Wetter hielt sich und somit kletterten die Wassertemperaturen ebenfalls zuverlässig in die Höhe. Bald haben sich alle Kinder ins Wasser getraut, denn inzwischen hatte es fast 25 Grad.

Am 22. April stand Nasyas großes Fest an. Wir hatten also ein geschäftiges Wochenende zu bestreiten und mitten drin einen fiebrigen Josia (mit seiner 2. Runde Scharlach). Aber dank Antibiotika – welches er auch diesmal fast ohne Protest eingenommen hat – ging es ihm schon ab Samstagnachmittag deutlich besser. Und ab Sonntag hatte er dann gar kein Fieber mehr.

In der letzten Aprilwoche habe ich dann endlich auch Zeit gefunden, um unseren Rundbrief zu verfassen. Der war schon längst überfällig. Aber wegen den vielen Krankheitstagen, Ha-Dis Reisediensten und all den Vorbereitungen fürs Fest blieb einfach keine Luft mehr. Und von alleine schreibt sich so ein Brief leider noch nicht.

Diesmal haben wir den Brief-Versand selbst übernommen, da es unseren Freunden – die sonst immer den Postversand für uns machen – zeitlich vor ihrem Urlaub nicht mehr gereicht hätte. Dank ihrer Faltmaschine und den fertig bedruckten Umschlägen blieb die damit verbundene Arbeit zum Glück überschaubar.

Ab dem 24. April war Ha-Di für über 10 Tage unterwegs. Es stand eine Schulung in Ostafrika an mit anschließendem Besuch bei einem Team, dass wir seit über einem Jahr als Mentoren betreuen. Für uns Daheimgebliebenen ging der normale Alltag weiter. Zwischen Unterricht, unzähligen Gesprächen und Besichtigungen der Arbeit vor Ort öffneten sich auch ein paar kurze Zeitfenster zur Freizeitgestaltung. So konnte mein Mann mal wieder die Vorzüge des Indischen Ozeans und leckeres, afrikanisches Essen genießen.

Internationaler Flughafen auf den Komoren

Annelies Geburtstag ist in die Zeit ohne Papa gefallen. Da sie freitagnachmittags immer extrem beschäftigt ist mit Querflötenunterricht und den Royal Rangers, haben wir lediglich im kleinen Kreis ein bisschen Kuchen gegessen. Bei den Rangern wurde extra noch gegrillt, so dass sie Würstchen und Marshmallows im Gepäck hatte und insgesamt gesehen dennoch einen schönen und besonderen Tag erleben durfte.

Am letzten Aprilwochenende kam meine Schwester mit ihren drei Kindern zu Besuch. Da auch sie an diesem Wochenende Strohwitwe war, haben wir unser Schicksal geteilt und uns eine schöne Zeit zusammen gemacht. Spielen, kochen, baden, lachen, reden… und leider auch etwas zu wenig schlafen.

Am Samstag war das Wetter noch sehr sonnig und freundlich. Auch wenn die Wassertemperatur nicht mehr ganz so hoch war, wie noch vor einigen Tagen, sind die Kinder dennoch baden gegangen – zumindest der Großteil.

Josia schwimmt übrigens bevorzugt im Tauchgang…

Ja, der Schlafmangel ist momentan auch wieder großes Thema. Josia hat seinen inneren Wecker leider seit einigen Wochen auf die Zeit zwischen 5 und 5.30 programmiert, was mir persönlich eindeutig zu früh ist! Dazu kamen dann noch ein paar schlechte Nächte – wegen Fieber und Co. -, und um meine dringend benötigte Erholung steht es in solchen Zeiten äußerst schlecht. Wie man sieht, wurde Ha-Dis Bett in einigen Nächten von einem fiebrigen Josia belagert.

Als er dann wieder in seinem Bett schlafen sollte, hat er das Gitter geschnappt und ist damit in unser Schlafzimmer marschiert. Dort hat er es ans Bett gehalten und „SO“ gesagt. Damit war unmissverständlich klar, wo er gerne schlafen wollte. Aber ich habe mich von diesem netten Versuch nicht überzeugen lassen.

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